Wohnungsforschung
Stadt von oben, Gefühlsräume, Riots, Stadt und Migration, Planungspraktiken – zu vielen Themen haben wir schon Aufrufe für Beiträge verschickt und tolle Themenhefte veröffentlicht. Aber zu einem Thema haben wir über die Jahre besonders viele Einreichungen erhalten – ganz ohne Aufruf: Wohnungsforschung. Deshalb haben wir alle Beiträge aus diesem Bereich in einem virtuellen Themenschwerpunkt versammelt.
Es zeigt sich: Unsere Autor*innen beschäftigen sich mit ganz unterschiedlichen Aspekten der Wohnraumversorgung – von sozialen Praktiken des Wohnens bis zur politischen Ökonomie der Wohnungsfrage – und nehmen dabei ganz unterschiedliche Perspektiven ein. Im besten Sinne eine interdisziplinäre Wohnungsforschung.
Einleitung
Keine Schwerpunktbeitrag aus der Rubrik »Einleitung«
Aufsätze
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Abgesicherte Fürsorge und fürsorgliche Absicherung in Gemeinschaft. Mehrgenerationenwohnprojekte als neue Formen der städtischen Reproduktion?
AufsatzMehrgenerationenwohnen (MGW) gewinnt vor dem Hintergrund des demografischen Wandels bei gleichzeitiger Individualisierung und Transformation von Familien- und Fürsorgestrukturen an gesellschaftlicher Relevanz. Aus einer feministischen Perspektive schaut d…
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Die Abschöpfung des Planungsmehrwerts als Repolitisierung der Planung? Eine neue Perspektive auf die aktuelle Wohnungsfrage
AufsatzWohnungspolitik ist in Deutschland erneut brisant und sozial aktuell. In Zeiten des neuen Städtewachstums sind innovative planerische wie auch politische Antworten auf den Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Agglomerationsräumen gefragt. Ziel dieses Beitrag…
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Ein Urbanismus der Ungleichheit — ‚Neue soziale Stadtpolitik‘ in Hamburg als Strategie der Verbürgerlichung
AufsatzIn Deutschland werden gegenwärtig verschiedene stadtpolitische Re-Regulierungen beobachtet: neue Wohnungsbauprogramme, Instrumente zur Mietpreisbegrenzung oder Ansätze zur Restriktion von Investitionen in Gentrifizierungsgebieten. Nun wird diskutiert, ob…
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Gemeinwohl und öffentliches Wohneigentum — Direktdemokratische Initiativen zur Neuausrichtung öffentlicher Wohnungsunternehmen in Frankfurt am Main und Berlin
AufsatzMietsteigerungen, Verdrängung und Verteilungskonflikte führen zu einer Repolitisierung der Wohnungspolitik, die auch öffentliche Wohnungsunternehmen betrifft. Soziale Bewegungen kritisieren vermehrt die Ausrichtung kommunaler und landeseigener Wohnungsge…
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Ghettos am Rande der Stadt? — Sozialwohnungsbaupolitik und soziale Ungleichheit in Kolumbien
AufsatzKonfrontiert mit kontinuierlich wachsender Nachfrage nach preiswertem Wohnraum, begann die Regierung Kolumbiens in den 1980er Jahren mit einer neuen privatisierten Wohnungsbaupolitik, die Hauseigentümerschaft ermöglichen und fördern soll. Dazu wurden sta…
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Homonationalismus und New Metropolitan Mainstream. Gentrifizierungsdynamiken zwischen sexuellen und postsäkularen Politiken der Zugehörigkeit
AufsatzIn Zeiten von weltweiter Terrorismusbekämpfung und antimuslimischem Rassismus geraten die städtischen Räume der sogenannten ethnischen Parallelgesellschaften zu Laboratorien einer neuen Kunst des Regierens der Migration als ‚ bad diversity ‘. Dabei nutzt…
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Keine Angst, es ist nur Gentrification? — Soziale und ökonomische Ängste, Kriminalitätsfurcht und Verdrängungsdruck im Düsseldorfer Bahnhofsviertel
AufsatzAm Beispiel der Landeshauptstadt Düsseldorf untersucht der Beitrag, wie sich soziale Benachteiligung, Verdrängungsdruck und Kriminalität aus der Sicht der Bewohner_innen des Bahnhofsgebiets darstellen und welche Bedeutung allgemeinen sozialen und ökonomi…
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Mietpreissteigerungen und Wohnungsengpässe abseits der Ballungsräume. Investitionen in Wohnimmobilien in B-Lagen und Regionalzentren – das Beispiel Göttingen
