Klimagerechtes Wohnen? Energetische Gebäudesanierung in einkommensschwachen Quartieren – Kommentar zu Lisa Vollmer und Boris Michel „Wohnen in der Klimakrise. Die Wohnungsfrage als ökologische Frage“
Abstract
Sowohl aktuelle städtische Klimapolitik, als auch klimaaktivistische Bewegungen weisen energetischer Gebäudesanierung einen hohen Stellenwert zu. Hinweise auf die sozialräumlichen Implikationen verstärkter energetischer Sanierung finden sich jedoch zumeist weder auf städtischer, noch auf klimaaktivistischer Seite. Sowohl aktuelle städtische Klimapolitik, als auch klimaaktivistische Bewegungen weisen energetischer Gebäudesanierung einen hohen Stellenwert zu. Hinweise auf die sozialräumlichen Implikationen verstärkter energetischer Sanierung finden sich jedoch zumeist weder auf städtischer, noch auf klimaaktivistischer Seite. Gleichzeitig wächst in vielen Mieter_inneninitiativen die Skepsis gegenüber energetischer Sanierung und damit einhergehenden Belastungs- und Verdrängungseffekten. Am Beispiel der Stadt Kiel und dem einkommensschwachen Stadtteil Gaarden diskutiert dieser Beitrag die Konfliktfelder, die durch eine stadtpolitisch motivierte, aber privatwirtschaftlich umzusetzende energetische Sanierung entstehen. Diesen Konfliktfeldern liegen strukturelle Probleme zugrunde, die im Rahmen aktueller und zukünftiger energetischer Sanierungsbemühungen existierende Verarmungs- und Verdrängungsdynamiken auf Quartiersebene verstärken. Dieser Beitrag plädiert daher für die konzeptionelle Verknüpfung sozialer und ökologischer Bedürfnisse im Sinne klimagerechten Wohnens sowohl auf akademischer als auch auf aktivistischer Seite.
Förderung
Dieser Artikel wurde durch den Open-Access-Publikationsfonds der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel gefördert.
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