Queer worldings in the urban age. Die sub\urban Journal Lecture beim Deutschen Kongress für Geographie im Oktober 2015 in Berlin

Natalie Oswin

Diese Intervention konzentriert sich vor allem auf zwei wichtige Arten der Globalisierung: die Globalisierung der Urbanisierung und die Globalisierung von LGBT-Themen.[1] Was erstere betrifft, befinden wir uns in einem urbanen Zeitalter, woran uns alle erdenklichen populären und wissenschaftlichen Diskurse und Bilder immer wieder erinnern. Im Laufe der vergangenen rund 50 Jahre hat sich eine Welt, in der die meisten Menschen in ländlichen Gebieten lebten, in eine vorwiegend urbane Welt verwandelt. Mittlerweile, und erstmals in der Geschichte der Menschheit, lebt über die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Dieses urbane Zeitalter hat zudem noch einen wichtigen geografischen Aspekt. Während in den Kontexten des Globalen Nordens in Europa und Nordamerika fast im gesamten 20. Jahrhundert der Grad der Urbanisierung hoch war, ist die Globalisierung der Massenurbanisierung deutlich jüngeren Datums. Das historisch neue Zeitalter der Urbanisierung, in dem wir heute leben, erlebt tatsächlich eine Urbanisierung des Südens, leben doch laut dem jüngsten UN-Bericht State of the World’s Cities heute sieben von zehn Stadtbewohner_innen weltweit in Entwicklungsländern (UN-Habitat 2012: 25, siehe auch Roy 2014a).

Betrachten wir die zweite Art der Globalisierung, so sind die LGBT-Kämpfe um Menschenrechte in den vergangenen Jahrzehnten von einem völlig unterbelichteten Randphänomen zu einem Thema von wirklich globaler Wichtigkeit und Reichweite avanciert. Ereignisse wie die Verabschiedung der Anti-Homosexuellen-Gesetzgebung in Russland kurz vor den Olympischen Spielen in Sotschi 2014 und die regelmäßigen Debatten der vergangenen Jahre um die Anti-Homosexuellen-Gesetze in Uganda, oder auch – als positiveres Beispiel – die Ausweitung der Definition der Ehe auf gleichgeschlechtliche Paare im Jahr 2013 in Uruguay und Neuseeland und 2015 in den USA, werden heute weltweit diskutiert und ziehen beträchtliche Medienaufmerksamkeit auf sich. Bezüglich des globalen Aktivismus hat Human Rights Watch mittlerweile einen eigenen Bereich für das Monitoring von LGBT-Themen eingerichtet. Außerdem erhebt die International Gay and Lesbian Human Rights Commission (IGLHRC) seit 1990 Daten zum rechtlichen Status von LGBT-Personen in allen Staaten weltweit.[2] Diese Informationen werden darüber hinaus seit 2008 in der Generalversammlung der Vereinten Nationen diskutiert und dienen dort als Grundlage verschiedener, nicht bindender Deklarationen (United Nations 2011). UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat die LGBT-Rechte während seiner zweiten Amtszeit zu einem Kernthema erklärt und bezeichnet sie als „eine der großen, vernachlässigten Menschenrechts-Herausforderungen unserer Zeit “ (zitiert in Wilkinson/Langlois 2014).[3] Hinzu kommt, dass LGBT-Themen aktuell nicht nur auf der nationalen, sondern auch auf der städtischen Ebene in bisher nie dagewesener Weise Beachtung finden. Die von Richard Florida (2002) und anderen Stadtentwicklungsberater_innen popularisierte – allerdings empirisch fragwürdige – Auffassung, dass jene Städte am erfolgreichsten sind, in denen sexuelle Vielfalt toleriert wird, hat erstaunlich Fahrt aufgenommen. Von Tel Aviv bis Toronto, von Kapstadt bis Kopenhagen und von Singapur bis San Fransisco werden zahlreiche Städte derzeit als lesben- und schwulenfreundlich charakterisiert – und zwar nicht nur von LGBT-Leuten und -Gruppen, sondern in vielen Fällen auch von Stadtregierungen, Tourismusbehörden und Wirtschaftsverbänden. Gleichzeitig ereignen sich auf städtischer Ebene nach wie vor erschreckend häufig Fälle staatlicher Intoleranz, vielleicht teilweise befeuert von der wachsenden Sichtbarkeit und der Aufgeschlossenheit gegenüber LGBT-Bewegungen in bestimmten Städten. Homophobe Gewalt, polizeiliche Festnahmen wegen des öffentlichen Ausdrückens gleichgeschlechtlicher Zuneigung und Proteste gegen Veranstaltungen wie CSD-Paraden ereignen sich in Städten überall in der Welt und ziehen eine breite Aufmerksamkeit der Medien weltweit auf sich.

