Liebe*r Leser*in, du wirst sterben. Lass dich daher für einen Moment auf das Gedankenexperiment ein, dass dies morgen passiert – ausschließen kannst du es schließlich nicht. Was wäre, wenn du morgen stirbst? Bist Du darauf vorbereitet? Wenn dein Alter unter der durchschnittlichen Lebenserwartung liegt und dein Gesundheitszustand einen baldigen Tod unwahrscheinlich macht, stirbst du möglicherweise eher unvorbereitet. Du hast wahrscheinlich An- oder Zugehörige, die sich um deine Bestattung und deinen Nachlass kümmern müssen. Sie sind plötzlich mit vielen organisatorischen und praktischen Fragen konfrontiert. Dabei müssen sie abwägen, ob sie nach eigenem Willen oder nach deinen vermuteten Präferenzen entscheiden sollen. Sie, die unter Schock stehen und trauern, müssen sich nun mit Regeln und Regulierungen, Gebühren und Preisen auseinandersetzen, die sie vielleicht irritieren, die Fragen aufwerfen, frustrieren oder Ohnmachtsgefühle erzeugen… Sind all das ungewohnte Gedanken für Dich?
Die Beschäftigung mit dem eigenen Tod empfinden hierzulande viele Menschen als schwierig oder ungewohnt. Viele umgehen sie daher, solange es keinen Handlungsdruck gibt – und oft sogar dann. Insbesondere das urbane, anonyme Lebensumfeld wirkt der persönlichen Tendenz zur Verdrängung kaum entgegen; der kontemporäre Tod bleibt – von wenigen Ausnahmen wie Gesundheitskampagnen oder Mahnmalen für Verkehrsopfer abgesehen – oft hinter den Mauern von Sterbe- und Bestattungsstätten verborgen. Das Design der üblichen Objekte und Produkte rund um das Sterben (Urnen, Särge, Kondolenzkarten etc.) oder das Erscheinungsbild der meisten Bestattungsunternehmen (Abbildung 1) dürften insbesondere jüngeren Menschen kaum vermitteln, dass dieses Thema auch sie betreffen kann.
Dabei kann die Vergegenwärtigung der Endlichkeit des eigenen Lebens deren Akzeptanz erhöhen. Sie kann die Angst vor dem Sterben oder vor der Trauer im Zusammenhang mit dem Sterben anderer verringern und helfen, das Leben bewusster und achtsamer zu leben (Samuel 2023; Spitzenstätter/Schnell 2022). Auch wenn seit dem Ende der 1960er Jahre eine Reihe von Bewegungen entstanden ist, die den Umgang mit Sterben, Tod und totem Körper in die öffentliche Diskussion eingeführt hat (z. B. Diskussionen um das „gute Sterben“, Patient*innenverfügungen, Sterbehilfe, die Hospizbewegung, Organspenden und die Diversifizierung der Bestattungsarten), herrscht in den (post-)modernen westlichen Gesellschaften weiterhin eine Tabuisierung dieses Themas vor (Ariès 2005 [1980]; Knoblauch/Kahl 2017). Für eine gesellschaftliche Transformation im Bereich Tod, Sterben und Hinterlassenschaft sind tiefgreifendere Auseinandersetzungen mit dem Thema erforderlich, etwa in Bezug auf die Frage, ob aktuelle Gesetze und Konventionen im Zusammenhang mit Sterben, Tod und der Erinnerung an Verstorbene noch zeitgemäß sind. Auch aus der Perspektive einer nachhaltigen Entwicklung sind einige Aspekte zu hinterfragen (vgl. Lobe 2023), beispielsweise gängige Bestattungsformen wie die emissionsintensive Einäscherung, rechtliche Grauzonen im Umgang mit den Mengen von Daten Verstorbener (die, in Clouds gespeichert, viel Energie verbrauchen) oder die Entsorgung der Güter Verstorbener ohne eine Nachnutzung oder Rückführung in Materialkreisläufe. Da der gesetzliche Rahmen eng formuliert ist (z. B. durch Bestattungsgesetze der Bundesländer oder das Erbrecht), gibt es für Privatpersonen kaum Anlass, eigene Vorstellungen und Ideen zum Tod in der Zukunft zu entwickeln, die sich von den bisherigen Möglichkeiten absetzen. Dabei ist der Tod eines der wenigen Themen, die ausnahmslos alle Menschen angehen.
