Peripherien und Zentralitäten: Geographien von Covid-19
In seinem Beitrag „Peripherien und Zentralitäten: Geographien von Covid-19“ nimmt Daniel Mullis Bezug auf den bei uns als Video veröffentlichten Vortrag von Roger Keil aus der translokalen Vorlesungsreihe „Geographien von Covid-19“ sowie auf die in der letzten Ausgabe erschienene s u b \ u r b a n-Debatte zum „Ende des Städtischen” und erweitert beide um einige wichtige Aspekte.
Wo das Virus konzentriert auftritt, dort findet sich das Periphere in der Stadt und in der Gesellschaft, so die These von Biglieri, De Vidovich und Keil (2020). Keil (2021a) konkretisiert diese entlang der drei Dimensionen räumliche, institutionelle und soziale Peripherie. Aus dieser Perspektive können auch für Deutschland die mitunter tödlichen gesellschaftlichen Ungleichheiten der Pandemie, die entlang von class, race und gender verlaufen, entschlüsselt werden. Um die Geographien von Covid-19 zu verstehen, reicht diese Perspektivensetzung jedoch nicht aus. Um Ungleichheiten nicht ungewollt fortzuschreiben, müssen auch Dimensionen von Zentralität bzw. Zentralisierung, etwa im Kontext von Verstädterung, Mobilität, Primat der Wirtschaft und Governance, berücksichtigt werden.