Dachgärten im Geschosswohnbau – Kommentar zu Lisa Vollmer und Boris Michel „Wohnen in der Klimakrise. Die Wohnungsfrage als ökologische Frage“
Abstract
Der Trend zur Urbanisierung und Verdichtung von Wohnraum in Kombination mit der globalen Erwärmung zeigt immer deutlichere Auswirkungen auf das Stadtklima. Zur Reduktion der Belastungen für die Stadtbevölkerung sind gebäudegebundene Begrünungsformen eine wirksame Strategie. Vor allem die Verlagerung der Vegetation auf die bisher kaum genutzte Dachebene hat das Potenzial, negative Auswirkungen der Flächenversieglung und Flächenkonkurrenz auszugleichen, da intensive Dachbegrünungen vielfältige soziale, ökologische und ökonomische Vorteile haben. Da diese in der täglichen Planungs- und Wohnbaupraxis noch unzureichend genutzt werden, wurde in der Stadt Graz ein transformativer Kommunikations- und Lernprozess initiiert, der unter den beteiligten Akteuren nachhaltige Handlungsänderungen anregen soll. Dazu wurde auf Basis einer qualitativen Potenzialanalyse eine Dialogplattform ins Leben gerufen, die im Rahmen von interaktiven Workshop-Formaten relevante Stakeholder vernetzt hat. Dabei konnten Vorbehalte ausgeräumt, Erfahrungen ausgetauscht und Synergieeffekte ausgelotet werden. Durch die gemeinsame Konzeption von Demonstrationsprojekten soll das Erfahren, Experimentieren und Reflektieren mit innovativen Dachbegrünungen weiter angeregt werden. Dieser kontinuierliche Aushandlungs- und Lernprozess soll dazu beitragen, dass sich Dachgärten als wirksamer Lösungsansatz für die sozial-ökologischen Herausforderungen des modernen Wohn- und Städtebaus etablieren und weitere Nachhaltigkeitstransformationen gefördert werden.
Förderung
Dieser Artikel wurde durch den Open Access Publikationsfonds der Universität Graz gefördert.
Copyright
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