Aufgrund der beschriebenen Beobachtungen wollten wir mit Kolleg*innen im Rahmen eines transformativen Forschungsprojekts Reflexionen und Diskussionen über Wünsche, Ängste, Herausforderungen und Möglichkeiten der Zukunft des Sterbens, des Abschiednehmens und des Umgangs mit Hinterlassenschaften anregen. Dazu haben wir den Todomat entwickelt, den unserer Kenntnis nach ersten interaktiven Hinterlassenschafts-Konfigurator auf der Welt. Sein Name setzt sich aus den Begriffen Tod, To-do und Automat zusammen. Er steht als Selfservice-Angebot seit Herbst 2023 im Museum für Sepulkralkultur in Kassel zur Nutzung bereit (Abbildung 2). Sein digitaler Zwilling ist im Internet nutzbar (Abbildung 3).
Der physische Todomat ist ein umfunktionierter Parkscheinautomat von Anfang der 2000er Jahre. Er ist mit seiner wuchtigen Erscheinung ein typisches Beispiel für zweckgebundene Automaten im öffentlichen Raum. Er ist schwer und stabil gebaut, um gegen Einbrüche, Vandalismus und Witterung geschützt zu sein. Alle verbauten Komponenten erfüllen in erster Linie praxistaugliche Ansprüche. Die Oberfläche ist aus Stahl und einer wetterfesten Lackierung in „RAL 5023 Fernblau“ – einer Farbe, die auch gerne in Industrie und Verwaltung Verwendung findet. Wir haben dieses Objekt als „Transportmittel“ für die Idee eines Hinterlassenschafts-Konfigurators bewusst gewählt: Ein Alltagsgegenstand, den fast jeder aus dem öffentlichen Raum kennt und dessen Funktionsweise allseits bekannt ist, wird mit einem Thema gekoppelt, das nach Möglichkeit gemieden wird. Etwas Vertrautes und Alltägliches wird also mit etwas Verdrängtem verknüpft und dient so als Türöffner und überraschende Einladung zur Auseinandersetzung mit Sterben und Hinterlassenschaft. Die Außenhülle haben wir weitestgehend erhalten und nur mit einem neuen Leuchtschriftzug ergänzt, um die Ästhetik eines klassischen Automaten zu erhalten. Das Innenleben wurde komplett durch neue Komponenten ersetzt, die langlebig und erweiterbar sind. Bei der Ausgestaltung und Programmierung wurden wir von Studierenden in Integrated Design der Köln International School of Design (KISD) unterstützt, mit denen wir auch das User Interface und das User Experience Design gemeinsam entwickelt und umgesetzt haben. Dieses ist zusammengefasst einfach, intuitiv und kontrastreich. Visuell sticht einzig der sehr bunte Farbverlauf auf dem Startbildschirm ins Auge, der einen deutlichen und sehr lebendigen Kontrast zum gedeckten RAL 5023 bildet und schon von Weitem gut sichtbar ist. Der Verlauf ist eine Anspielung auf den radialen Farbverlauf, mit dem oft der Übergang ins Licht als Jenseitsvorstellung visualisiert wird – dort allerdings meist mit dezenten liturgischen Violetttönen. Wir haben mit sehr knalligen Farben gearbeitet und den Verlauf bewusst nicht ins Zentrum gesetzt, um uns davon abzuheben.