Diese beiden außergewöhnlichen – und außerordentlich neuen – Globalisierungen [globalizations] haben jeweils gewaltige wissenschaftliche Debatten angespornt. Bislang finden diese Debatten aber weitgehend unabhängig voneinander statt. In dieser Intervention schlage ich vor, sie nicht weiter isoliert voneinander zu betrachten. Ich plädiere im Folgenden dafür, das Nachdenken über die Globalisierung der Urbanisierung und das Nachdenken über die Globalisierung der LGBT-Thematik zusammenzuführen. Um meine Argumentation zu entfalten, werde ich zunächst erörtern, auf welche Weise sich die Felder der Urban Studies[4] und der Queer Studies in den vergangenen Jahrzehnten ‚geweltet‘ [worlded] haben und uns damit bessere Werkzeuge für ein Verständnis dieser empirischen Trends an die Hand geben. Anschließend zeige ich mögliche Gründe auf, warum diese beiden worlding[5]-Projekte meiner Ansicht nach bislang weitgehend parallel zueinander verlaufen sind und erläutere schließlich, warum ich denke, dass sie zusammengeführt werden sollten.

Urbane worldings, queere worldings

Viele Stadtforscher_innen – unter ihnen auffallend viele Stadtgeograf_innen – haben in den vergangenen Jahren an der Formulierung neuer Begrifflichkeiten und Epistemologien gearbeitet, mit dem Ziel, den Urban Studies im Zeitalter urbaner Globalisierung weiterhin Relevanz zu verschaffen. Kurz gesagt haben sich die Urban Studies in dem Maße geweltet [worlded], wie die Urbanisierung den Erdball überzogen hat. Während der Mainstream der Urban Studies historisch überwiegend westzentrisch war, gibt es heute, wie Jennifer Robinson es ausdrückt, ein „Engagement dafür, ein Verständnis des Städtischen zu erarbeiten, das potenziell offen ist für die Erfahrungen aller Städte“, eine neue Offenheit gegenüber „der Welt der Städte“ (Robinson 2014: 57). Damit nicht-westliche Städte nicht weiterhin ins ‚Wartezimmer der Geschichte’ verfrachtet werden, mehren sich Rufe nach einer Provinzialisierung westlicher urbaner Erfahrungen. So entstehen immer mehr Arbeiten, die sich deutlich über die etablierte Karte der ‚globalen Städte’ hinausbewegen und untersuchen, inwiefern alle Städte überall transnationale Knotenpunkte sind. Das Feld der Urban Studies wird in dieser kosmopolitischen Stoßrichtung natürlich in erster Linie von postkolonialen theoretischen Impulsen belebt. Wichtige Beiträge stammen außerdem von feministischen Wissenschaftler_innen. Wie es Kate Derickson in einem aktuellen Überblicksartikel zur Stadtgeografie zusammengefasst hat, bezieht sich dabei ein Großteil der Arbeiten in den Urban Studies inzwischen „auf postkoloniale Theorie, Subaltern Studies und feministische Theorie […] als politische und epistemologische Strategie, um den Eurozentrismus zu überwinden und die stadtbezogene Theoriebildung zu ‚provinzialisieren’, die ihrerseits aus der Beobachtung und Beschreibung europäischer und nordamerikanischer Städte hervorgegangen ist“ (Derickson 2015: 648).

Dies sind meiner Ansicht nach großartige Entwicklungen. Indem das Feld der Urban Studies geweltet [worlded] wird, werden dessen wissenschaftliche Traditionslinien kritisch hinterfragt, wobei stadtbezogene Theoriebildung dezentriert und in dem Sinne überdacht wird, dass die Städte des Globalen Nordens – zumindest in gewissen Maße – nicht mehr mit Theorie schlechthin gleichgesetzt werden, während die des Globalen Südens mit empirischen Beschreibungen verbunden werden. Im Sinne einer konstruktiven Auseinandersetzung möchte ich aber argumentieren, dass es möglich ist, noch ein ganzes Stück weiterzugehen. Um noch einmal Derickson zu zitieren: Sie hält fest, dass Arbeiten, die die Urban Studies welten [to world] wollen, solche sind, die sich bemühen, „politische Möglichkeiten innerhalb existierender Subjektivitäten und Existenzmöglichkeiten zu verorten“ (ebd.: 648) und dabei auf produktive Weise erkennen, „dass es keine singuläre ‚urban story’ zu erzählen gibt, sondern darauf bestehen, dass eine Vielzahl von urban stories existiert“ (ebd.: 651). Beim Lesen von Dericksons Worten fühlte ich mich sofort an ein Zitat aus Jane Jacobs‘ und Ruth Finchers Einführung in ihren immens wichtigen Sammelband Cities of Difference erinnert, den sie 1998 herausgegeben haben. Darin legen sie dar, wie der cultural turn, der in den 1990er Jahren durch die Sozialwissenschaften gefegt ist, die Art, wie Identität in der Stadt von Geograf_innen und anderen verstanden wird, tiefgreifend verändert hat. Ältere Modelle, in denen soziale Differenzierungen wie race, Klasse, Geschlecht und Sexualität separate Identitäten darstellten, die im urbanen Raum problemlos verortet und erfasst werden konnten, wurden nun durch Konzepte unterwandert, die Differenz als wechselseitig konstituiertes Phänomen verstehen – ebenso wie durch ein Verständnis von Kultur als immer mit Politik verwoben. Gegen Ende des Kapitels halten sie fest:

„Diese Änderungen stellen die grundlegenden Prämissen in Frage, vor deren Hintergrund wir das Leben in der Stadt und städtische Prozesse verstehen. ‚Die Stadt‘ als Gegenstand der Analyse ist unwiderruflich verunsichert worden, und viele robustere [more resilient] Ansätze, städtische Prozesse zu lesen, sind problematisch geworden.“ (Jacobs/Fincher 1998: 2)

Hier bestehen offensichtliche Überschneidungen mit Dericksons Worten und wohl auch mit den leitenden Zielen eines Großteils der Textproduktion, die das Verständnis des urbanen Weltens [to world] und damit die Urban Studies neu gestalten möchte. Das überrascht insofern wenig, als Fincher und Jacobs’ Sammelband – ebenso wie die Arbeiten zu urban worldings – stark auf feministische, postkoloniale und Critical-Race-Theorien Bezug nimmt. Allerdings arbeiten die darin enthaltenen Beiträge auch mit queertheoretischen Ansätzen und schließen daher die Erfahrungen von LGBT-Personen mit ein – als Erfahrungen, die Eingang in die stadtbezogene Theoriebildung finden sollten. Seit dem Erscheinen von Cities of Difference ist zudem ein beachtlicher Bestand an Texten im Bereich der Queer Urban Studies und der queeren Stadtgeografie hinzugekommen. Dennoch herrscht in den worlding-Debatten der Urban Studies ein frappierender Mangel an queeren Theorien und Subjekten.

Ich bin nicht die erste Person, die auf diese Leerstelle hinweist. Sophie Watson etwa hat bereits auf die augenfällige Vernachlässigung von sexueller Differenz im Zuge der geografischen Erweiterung der Urban Studies hingewiesen. Sie problematisiert, dass „Fragen von Gender, der sexuellen und verkörperten Differenz im globalen Süden nicht weniger wichtig, sondern möglicherweise heute sogar noch wichtiger“ sind (Watson 2014: 385). Auch Jon Binnie merkt in einem Aufsatz über relationale Vergleiche innerhalb der Urban Studies an, „dass eine größere Aufmerksamkeit auf die Rolle, die Begehren, Intimität und Sexualität für Praktiken des ‚worldings’ von Städten spielen, die Urban Studies sehr bereichern könnte“ (2014: 590). Ich stimme sowohl Watson also auch Binnie zu. Zwischen den worlding-Debatten in Urban Studies und Queer Studies lassen sich wichtige Verbindungen herstellen. Das Projekt des worlding der Urban Studies kann durch eine Betrachtung stadtbezogener Themen durch eine queertheoretische Linse vorangebracht werden – ebenso wie umgekehrt die Queer Studies von einer Auseinandersetzung mit den Urban Studies in deren kosmopolitischen Ausprägung profitieren können. Bevor ich auf diese zentralen Punkte eingehe, möchte ich noch einmal einen kleinen Schritt zurück machen und das Konzept ‚queer’ in den Blick nehmen, um klarzustellen, wie ich es verwende und in welchem Verhältnis es zu den Urban Studies steht.

‚Queer’ ist ein komplexes Konzept. Umgangssprachlich wird es heute zumeist als einfache Kennzeichnung von LGBT-Communitys und ihren sozialen Bewegungen verwendet, aber seine Verwendung in aktivistischen und wissenschaftlichen Kreisen ist aus bestimmten Traditionslinien erwachsen und hat spezifische Bedeutungen (siehe Jagose 1996). Der Begriff ‚queer’ wurde in Ländern wie den USA und Großbritannien viele Jahrzehnte lang als abwertende umgangssprachliche Bezeichnung für Nicht-Heterosexuelle verwendet. In denselben Ländern begannen einige radikale HIV/AIDS-Organisationen sich den Begriff in den frühen 1990er Jahren aber auch positiv anzueignen. Im Kampf gegen das mit der Beschreibung von HIV/AIDS als ‚schwule Krankheit’ einhergehende Stigma entwickelten Gruppen wie ACT UP und Queer Nation eine radikale, sex-positive und gegen Assimilation gerichtete Politik, die sie eher als ‚queer’ denn als ‚schwul-lesbisch’ bezeichneten. Indem sie sich diesen Begriff aneigneten, wandten sich diese Organisationen gegen dessen negative Konnotationen und stellten so die Vorstellung in Frage, dass es irgendeine ‚normale’ Sexualität gäbe. In dieser Verwendung des Begriffs wurde eine queere Identität und Politik zu etwas, das, wie es David Bell und Gill Valentine in ihrem wegweisenden Sammelband von 1995 Mapping Desire ausdrücken, „sprichwörtlich jede_n einschloss, die_der sich weigerte, nach den Regeln des Heteropatriarchats zu spielen“ (Bell/Valentine 1995: 19).

