Konjunktur(en) und Grenzen der Stadt – Zur experimentellen Wiederholung einer narrativen Interviewserie im Wiener Stadtteil Monte Laa
Abstract
Der Aufsatz schlägt die Wiederholung narrativer Interviews als Methode vor, um zu erfassen, wie sich die Grenzen des Stadtraums im Alltag der Bewohner_innen kontinuierlich verschieben. Theoretischer Ausgangspunkt ist ein konjunkturelles Verständnis von Stadt und Wohnen. Diesem Verständnis nach drücken sich stets variierende Machtverhältnisse in transnationalen und globalen Kontexten im lokalen Handeln aus: an konkreten Orten und zu bestimmten historischen Momenten. Der Aufsatz diskutiert exemplarisch das Wiener Neubaugebiet Monte Laa. In diesem wurden 2011 und 2018 narrative, wohnbiographische Interviews mit denselben Bewohner_innen durchgeführt. Anhand des Vergleichs der beiden Interviewserien wird diskutiert, wie sich konjunkturelle Veränderungen im Wohnalltag ausdrücken. Die Wiederholung der Interviews veranschaulicht, wie sich im über die Zeit veränderten Wohnalltag in Monte Laa zunehmend rassistische Diskurse in Österreich und in anderen Ländern Zentral- und Osteuropas belegen lassen. Wohnen wird hierbei als potenziell multiskalare Praxis verstanden. Anhand der Interviews wird aufgezeigt, wie sich die Stadt und ihre Grenzen in der Wohnpraxis der Bewohner_innen immer wieder neu definieren.
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