Spontan, gewaltsam, von Hunger getrieben? Diskursive Rahmung von food riots und Protesten gegen hohe Preise in Burkina Faso 2008
Abstract
Im Zuge der Nahrungsmittelpreiskrise 2008 fanden in vielen Städten weltweit und insbesondere in Afrika Hungeraufstände statt. Der Beitrag argumentiert, dass solche Aufstände häufig als spontan und gewaltsam dargestellt werden – nicht nur von „westlichen“ Medien und staatlichen Akteuren, sondern auch von oppositionellen Gruppen in den jeweiligen Ländern selbst. Der Artikel analysiert den Fall Burkina Fasos, wo Gewerkschaften und Bewegungsorganisationen im Anschluss an die Hungeraufstände zu umfangreichen Protesten gegen hohe Nahrungsmittelpreise mobilisierten. Diese Proteste und die Hungeraufstände unterschieden sich hinsichtlich der beteiligten sozialen Gruppen und der eingesetzten Protestrepertoires. Die etablierten oppositionellen Gruppen nutzten die riots als diskursiven Bezugspunkt, um ihre Strategien und Forderungen zu legitimieren und voranzubringen.
Förderung
Dieser Artikel wurde durch den Open-Access-Publikationsfonds der Freien Universität Berlin gefördert.
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