Etwa zur gleichen Zeit erhielt das Konzept ‚queer’, ebenfalls vor allem in diesen beiden Regionen, als neue Form der Theorieproduktion Einzug in akademische Debatten. Auch hier wurde ‚queer‘ mit einer radikalen, politisch konfrontativen Konnotation verwendet. Die Queer Theory, die in den 1990er Jahren in literaturwissenschaftlichen Kreisen entstand, ermöglichte eine Neuausrichtung wissenschaftlicher Konzepte von Sexualität. Während in den sogenannten Gay and Lesbian Studies der 1970er und 80er Jahre sexuelle Identitäten weitgehend als natürlich, feststehend und biologisch vorbestimmt verstanden wurden, sieht die Queer Theory sexuelle Identitäten als soziale Konstruktionen, die nicht unabhängig von ihren Verwendungen [worldly deployments], sprich kulturellen und sprachlichen Kontexten, existieren. Sie behält einen Fokus auf das Leid sexueller Minderheiten bei, während sie zugleich die empirische Gültigkeit und konzeptuelle Nützlichkeit identitärer Kategorien grundsätzlich in Frage stellt. Wie Fran Martin schreibt, zielte die Queer Theory, „wie die feministische Theorie in den 1990er Jahren in Bezug auf ‚Frauen’ und die postkoloniale Theorie in Bezug auf ‚Rasse’ und ‚Kultur’, darauf ab, die vermeintliche Universalität und innere Logik bis dahin dominanter Kategorien ‚schwuler und lesbischer Identität’ aufzustören“ (Martin 2003: 25). Die Erkenntnis, dass Sexualitäten performativ sind, also nichts sind, was wir haben, sondern etwas, was wir tun, bildet die Grundlage eines inzwischen höchst bedeutsamen interdisziplinären und internationalen wissenschaftlichen Diskussionszusammenhangs. Indem sie sowohl hegemoniale Heterosexualität als auch marginalisierte Nicht-Heterosexualitäten als sozial, historisch und geografisch kontingent anerkennen, haben Arbeiten in den Queer Studies die unerlässliche Aufgabe übernommen, zu untersuchen, wie sexuelle Identitäten performt werden, und dabei die vielschichtigen Prozesse zu hinterfragen, durch die sexuelle Normen an sehr unterschiedlichen Orten und zu sehr unterschiedlichen Zeiten als natürlich konstruiert werden.

Es gibt also zwei zentrale Bedeutungen von ‚queer’: Erstens bezeichnet das Konzept eine sexuelle Identität und fungiert als Überbegriff, der auf selbstbewusste Weise von vielen verwendet wird, deren Sexualität die Grenzen des vermeintlich ‚Normalen’ überschreitet. Zweitens bezeichnet es eine poststrukturalistische Kritik des Konzeptes der sexuellen Identität an sich. In dieser Ausdrucksweise wird anerkannt, dass Kategorien sexueller Identitäten soziale Bedeutungen haben und daher in Kämpfen um sexuelle Bürgerschaft [citizenship] und soziale Gerechtigkeit nicht aufgegeben werden können. Während sie mit Nachdruck das Leben von LGBT- oder ‚queeren‘ Personen herausstreicht und auf dessen Verbesserung hinarbeitet, fordert uns die Queer Theory gleichzeitig auf, über die liberalen Vorstellungsrahmen von Identität und Differenz hinauszugehen – ebenso wie über Anerkennungspolitiken. Sie stellt die vermeintliche Unveränderlichkeit sexueller Identitäten in Frage und kritisiert die Prozesse, mittels derer sexuelle Normen als Teil weitreichender Strukturen des Regierens eingesetzt werden. Auf diese Weise ist die Queer Theory ein analytisches und diagnostisches Werkzeug, das zu einem kritischen Hinterfragen der Macht sexueller Normen und der weitreichenden Effekte heteronormativer wie homonormativer kultureller Logiken beiträgt (siehe Oswin 2008).

