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Rechte Raumutopien zwischen Wiedergeburt und Verunmöglichung Kommentar zu Johann Braun und Anke Schwarz „Regression als Aufbruch? Kritische Geographien rechter Zukunftsentwürfe“

Autor_innen::

Valentin Domann (ORCID)

Abstract

Zukunft in der Rhetorik der Rechten darf in der Analyse nicht einzig auf den Gehalt als Geste, als (populistisches) Instrument im Dienste (radikal) rechter Inhalte reduziert werden. Dass deren nativistisch und exklusivistisch kontaminierte Aufbruchsgesten sich nur vorgeblich auf realisierbare Zukünfte richten, zeigt der Diskussionsbeitrag, indem (palin-)defensive Züge von AfD-Zukunftsrhetorik herausgearbeitet und exemplarisch die Visionen der Partei für großstädtisches Wohnen betrachtet werden, durch die diese hindurchscheinen. Der offensichtliche Schulterschluss mit Kapitalfraktionen, deren Geschäftsmodelle von fortschrittlichen Zukunftsvisionen (i. S. d. Debattenaufschlags) bedroht werden, setzt ebenfalls auf die Verunmöglichung alternativer, unerwünschter Zukünfte und die Exklusion ihrer Vertreter:innen. Vermittelt durch rassistische und sozialchauvinistische Gesellschaftsbilder, treten so Zukünfte in den Debattenraum, deren Implikationen schon auf das Hier und Jetzt wirken und daher in ihren präfigurativen Effekten ernst zu nehmen sind. Faschismustheorien können helfen, diese ambivalenten Funktionen rechter Zukunftsbilder kritisch einzuordnen.

Förderung

Die Publikation dieses Beitrags wurde durch das Finanzierungsprojekt KOALA (Konsortiale Open-Access-Lösungen aufbauen) ermöglicht.