AufsatzDer Aufsatz legt am Beispiel von Göttingen dar, dass in der Bundesrepublik Deutschland im Zuge der neoliberalen Reformpolitik zunehmend steigende Mietpreise nicht nur in Ballungszentren zu verzeichnen sind, sondern auch in kleineren Großstädten. Bezugnehm…
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Neubau-Gentrifizierung und globale Finanzkrise. Der Stadtteil Gallus in Frankfurt am Main zwischen immobilienwirtschaftlichen Verwertungszyklen, stadtpolitischen Aufwertungsstrategien und sozialer Verdrängung
AufsatzIm Anschluss an die globale Finanzkrise von 2008 lässt sich in vielen deutschen Städten eine neue Welle der Gentrifizierung beobachten. Am Beispiel des traditionellen Arbeiterviertels Gallus in Frankfurt am Main zielt der Beitrag darauf ab, die gegenwärt…
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Prekäre Wohnverhältnisse und wohnungspolitische Kämpfe — Potenziale und Herausforderungen einer angewandt-kritischen Wohnungsforschung
AufsatzDer Beitrag skizziert die Perspektive einer angewandt-kritischen Wohnungsforschung, welche auf (1) die kooperative Entwicklung von Fragestellungen mit außeruniversitären Akteuren, (2) partizipative Forschungsprozesse mit zivilgesellschaftlichen Initiativ…
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Sorgende Gemeinschaften? — ‚Demenzfreundliche‘ Kommunen zwischen sozialstaatlichem Sparmodell und Emanzipationsgewinn
AufsatzDer von Bund, Kommunen und Selbsthilfeorganisationen ausgerufene „demenzfreundliche“ Umbau der Gesellschaft wird einer kritischen Analyse unterzogen. Hierfür werden die polit-ökonomischen und wohlfahrtstaatlichen Rahmenbedingungen des sozialpolitis…
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Städte zu verkaufen — Prozesse der Enteignung und Praktiken der Wiederaneignung in Spanien
AufsatzIn Spanien zwingen die Wirtschaftszweige Tourismus und Immobilienspekulation zu einer Debatte um die Erosion der Demokratie im Schoß der Europäischen Union, wo sich seit dem Beitritt des Landes die Strategie etabliert hat, dessen Rolle als Produktionsrau…
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Urbanität nach exklusivem Rezept. Die Ausdeutung des Städtischen durch hochpreisige Immobilienprojekte in Berlin und Los Angeles
AufsatzInnerstädtisches Wohnen steht zunehmend hoch im Kurs. Wahlweise als „Renaissance der Stadt“, Reurbanisierung oder Gentrifizierung thematisiert, ist das gegenwärtige Interesse von Investor_innen, Projektentwickler_innen und Käufer_innen an innerstädtische…
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Wie lässt sich Verdrängung verhindern? — Die Rent-Gap-Theorie der Gentrifizierung und ihre Gültigkeitsbedingungen am Beispiel des Frankfurter Gallus
AufsatzInnerhalb der Gentrifizierungsforschung analysiert die Rent‑Gap‑Theorie, wie kleinräumige Differenzen zwischen gegenwärtigen Verwertungsbedingungen einerseits sowie Erwartungen auf zukünftig steigende Mieten andererseits Verdrängungsprozesse antreiben. D…
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Wohnungen als Finanzanlage. Auswirkungen von Responsibilisierung und Finanzialisierung im Bereich des Wohnens
AufsatzBislang war in deutschen Städten das Wohnen im Eigentum – entweder im Eigenheim oder in der Eigentumswohnung – die Ausnahme. Insbesondere in Großstädten dominierte das Wohnen zur Miete. Gegenwärtig ändert sich dies: Großstädte wie Frankfurt, Berlin, Ham…
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„Keine unklugen Leute“. Die Durchsetzung des „Stadtumbau Ost“
AufsatzDer Beitrag untersucht die Herausbildung des Bund-Länder-Programms „Stadtumbau Ost“ um die Jahrtausendwende. Er analysiert dabei das Zusammenwirken von Interessen, Ideen und Akteuren, die diesem (damals) neuartigen Ansatz der deutschen Stadtentwicklungspo…
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„Wir kaufen den Kiez zurück“ — Milieuschutz und Vorkaufsrecht als Ansätze einer postneoliberalen Wohnraumversorgung in Berlin Friedrichshain-Kreuzberg?