Dies alles bedeutet, dass das Projekt der Queer Studies mit dem worlding-Projekt der Urban Studies in vieler Hinsicht auf ein- und derselben Linie liegt, vor allem insofern, als die Queer Studies seit ihrer Begründung in den frühen 1990er Jahren ein utopisches, alternatives Projekt des Weltmachens [world-making] darstellen. Ebenso wie Stadtforscher_innen die Arten untersuchen, wie „Stadt, [und] besonders Städte im globalen Süden in den Vorstellungen und Diskursen der Urban Studies ‚geweltet’ [worlded] werden“ (McCann/Roy/Ward 2013: 586), um diese Vorstellungen dann auf politisch progressive Weise zu verändern, richten queere Forscher_innen schon immer ihr Augenmerk darauf, wie sexuierte und vergeschlechtlichte Subjekte durch akademische und populäre Diskurse und Vorstellungen geweltet [worlded] werden – um ebenfalls auf andere mögliche, sozial gerechtere Zukünfte hinzuarbeiten. Wie Michael Warner es formuliert, „lehnt [queer] eine Minderheiten produzierende Logik der Toleranz oder einer einfachen politischen Interessenverfolgung mit dem Ziel eines konsequenteren Widerstands gegen die Regime der Normalität ab“ (Warner 1993: xxvi). Mit anderen Worten rückt die Queer Theory marginalisierte Stimmen und Erfahrungen in den Vordergrund, während sie zugleich eine bedeutsame epistemologische Verschiebung anbietet. Sie hilft uns festzustellen, inwiefern Heteronormativität und Homonormativität als grundlegende kulturelle Logiken mit weiteren grundlegenden kulturellen Logiken wie Kapitalismus, Sexismus und Rassismus verwoben sind.

Ein queerer Ansatz kann daher einiges zur Provinzialisierung stadtbezogener Theoriebildung beitragen, macht sein Einsatz doch die universalisierende Tendenz der Urban Studies sichtbar, die unter anderem auch auf der Annahme beruht, dass städtische Räume heterosexuelle Räume seien. Die Frage, „Wem gehört die Stadt?“ – eine Frage, die allen Spielarten kritischer Stadtforschung von den Arbeiten zu Städten und Differenz seit den 1990ern bis hin zu den jüngeren worlding-Untersuchungen zugrunde liegt – wird sich nicht beantworten lassen, solange wir urbane Erfahrungen, Entwicklungen und Politiken nicht als von sexuellen Politiken und Normen durchdrungen in den Blick nehmen. Dieses Argument werde ich im Folgenden genauer ausführen. Zunächst möchte ich aber einige Vermutungen dazu anstellen, warum es zwischen Queer Studies und Urban Studies bisher so wenige Berührungspunkte gibt.

Queer Urban Studies

Städte haben in der historischen Herausbildung sexueller Subkulturen eine zentrale Rolle gespielt. Das ist seit geraumer Zeit bekannt. Bereits 1983 wies John D’Emilio darauf hin, dass die Verschränkung von Industrialisierung und Urbanisierung die Individuen en masse aus ihren erweiterten Familien löste, stark vergeschlechtlichte öffentliche und private Sphären hervorbrachte und dass diese städtischen Räume gleichgeschlechtlicher Sozialität die Erschaffung schwuler und lesbischer Communitys und politischer Bewegungen erleichterte. Diese Erkenntnis wurde rasch aufgenommen, gibt es doch innerhalb der Queer Studies eine ausgiebige Textproduktion zur Art und Weise, wie sich queere Politik und Kultur in bestimmten Städten ausgestalten.

Wie ich bereits zu Fincher und Jacobs’ Cities of Difference angemerkt habe, fanden einige dieser Arbeiten auf produktive Weise Eingang in die Urban Studies. Was die Beziehung zwischen Queer Theory und Urban Studies betrifft, hat insofern ein ‚queering‘ letzterer stattgefunden, als die großstädtischen Lebensweisen, Subkulturen und sozialen Bewegungen von LGBT inzwischen als relevante Forschungsthemen innerhalb der Urban Studies gelten. So werden in den meisten aktuellen Texten zu zentralen Fragen der Stadtpolitik oder stadtbezogenen Sozialgeografie Bezüge zwischen LGBT-Themen und der Stadt zumindest erwähnt. Ebenso finden sich in den jüngsten Ausgaben verschiedener Zeitschriften der Urban Studies einige verstreute Aufsätze zu diesem Thema (z. B. Bell/Binnie 2005, Andersson 2011, Waitt/Gorman-Murray 2011, Seitz 2015). Dieser Vorstoß der queeren Forschung in die Urban Studies ist zugegebenermaßen noch etwas begrenzt, aber dennoch gibt es ihn, und er gewinnt an Bedeutung. Wie kommt es also, dass die queere Perspektive genau in dem Moment außen vor bleibt, in dem die Urban Studies more worldly werden und sich zugleich LGBT-Themen in wesentlichen Bereichen globalisieren? Sophie Watson nennt einige Gründe dafür:

„Erstens werden in Ländern, in denen sich die Hauptkämpfe gegen die kolonialen Mächte gerichtet haben und wo race die offensichtlichste soziale Trennungslinie und Kategorie der Exklusion darstellt […], weitere Fragen der Differenz leichter marginalisiert. Zweitens wird Ländern des globalen Südens, trotz aller Heterogenität untereinander, generell ein höheres Maß an sozialer Ungleichheit und Armut zugeschrieben, als Ländern des globalen Nordens, was damit einhergeht, dass andere soziale Trennlinien und Unterschiede leicht gegenüber dem zentralen Kampf ums Überleben oder um wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt ins Hintertreffen geraten. Drittens wird die Befreiung von Frauen, Lesben und Schwulen in vielen Ländern von mächtigen, meist männlichen, Gruppen und Führungsfiguren verabscheut mit der Folge, dass Kampagnen für sexuelle Freiheit es schwer haben, sich offen zu artikulieren. Dies betrifft insbesondere Länder, die von anglikanischem sowie muslimischem fundamentalistisch-religiösem Denken geprägt sind.“ (Watson 2014: 386)

Ich stimme dieser Einschätzung zu. Es hat sich als schwierig herausgestellt, viele Wissenschaftler_innen – sogar kritische Wissenschaftler_innen innerhalb der Urban Studies und darüber hinaus – davon zu überzeugen, dass Sexualität ein Thema ist, dem ebenso viel Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte wie den scheinbar drängenderen Fragen von Klasse und race (was angesichts der anhaltenden Homo- und Transphobie weltweit besonders besorgniserregend ist). Darüber hinaus ist es an vielen, vielen Orten eine Herausforderung, zu sexueller Differenz zu forschen –tatsächlich bei weitem an mehr Orten als den von Watson erwähnten, die von fundamentalistischem Denken geprägt sind.

Diese beiden Tatsachen – dass die queere Forschung in den Sozialwissenschaften marginalisiert wird und dass es vielerorts schwierig ist, zu sexueller Politik und Kultur zu arbeiten – behindern die Forschung der Queer Studies seit Langem. Daher war das queere Projekt des Welt-Machens [world-making] dezidiert westlich orientiert, bis in den späten 1990er Jahren tröpfchenweise Arbeiten zu einer global gesehen repräsentativeren Anzahl von Lokalitäten auftauchten. Diese Tröpfchen sind inzwischen zu einer Welle angewachsen, und es gibt mittlerweile eine umfangreiche Literatur, in der die Queer Theory mit postkolonialen, Critical-Race- und feministischen Theorien in Austausch gebracht wird, um sexuelle Politiken in einer ganzen Bandbreite unterschiedlicher Kontexte rund um den Globus zu untersuchen. Genau wie die Urban Studies sind die Queer Studies also ein Feld, das aktiv dekolonisiert wird. Sie werden von der Achse, die den Westen als ihr Zentrum verstand, hinunter gestoßen. Dadurch werden sexuierte und vergeschlechtlichte Erfahrungen von kosmopolitischerem Ausmaß als Grundlage für soziale und queere Theoriebildung anerkannt.

Es ist nicht sehr verwunderlich, dass die Autor_innen, die Urban Studies welten [to world] möchten, nicht an diese Arbeiten angeknüpft haben, zeitigen die Queer Studies doch trotz ihrer erweiterten geografischen Reichweite eine gewisse skalare Verengung. Während sich die wissenschaftliche Forschung verstärkt mit den Geografien queerer Kulturen und Politiken in einer Vielzahl unterschiedlicher Länder weltweit auseinandergesetzt hat (Puar 2007, Thoreson 2009, Tremblay et al. 2011, Schulman 2012, Weiss/Bosia 2013), wurde der Art, wie ihre globalen und nationalen Dimensionen mit den Städten der Welt verknüpft sind, zunächst wenig spezifische Aufmerksamkeit geschenkt. Es dauerte also ein wenig, bis sich die Dekolonisierung und Dezentralisierung der Queer Studies in das Teilfeld ausweitete, das man vielleicht als Queer Urban Studies bezeichnen könnte. Dies ist besonders merkwürdig angesichts der Tatsache, dass, wie oben erwähnt, die Stadt als Ort für Kämpfe um sexuelle Gerechtigkeit wichtiger ist als je zuvor. Und dennoch gibt es inzwischen eine ganze Reihe von Arbeiten, an die man anschließen kann. Im Folgenden möchte ich auf diese Literatur eingehen, um die groben Konturen der existierenden queeren, globalen Urban Studies herauszuarbeiten und diese hoffentlich noch stärker zu welten [worlding it further].