Konzeptuell ist der Todomat ein Artefakt der Zukunft, also ein möglicher Alltagsgegenstand der Zukunft, der im Hier und Jetzt hilft, sich eine solche Zukunft vorzustellen (Peter/Riemer/Hovorka 2020). Eine Meta-Information (Objektschild im Museum bzw. Hintergrundinformationen der Website) skizziert diese zeitlich unbestimmte Zukunft einer Gesellschaft, in der die Menschen ihren Abschied selbstbestimmter und nachhaltiger als heute gestalten, da die Reflexion über den Tod und dessen Präsenz im Alltag selbstverständlich ist. In dieser imaginierten Zukunft gibt es an vielen physischen und digitalen Orten solche Konfiguratoren, mit denen alle Menschen ihre Wünsche und Entscheidungen rund um den eigenen Tod hinterlegen und jederzeit aktualisieren können. Der Todomat ist ein Vorbote dieser Zukunft in der Gegenwart. Er ist eine bewusst provokante Zuspitzung technischer und gesellschaftlicher Trends, die bei Nutzer*innen emotionale Reaktionen (ob Zustimmung, Irritation oder Ablehnung) hervorrufen sollen, um Reflexion und Diskussion anzuregen.
Der Todomat stellt nach einer kurzen Einführung bis zu 20 Entscheidungsfragen in den sechs Kategorien Körper, Verabschiedung, Daten, Dinge, Gedenken und Geheimnisse (Abbildung 4), größtenteils im Multiple-Choice-Format.
Manche Fragen werden abhängig vom Antwortverhalten nur manchen Nutzer*innen angezeigt. Abbildung 5 zeigt ein Beispiel für eine allgemeine Frage und eine bedingte Zusatzfrage in der Kategorie Körper. Zu manchen Inhalten sind ergänzende Informationen abrufbar. Diese definieren Begriffe, erläutern Wahlmöglichkeiten oder beinhalten Reflexionen (z. B. über Grundwasserkontamination durch Erdbestattung, über Rechte von Unternehmen an persönlichen Daten oder über das derzeitige Erbrecht und die Kritik daran). Auf der Website todomat.org können Vorlagen für Aufkleber heruntergeladen werden, die auf persönlichen Gegenständen oder an Haus- und Wohnungstüren angebracht werden können (Abbildung 6).
Insgesamt haben wir möglichst neutrale Begriffe verwendet, um die Nutzenden von ihren gesellschaftlich geprägten Assoziationen zu befreien (z. B. in Abbildung 5 links, wo nach „transformiert“ anstatt nach „bestattet“ gefragt wird). Der Todomat unterscheidet sich von üblichen Bestattungs- und Hinterlassenschafts-Abfragen, wie sie etwa Bestattungsunternehmen anbieten, nicht nur in der Form, sondern auch inhaltlich in zwei wesentlichen Punkten: Zum einen bietet er nicht nur derzeit in Deutschland legale und praktizierte Wahlmöglichkeiten an, sondern auch fiktive, die mit einer (beliebigen) zukünftigen Jahreszahl versehen sind. Der Hinweis „verfügbar ab 2040“ (Abbildung 7) zeigt den Nutzer*innen, dass es sich um eine Zukunftsvision handelt und verweist auf die Methode Artefakt der Zukunft: Der Todomat „weiß“, dass und wann diese fiktive Möglichkeit in der Zukunft real werden wird. Auf diese Weise soll er seinen Nutzer*innen erleichtern, sich in die entsprechende Vision hineinzuversetzen und sie so zum Nachdenken anregen.
Die „remember me map“ wird beispielsweise so erläutert: „Im Jahr 2032 wird ein digitales Produkt auf den Markt gebracht, um mobil lebenden Menschen einen ortsunabhängigen Platz des Gedenkens zu ermöglichen. Hier können die Orte, die im Leben einer Person eine besondere Rolle gespielt haben, angelegt und in Anwendungen (Apps) verlinkt werden“ (Godlewsky/Jossin/Voigt 2023). Die kommunale Erinnerungstafel erweitert herkömmliche Todesanzeigen in Tageszeitungen mit Botschaften Verstorbener an die Nachwelt und ist als digitale Tafel im öffentlichen Raum zugleich ein hybrider Gedenkort, etwa an Jahrestagen.