AufsatzAktuell wird in der kritischen Wohnungsforschung vermehrt die Frage nach Alternativen zur neoliberalen Wohnraumpolitik aufgeworfen. Der vorliegende Beitrag verortet sich in dieser Debatte und versucht diese über die Untersuchung markteinschränkender Poli…
Debatte
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Alles muss man selber machen. Multi-Layer-Organizing für eine soziale Wohnraumversorgung in Berlin
DebatteKotti & Co protestieren seit 2011 gegen Mieterhöhungen im sozialen Wohnungsbau am Kottbusser Tor, Berlin Kreuzberg. Seitdem haben sie mit einem Gecekondu ihren eigenen Vorplatz besetzt, zahlreiche Lärmdemonstrationen veranstaltet, Expertise organisier…
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Der Gentrifizierungsbegriff in wohnungspolitischen Protesten — Kommentar zu Neil Smiths „Für eine Theorie der Gentrifizierung: ‚Zurück in die Stadt‘ als Bewegung des Kapitals, nicht der Menschen“ (2019 [1979])
DebatteIn diesem Beitrag wird die Rolle und Funktion des Begriffs Gentrifizierung in sozialen Bewegungen reflektiert. Das wissenschaftliche Konzept Gentrifizierung, und seine Popularisierung durch kritische Wissenschaftler*innen in Deutschland, hat ohne Zweifel…
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Finanzialisierung und die Raumproduktionen von Superreichen — Kommentar zu Ray Forrest, Sin Yee Koh und Bart Wissink „Hypergespaltene Städte und die ‚unmoralischen‘ Superreichen. Fünf abschließende Fragen“
DebatteDer Kommentar zum Abschlusskapitel von Forrest, Koh und Wissink „Cities and the Super-Rich“ diskutiert den Unterschied zwischen direkten und indirekten Investitionen und betont die asymmetrische Position zwischen Privathaushalten, professionalisierten Ak…
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Für eine Theorie der Gentrifizierung — „Zurück in die Stadt“ als Bewegung des Kapitals, nicht der Menschen
DebatteGentrifizierung wird vorrangig unter Verweis auf Konsumentensouveränität erklärt, aber Daten zur Zahl der Vorstädter, die in die Stadt zurückziehen, werfen Zweifel an dieser Hypothese auf. Tatsächlich ist Gentrifizierung ein erwartbares Ergebnis der weit…
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Für eine wirklich soziale Wohnungspolitik — Wissenschaftler_innen fordern Schutz der Bestandsmieten, Gemeinnützigkeit und Demokratisierung
DebatteWohnen ist die neue soziale Frage, und sie wird allerorts heiß diskutiert. Der wissenschaftliche Beirat des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) hat ein Gutachten mit dem Titel „Soziale Wohnungspolitik“ veröffentlicht, das fordert, den sozialen Wohnungsb…
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Gentrifizierung: Kein ‚back to the city‘ – weder von Menschen, noch des Kapitals — Kommentar zu Neil Smiths „Für eine Theorie der Gentrifizierung: ‚Zurück in die Stadt‘ als Bewegung des Kapitals, nicht der Menschen“ (2019 [1979])
DebatteNeil Smith hat mit seinem Frühwerk „Toward a Theory of Gentrification. A Back to the City Movement by Capital, not People“ die dominante nachfrageorientierte Diskussion der Gentrifizierung herausgefordert. Seine Rent-Gap-Theorie trifft jedoch eher auf am…