Ich möchte diese Diskussion mit einem Paper des Geografen Gavin Brown einleiten, das kosmopolitischere queere Urban Studies einfordert und dabei direkt an die Debatten um das urban worlding – insbesondere die Arbeit von Robinson – anknüpft. Er hält fest:

„Schwule und queere Räume auf der ganzen Welt werden in der Regel an den Maßstäben und in Begriffen der Modelle schwuler Identität und räumlicher Ausdrucksformen von Homosexualität gemessen, wie sie in den metropolitanen städtischen Zentren des Globalen Nordens entstanden sind [...]. Ebenso wie Stadtgeograf_innen die Notwenigkeit anzuerkennen beginnen, sich über Modelle der Analyse von Städten hinauszubewegen, die immer wieder die Großstädte der überentwickelten Ökonomien des Globalen Nordens privilegieren, plädiere ich auch für eine ähnliche Verschiebung innerhalb der Geografien der Sexualitäten.“ (Brown 2008: 1216)

Um diese Verschiebung zu vollziehen, müssen Brown zufolge zwei Beschränkungen queerer Forschung zur Stadt überwunden werden. Zunächst müssen wir aufhören, nach Queerness ausschließlich in den ‚Schwulenvierteln’ zu suchen, da es solche territorial abgegrenzten Viertel in ziemlich vielen Kontexten nicht gibt. Zweitens, sagt er, müssen wir aufhören, queere Kulturen in Städten außerhalb des globalen Nordens im Vergleich mit einer begrenzten Anzahl ‚schwuler Mekkas’ (wie London, New York, San Francisco oder Sydney) zu bewerten, und vielmehr alle Städte nach ihren eigenen Maßstäben untersuchen.

Schauen wir uns die Literatur an, die seit der Veröffentlichung von Browns Intervention erschienen ist, sind wir diesen Zielen bereits ein gutes Stück näher gekommen. Innerhalb der Queer Studies (aber größtenteils außerhalb der in der Geografie verorteten Queer Studies) erschien in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Arbeiten, die genau das umsetzen, was Brown vorschlägt. So untersucht Noelle Stouts After Love (2014) in einer ethnografischen Studie sexuelles Begehren in Havanna, und zwar bezüglich der Verquickung lesbischer und schwuler Netzwerke, gleichgeschlechtlicher Prostitution und der Routen des Sextourismus. Bobby Benedictos Under Bright Lights (2014) entwirft eine kreative Lesart der Entstehung deterritorialisierter und exklusiver schwuler Räume in Manila, die für die Mittel- und Oberschicht bestimmt sind. Auf provokante und produktive Weise liest er Manila als „Dritte-Welt-Stadt in Erste-Welt-Drag“. Der Geograf Andrew Tucker (2009) beschäftigt sich mit dem Kapstadt der Post-Apartheid-Ära. Tucker geht in seiner historischen und ethnografischen Darstellung dieser Stadt, die sich zu einer internationalen gay capital entwickelt hat, weit über die Lesben- und Schwulenviertel in Kapstadts Zentrum hinaus, indem er untersucht, wie das Erbe der Apartheid die verschiedenen Netzwerke queeren Lebens über race- und Klassengrenzen hinweg prägt. Ich könnte zudem Arbeiten zu einer ganzen Reihe weiterer Städte erwähnen, darunter zu großen, ‚globalen’ Städten wie Delhi, Singapur, Bangkok, Hong Kong, Shanghai, Moskau, São Paolo, Rio de Janeiro, Buenos Aires, Istanbul, Beirut, Tel Aviv, Kampala, Jakarta. Auf der Karte der Queer Studies finden sich inzwischen ebenso kleinere Städte überall auf der Welt, wie Uljanowsk in Russland, Lethbridge in Kanada und Bloemfontein in Südafrika.

