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Der rechte Stadtdiskurs: mehr als reine Stadtfeindschaft Rezension zu Johann Braun (2024): Stadt von Rechts. Über Brennpunkte und Ordnungsversuche. Berlin: Verbrecher.

Autor_innen::

Andreas Kallert

Abstract

Insbesondere ländliche Räume sind im Zuge des Aufstiegs (extrem) rechter Parteien zum Gegenstand gesellschaftlicher Auseinandersetzungen um Infrastrukturabbau, Austerität und „leftbehindness“ geworden. Dabei sind auch Städte vielfach Ziel rechter Mobilisierungen. Dieser Diagnose folgend zeichnet Johann Braun die gegenwärtige rechte Sichtweise auf Stadt nach, indem er zentrale Zeitschriften des organisierten Neonazismus, der kulturpolitisch rechten Publizistik und des Rechtskonservatismus auswertet. Braun arbeitet drei zentrale Topoi heraus: erstens eine städtebaulichen Tradition, zweitens die Stadtgesellschaft der Masse und drittens die Stadtpolitik mit Kontrollverlust. Das Verhältnis der politischen Rechten zur Stadt ist Braun zufolge sehr ambivalent: Einerseits markieren sie die Stadt der Gegenwart als elitär, global und widernatürlich, andererseits sehnen sie sich nach der Stadt der Normalität aus Natur, Gemeinschaft und Lokalität.

Förderung

Die Publikation dieses Beitrags wurde durch das Finanzierungsprojekt KOALA (Konsortiale Open-Access-Lösungen aufbauen) ermöglicht.