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Immobilien, Stadtentwicklung und die Superreichen — Kommentar zu Ray Forrest, Sin Yee Koh und Bart Wissinks „Hyper-Spaltung in Städten und die ‚unmoralischen‘ Superreichen“
DebatteNach einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes (2018) hatten von allen in Deutschland erfassten Lohn- und Einkommensteuerpflichtigen 19.000 Einkünfte von mindestens einer Million Euro. Dass Arbeit aber nicht die vorrangige Methode ist, um reic…
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In die Zange genommen — Kritik am Wohnungsbau um 1968
DebatteIm Zusammenhang mit den grundlegenden gesellschaftskritischen Bewegungen, die sich um 1968 in Europa etablieren, setzt in Westdeutschland auch die Kritik am modernen Wohnungsbau des Wiederaufbaus ein. Unterschiedliche konvergierende Linien der Kritik – s…
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Mieter_innenproteste von den 1960er bis in die 1980er Jahre in der BRD — Von der Klassenallianz zur Aufspaltung und Einhegung ins neoliberale Projekt
DebatteDie späten 1960er Jahre und vor allem die 1970er Jahre waren eine Hochphase der Mieter_innenproteste in der BRD. Dieser Beitrag verfolgt die These, dass die Krise der fordistischen Wohnraumversorgung in den 1960er Jahren, bzw. die von der Politik impleme…
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Pro Rent-Gap-Theorie, contra habitualisierten Antikulturalismus — Kommentar zu Neil Smiths „Für eine Theorie der Gentrifizierung: ‚Zurück in die Stadt‘ als Bewegung des Kapitals, nicht der Menschen“ (2019 [1979])
DebatteDieser Kommentar zu Neil Smiths klassischem Rent-Gap-Aufsatz argumentiert, dass Smiths ökonomischer Reduktionismus für die Gentrifizierungs- und allgemeiner die Stadtforschung in durchaus vorteilhafter, erkenntnisförderlicher Weise Übersichtlichkeit erze…
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Soziale Wohnutopien 68 — Everything must change
DebatteWohnutopien um 1968 spiegelten in vielerlei Hinsicht Diskussionen, die eng mit einer Kritik an Kapitalismus und obrigkeitsstaatlichen Systemen in Erziehung, Verwaltung und Alltagsleben verknüpft waren. Diese Auseinandersetzung wurde angetrieben von vielf…
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Wie könnte eine nicht-sexistische Stadt aussehen? (1981) Überlegungen zum Wohnen, zur städtischen Umwelt und zur menschlichen Arbeit
DebatteDieser Aufsatz beleuchtet die sexistischen Strukturen und Wissensformen der Architektur und Stadtplanung in den USA vom 19. Jahrhundert bis heute. Er rekonstruiert insbesondere die Dynamiken, die zur Herausbildung der amerikanischen Vorstädte und der in i…
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Wo ist die Rente im Erbe der Rent-Gap-Theorie? — Kommentar zu Neil Smiths „Für eine Theorie der Gentrifizierung: ‚Zurück in die Stadt‘ als Bewegung des Kapitals, nicht der Menschen“ (2019 [1979])
DebatteVierzig Jahre nach Neil Smiths Aufsatz „Towards a Theory of Gentrification. A Back to the City Movement by Capital, not People“ scheinen Verdrängungsprozesse aktueller denn je, und die Abschöpfung von Rente hat mit den zunehmend finanzorientierten Formen…
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„Es macht einfach Sinn!” — Kommentar zu Neil Smiths „Für eine Theorie der Gentrifizierung: ‚Zurück in die Stadt‘ als Bewegung des Kapitals, nicht der Menschen“ (2019 [1979])