Zum anderen ist der Todomat interaktiv und potenziell transformativ wirksam, indem er auf Basis der gewählten Antworten eine individuelle To-do-Liste für die Nutzer*innen erstellt. So lautet beispielsweise das To-do, das sich aus der Bejahung einer Aufbahrung ergibt: „Mache ein Foto von dir in dem Outfit, in dem du aufgebahrt werden möchtest. Hinterlege außerdem einen Hinweis, ob im offenen oder geschlossenen Sarg“ (Godlewsky/Jossin/Voigt 2023). Die Nutzer*innen des Todomaten im Museum erhalten einen selbstklebenden Ausdruck, der alle empfohlenen To-dos aus einer auszuwählenden Kategorie auflistet – mit dem Hinweis, diese am besten noch heute anzugehen. Abbildung 8 veranschaulicht diesen Ausdruck anhand des To-dos, das sich aus der Antwortwahl „kommunale Erinnerungstafel“ (Abbildung 7, rechts) ergibt. Das To-do-Etikett erinnert die Nutzer*innen auch nachhaltig daran, ihre eigene Hinterlassenschafts-Konfiguration fortzuführen und zu aktualisieren.
Der Todomat entstand im Rahmen des transdisziplinären, von der Robert Bosch Stiftung geförderten Projekts „Urbane Xtopien – Freiräume der Zukunft“. Eine Xtopie ist ein Interventionskonzept, in dem ein Zukunftsthema mit utopischen und dystopischen Facetten aufbereitet und mit einer interaktiven Methode dargestellt wird (Jossin et al. 2023). Es soll Menschen erleichtern, über Zukünfte im Übermorgen nachzudenken. Wir haben den guten, selbstbestimmten Tod in der Zukunft als eines von mehreren Schwerpunktthemen ausgewählt, inspiriert von der Vision von „Good death centers“ des britischen Philosophen Nigel Warburton (2018). Nach einem iterativen Designprozess mit diversen Recherchen, Ideenentwicklungen und Verwerfungen (u. a. ein mit Urnen gefüllter Todeszug, der als mobiler Friedhof in regelmäßigem Turnus bestimmte Orte anfährt; das Verwesen im öffentlichen Raum; eine dystopische Agentur für Nachlässe) entstand das jetzige Konzept, das einem Pretest unterzogen wurde. Mit der Methode des lauten Denkens („Think-Aloud-Protokoll“; Ericsson/Simon 1980) bearbeiteten unsere Tester*innen den gesamten Fragenkatalog, verbalisierten ihre Assoziationen und teilten schließlich ihren Eindruck, die bei ihnen ausgelösten Gefühle und Stimmungen mit uns. Wir bezogen Menschen verschiedener Altersgruppen, Bildungsgrade und kultureller Biografien in diese Tests mit ein. Die Ergebnisse bewirkten manche Änderungen im Detail, bestärkten uns aber im Gesamtkonzept. Der digitale Zwilling des Todomaten ging als eines von acht Tools ins Abschlussprodukt des Forschungsprojekts ein – die „Toolbox für Xtopien“ (Jossin et al. 2023). In einem Kurzprofil zum digitalen Todomaten wird dessen mögliche Einbindung in verschiedene Gruppenprozesse beschrieben. Er könnte beispielsweise als Eingangstool in Kommunikationsformaten zu unterschiedlichen Aspekten der Nekropolis genutzt werden. Seit Frühjahr 2024 zeigt ein Monitor im Kasseler Museum für Sepulkralkultur zudem mehrere Auswertungen von Nutzer*innendaten in Echtzeit (Abbildung 9).
