Abfall, Stadt, Natur – Systemische Interaktionen in der urbanen Abseite
Abstract
Der nordwestliche Rand der Metropolregion Athen wird bestimmt durch die Ver- und Entsorgungsinfrastruktur, eine (teils noch informelle) Siedlungsstruktur und soziale Zusammensetzung sowie deren vielfältigen Zusammenhänge und Verknüpfungen mit kulturell geprägten Vorstellungen von Schmutz und (Un-)Ordnung. Räumlich wie sinnlich dominiert die Mülldeponie Fyli, eine der größten Europas. Der Abfall in seinen vielen Facetten (als Stoffstrom, Ressource, Verschmutzung) trägt eine entscheidende soziokulturelle und ökonomische Bedeutung für die in diesem Aufsatz betrachteten Prozessen der Raumproduktion. Ausgehend vom Abfallkreislauf wird der analytische Blick um die Schnittstellen, Verknüpfungen und systemischen Interaktionen mit weiteren Strömen und Prozessen (Energie, Wasser und Verkehrsinfrastruktur) erweitert. Die Verflechtung von urban-natürlichen Systemen, die am Beispiel von Fyli sichtbar wird, stellt das dem planerischen Diskurs zugrunde liegende binäre Denken von Natur und Kultur in Frage. In der urbanen Abseite der Metropolregion Athen scheint eins der zentralen Versprechen der Stadtplanung, nämlich das Zähmen, Verdrängen und schließlich Überholen der Natur, an seine Grenzen zu stoßen.
Förderung
Die Publikation dieses Beitrags wurde durch den Open-Access-Fonds der TU Berlin ermöglicht.
Copyright
Als CC BY-SA 4.0 Lizenz dürfen die Inhalte unter den folgenden beiden Bedingungen vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden: erstens der Nennung des Namen der Autor_innen und der Zeitschrift sub\urban, zweitens Weitergabe unter den gleichen rechtlichen Bedingungen, d.h. derselben Lizenz wie das Original (CC BY-SA). In jedem Fall bitten wir bei Weiterverwendung um eine Nachricht an info@zeitschrift-suburban.de.