DebatteNeil Smith (1954-2012) hat eine ganze Generation von Stadtforscher*innen geprägt, die sich selbst in städtische Konflikte begeben und in den letzten 40 Jahren versucht haben, soziale Mobilisierungen gegen Aufwertung und Verdrängung zu unterstützen. Sein …
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„Gentrification is a dirty word…” — Kommentar zu Neil Smiths „Für eine Theorie der Gentrifizierung: ‚Zurück in die Stadt‘ als Bewegung des Kapitals, nicht der Menschen“ (2019 [1979])
DebatteBei ihrer Veröffentlichung als revolutionär gepriesen und kontrovers diskutiert, gehört die Rent-Gap-Theorie mittlerweile zum prüfungsrelevanten Kanon jeder guten Einführung-in-die-Stadtgeographie-Vorlesung. Trotzdem ist sie noch lange nicht (Wissenschaf…
Magazin
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Die Bodenwertsteuer als unterstützendes Instrument der Stadtplanung
MagazinUnser heutiges Bodenrecht verschafft den Grundstückseigentümern Einkommen und Vermögenswerte, die ihnen maßgeblich aufgrund der guten Lage, Infrastrukturausstattung oder Beschaffenheit des Grundstücks zufallen und für deren Höhe üblicherweise gesellschaf…
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PlanBude Hamburg. Kollektives Wissen als Grundlage von Stadtgestaltung
MagazinViele stadtplanerische Beteiligungsverfahren hatten in der jüngeren Vergangenheit überwiegend informativen oder konsultierenden Charakter, selten waren Prozesse darauf ausgelegt, weitere Stufen der „ladder of participation“ (Arnstein 1969) zu nehmen. Zune…
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Von der Melkmaschine St. Pauli zu Utopia? St. Pauli selber machen!
MagazinDas Interview mit Steffen Jörg vom Verein GWA (Gemeinwesenarbeit) St. Pauli befasst sich mit den aktuellen Veränderungen in Hamburg St. Pauli. Es stellt sie in den Kontext der ,unternehmerischen Stadt’, die bereits seit den 1980er Jahren als Modell der H…
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Was hat „Deutsche Wohnen & Co Enteignen“ zu dem gemacht, was es ist? — Eine Auswertung von Licht und Schatten einer breiten gesellschaftlichen Kampagne
MagazinDer Artikel gibt einen Einblick in die konzeptionellen Diskussionen und die Organizingpraktiken der Kampagne „Deutsche Wohnen&Co Enteignen“. Er zeigt, welche Möglichkeiten und Grenzen sich hierbei für eine möglichst breite Einbindung vieler gesellsch…
Rezensionen
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Aber das sind doch die Guten – oder? Wohnungsgenossenschaften in Hamburg — Rezension zu Joscha Metzger (2021): Genossenschaften und die Wohnungsfrage. Konflikte im Feld der Sozialen Wohnungswirtschaft. Münster: Westfälisches Dampfboot.
RezensionWarum werden in aktuellen Diskussionen Wohnungsgenossenschaften immer wieder als zentrale Akteure einer gemeinwohlorientierten Wohnraumversorgung benannt – obwohl sie kaum zur Schaffung neuen bezahlbaren Wohnraums beitragen? Warum wehrt sich die Mehrzahl…
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Blackbox Verdrängung: Die vergessene Seite der Medaille — Rezension zu Ilse Helbrecht (Hg.) (2016): Gentrifizierung in Berlin – Verdrängungsprozesse und Bleibestrategien. Bielefeld: transcript.