Der Todomat eignet sich für alle Menschen, die bereit dazu sind, spielerisch über den eigenen Tod nachzudenken – ob Erwachsene, ältere Kinder oder Jugendliche. Er kann allein oder mit einer anderen Person gespielt werden. In Praxistests hat die gemeinsame Nutzung des Todomaten gute Gespräche zwischen nahestehenden, aber auch fremden Personen initiiert. Der Todomat kann Menschen dabei helfen, ihren Blick auf das Wesentliche im eigenen Leben zu lenken. Indem er mit manchen Fragen auf persönliche Errungenschaften und positive Eigenschaften zielt, kann er das Selbstwertgefühl fördern und Dankbarkeit erzeugen. Außerdem hoffen wir, dass der Blick auf das eigene zukünftige Sterben das Interesse an Zukunftsfragen im Allgemeinen stärkt. In gesellschaftlicher Hinsicht sehen wir zwei weitere Potenziale: Jenen, die sich vertieft mit der Thematik befassen wollen, bietet der Todomat Denkanstöße zu unterschiedlichen Nachhaltigkeitsthemen an – zum Teil explizit in den optional aufrufbaren Hintergrundinformationen. Während die meisten von diesen Informationen sowohl die Stadtbevölkerung als auch Menschen in ländlichen Regionen betreffen, haben manche im urbanen Kontext eine höhere Relevanz. So ist die Option einer vertikalen Bestattung aufgrund des geringeren Flächenbedarfs eher eine Lösung für dichte Städte mit hohen Grundstückspreisen und starken Nutzungskonkurrenzen. Städtebauliche Faktoren, soziale Segregationen und höhere Armutsquoten können die Einsamkeit von Menschen in Städten erhöhen (Heyn/Heckenroth/Schmandt 2021), was auch die Wahrscheinlichkeit für anonymes Sterben erhöhen dürfte. Auch bestimmte Rituale, die mit dem Sterben eines Angehörigen verbunden sind, wie das Tragen schwarzer Kleidung, werden in Städten weniger praktiziert oder sind dort weniger auffällig als in ländlichen Kontexten. Der Todomat schlägt Optionen vor, die dem anonymen Sterben und der Nicht-Sichtbarkeit des Todes im öffentlichen Raum entgegenwirken sollen: Seine Nutzer*innen haben die Möglichkeit, als Gedenkort einen Lieblingsort wie eine Kneipe oder Vereinsräumlichkeiten anzugeben. Sie können sich auch wünschen, dass ihnen ein Baum gewidmet wird. Die Vision einer kommunalen digitalen Erinnerungstafel entwirft eine Alternative zu klassischen Traueranzeigen, die in großen Städten für die meisten Menschen bedeutungslos sind: Ein Display, das es ermöglicht, selbst gewählte Botschaften, Bilder oder Videos als individuelle Nachricht an die (auch unbekannte) Nachwelt zu hinterlassen.
Zusammenfassend bringt der Todomat als „Artefakt der Zukunft“ eine zukünftige Sicht auf eine bleibende Schlüsselfrage menschlichen Lebens in die Gegenwart. Damit ist er ein Türöffner, sich Zukünften anders zu nähern als durch konkrete Planung, Vorhersage oder Hoffen und Fürchten: Er entwirft nicht primär Zukünfte, sondern lädt dazu ein, dies selbst zu tun. Auch unabhängig vom Themenfeld des Todes in der Zukunft kann er so zu einer Demokratisierung von Zukunftsgestaltung beitragen – mit seiner gezielten Verbindung analytischer, spielerischer, diskursiver und interaktiver Aspekte. Er ist eine Xtopie, die Ambiguität, Ambivalenzen, Unsicherheit, divergierende Bewertungen sowie die Offenheit der Zukunft aufgreift, ohne zur Passivität zu zwingen. Damit kann er als Prototyp für einen anderen, aktiveren Umgang mit Zukünften dienen. Auf welche anderen Transformationsthemen diese Strategie übertragbar ist, bleibt zu untersuchen. Ermutigend wirkt dabei, dass selbst das Thema Tod einen so lebendigen Zugang zur Zukunft ermöglichen kann.
Liebe*r Leser*in, wir hoffen, dass wir dir mit diesem Beitrag Lust gemacht haben, dich mit deinem eigenen Tod in der Zukunft weiter auseinanderzusetzen: Möchtest du deine Geheimnisse „mitnehmen“? Wer hat Zugang zu deinen Passwörtern? Ist dir die Playlist für dein Abschiedsritual ähnlich wichtig wie vielen Besucher*innen des Museums für Sepulkralkultur? Auf todomat.org kannst du deine eigenen Antworten finden. Wenn du deine Präferenzen mit anderen Menschen diskutieren möchtest, könntest du beispielsweise darauf achten, welche Fragen dich am meisten berühren und warum; welche Inhalte du kritisch siehst oder was du wichtig findest oder vermisst hast; welche weiteren Visionen du dir im Zusammenhang mit dem Tod und dem Sterben in der Zukunft vorstellen könntest und was die Wünsche und Visionen von Minderheiten oder von Menschen aus weniger privilegierten Ländern und Regionen sein könnten.