Wesentlich ist dabei, dass sich in dem Maße, in dem sich die Geografien der Urban Queer Studies verändert haben, auch ihre theoretischen Grundlagen geändert haben. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass globalisierende Narrative, die auf Vorstellungen teleologischer Entwicklung gründen, in dem Maße erschüttert wurden, wie das queere Denken global geworden ist, wodurch queere Kritik in einen Dialog mit postkolonialer Kritik eingetreten ist. So halten die Ethnologen Arnaldo Cruz-Malave und Martin Manalansan fest, dass diejenigen Entwicklungsnarrative an Einfluss verloren haben, „in denen vormoderne, vorpolitische, nicht-euro-amerikanische Queerness die Bürde tragen muss, sich gegenüber sich selbst und anderen als ‚gay’ darzustellen, um politisches Bewusstsein, Subjektivität und globale Modernität zu erlangen“ (Cruz-Malave/Manalansan 2002: 6). Zugleich hat das, was als ein südlicher oder zumindest nicht-westlicher ‚turn’ in den Queer Studies bezeichnet werden könnte, die queere Theoriebildung auch mit Bezug auf Städte des Nordens beziehungsweise Westens beeinflusst. Mit anderen Worten: Queer-Theoretiker_innen beginnen sich dessen gewahr zu werden, inwiefern ‚queere’ Subjekte (oft unter anderen Bezeichnungen, da der Begriff ‚queer‘ nicht allerorts verbreitet ist) auf spezifische und unterschiedliche Weisen Teile städtischer Projekte des Weltmachens [world-making projects] auf der ganzen Welt sind. Infolgedessen verstehen wir inzwischen besser, auf welche Weise sexuelle Politiken immer mit Race-, Klassen- und Genderdynamiken verwoben sind und in welchem Zusammenhang sie mit urbanen Politiken der Prekarität und Verletzlichkeit, der Inklusion und Exklusion, der Gentrifizierung, der Austerität, des Stadtmarketings, der Rechte migrantischer Arbeiter_innen und vielem mehr stehen. Und wir verstehen besser, wie sich queerer Aktivismus vielerorts mit anderen Formen von Aktivismus verbindet. Es gibt also deutliche Anzeichen dafür, dass queere Aktivist_innen und Bewegungen eine zentrale Rolle in Kämpfen um das Recht auf Stadt einnehmen.

Theoriebildung aus der Peripherie

Zum Abschluss möchte ich noch einmal auf Robinsons Worte zurückkommen. Wie sie es ausdrückt, herrscht innerhalb der Urban Studies inzwischen ein „großes Engagement, ein Verständnis des Städtischen zu erarbeiten, das potentiell für die Erfahrung aller Städte offen ist“, eine neue Offenheit gegenüber „der Welt der Städte“ (Robinson 2014: 57). Anknüpfend an diese Einsicht schlage ich vor, dass wir, um die Urban Studies grundlegend zu provinzialisieren und zu dekolonisieren, auch eine Form von Urban Studies stärken müssen, die offen gegenüber der Erfahrung aller Stadtbewohner_innen ist. Während postkoloniale und feministische Ansätze bereits stark in das Worlding-Projekt der Urban Studies eingeflossen sind, kann in diesem Sinne auch eine queere Perspektive noch einen großen Beitrag leisten. Eine solche Herangehensweise schärft zum einen die Aufmerksamkeit hinsichtlich einer dringlichen globalen städtischen Thematik. Zum anderen ist sie dabei behilflich, universalisierende Tendenzen stadtbezogener Theoriebildung zu unterlaufen.

Ein postkolonialer Ansatz der Urban Studies gründet, wie Roy (2014b) es formuliert, auf der Tatsache, dass „die Peripherie – selbst in ihrer topologischen Verwendung – ein wichtiges begriffliches Instrument ist, um die städtische Forschung zu dezentrieren“ (2014b: 232). Und noch wichtiger ist, so Roy weiter, „die Feststellung, dass die Peripherie sowohl ein sich gerade formierender Raum als auch eine Form der Theorieproduktion ist“ (ebd.). Colin McFarlane argumentiert in ähnlicher Weise, dass wir Theorie aus den „urbanen Schattenseiten“ heraus entwerfen sollten, von den „den Rändern der urban theory“ (McFarlane 2008: 341) aus. Er betont, dass die Peripherie Theorie ist, und dass wir, wenn wir uns mit diesem paradoxen Raum beschäftigten, eine radikale Unentscheidbarkeit in Analysen der Urban Studies einfließen lassen könnten, wodurch wir in der Lage wären, gerechtere städtische Zukünfte zu entwerfen. In der gegenwärtigen Anordnung der Dinge befinden sich queere Subjekte und Theorien ganz sicher noch draußen in der Peripherie. Es ist Zeit, sich mit ihnen zu beschäftigen.

 

Übersetzung aus dem Englischen von Elske Rosenfeld unter Mitarbeit von Jan Simon Hutta und Nina Schuster.

Anmerkungen

* Dieser Text basiert auf dem Vortrag, den Natalie Oswin auf Einladung des AK Geographie und Geschlecht und der Zeitschrift s u b \ u r b a n. zeitschrift für kritische Stadtforschung im Rahmen einer Journal Lecture beim Deutschen Kongress für Geographie im Oktober 2015 gehalten hat.

Endnoten

Autor_innen

Natalie Oswins Forschungsschwerpunkte sind Stadtforschung, Geographien der Sexualitäten und postkoloniale Theorie.

natalie.oswin@mcgill.ca

Literatur

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