RezensionWarum werden Menschen, die in Innenstadtgebieten Berlins wohnen, zunehmend aus ihrem Wohnort verdrängt? Wie reagieren sie auf den in der Stadt steigenden Verdrängungsdruck und wohin ziehen sie, nachdem der Verdrängungsprozess sich vollgezogen hat? Der im…
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Die Verteilung des Bodens mitbestimmen — Rezension zu Brigitta Gerber / Ulrich Kriese (Hg.) (2019): Boden behalten – Stadt gestalten. Zürich: rüffler & rub.
RezensionDie Vergesellschaftung von Grund und die Eigentumsfrage in der Wohnungspolitik ist sowohl eine seit Jahren wiederkehrende als auch eine hochaktuelle Debatte. Im Sammelband Boden behalten – Stadt gestalten , herausgegeben von Brigitta Gerber und Ulrich K…
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Erfolgreiches Scheitern eines politischen Projekts — Rezension zu Felix Silomon-Pflug (2018): Verwaltung der unternehmerischen Stadt. Zur neoliberalen Neuordnung von Liegenschaftspolitik und -verwaltung in Berlin und Frankfurt am Main. Bielefeld: Transcript.
RezensionIn der rezensierten Monographie gelingt es, „New Public Management“ als strategisches und politisches Projekt auszudeuten. Die Konsequenzen für die Liegenschaftspolitik können fundiert dargelegt werden. In der Rezension wird eine Einordnung in die …
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Finanzialisierung der Hypotheken- und Bodenmärkte: Macht der Staat das Wohnen teuer? — Sammelrezension zu: Manuel B. Aalbers (2016): The Financialization of Housing und: Anne Haila (2016): Urban Land Rent.
RezensionDas Recht auf Wohnen ist elementar. Es wurde nicht nur in der Weimarer Verfassung von 1919 formuliert, es schlägt sich seitdem ebenso in nationalen und internationalen Verfassungen und Chartas nieder. Wie in anderen Ländern auch, wird Wohnen in Deutschla…
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Ghettos, Banlieues und territoriales Stigma. Rezension zu Loïc Wacquant (2017): Die Verdammten der Stadt. Eine vergleichende Soziologie fortgeschrittener Marginalität. Wiesbaden: Springer.
Rezension„‚Du wohnst hiiier?‘ ‚Yeah‘. ‚Gut, dann kannst du mich nach Hause bringen‘“ (S. 187), meint die junge Frau provozierend, als sie realisiert, dass ihr Date, ein Chicagoer Profiboxer, in einem jener berüchtigten ‚Projekte‘ des sozialen Wohnungsbaus an der S…
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Verwaltungsethnographie aus der Perspektive aktivistischer Forschung — Rezension zu Lisa Riedner (2018): Arbeit! Wohnen! Urbane Auseinandersetzungen um EU-Migration. Eine Untersuchung zwischen Wissenschaft und Aktivismus. Münster: edition assemblage, 2018.
RezensionIm Zuge der EU-Freizügigkeit sind Unionsbürger*innen territorial inkludiert, das heißt sie dürfen sich in Deutschland zur Arbeitssuche oder zum Arbeiten aufhalten. Sozial wurden sie jedoch – gerade auf Betreiben deutscher Städte – zunehmend ausgeschlosse…
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Wohnhäuser als Sozialgut – selbstorganisiert und kollektiv — Rezension zu Matthias Wendt (2018): ,Weil es nur zusammen geht‘. Commons-basierte Selbstorganisation in der Leipziger Hausprojektszene. Frankfurt/New York: Campus Verlag.
RezensionDie Idee, mit gleichgesinnten Menschen in einer Hausgemeinschaft und nicht nur nebeneinander zu wohnen, findet auch angesichts der angespannten Wohnungsmärkte in den Groß- und Universitätsstädten immer mehr Sympathisierende. Einige Wohnprojekte streben d…
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