Editorial
Abstract
In Städten lebt ein Großteil der Menschheit. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass auch vorrangig dort gestorben wird. Als symbolisch aufgeladener und zugleich selbstverständlicher Teil von Gesellschaft schreibt sich das Sterben unweigerlich in das städtische Gefüge ein. Während der Tod in den meisten Kosmologien einen unumgänglichen Endpunkt des Lebens markiert, unterliegt das Sterben als Übergangsprozess vom Leben in den Tod vielfältigen gesellschaftlichen Kräfteverhältnissen, die aus dem zunächst biologisch-natürlich anmutenden Phänomen durchaus auch ein soziales und gesellschaftlich strukturiertes Phänomen werden lassen. Denn über das Alter hinaus ist das Sterben durch eine Reihe sozialer, ökonomischer und politischer Faktoren bedingt, die in Städten auf besondere Weise zum Ausdruck kommen. So ist Sterblichkeit mit vielfältigen Umweltbedingungen verbunden und es stellt sich in Städten immer auch die Frage, wo in einem hochgradig kapitalisierten Boden- und Immobilienmarkt Orte errichtet und aufrechterhalten werden können, die den (noch) nicht umfassend kommodifizierten Praktiken des Sterbens, der Seelsorge, des Gedenkens und Erinnerns Raum geben.
Förderung
Die Publikation dieses Beitrags wurde durch das Finanzierungsprojekt KOALA (Konsortiale Open-Access-Lösungen aufbauen) ermöglicht.
Copyright
Als CC BY-SA 4.0 Lizenz dürfen die Inhalte unter den folgenden beiden Bedingungen vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden: erstens der Nennung des Namen der Autor_innen und der Zeitschrift sub\urban, zweitens Weitergabe unter den gleichen rechtlichen Bedingungen, d.h. derselben Lizenz wie das Original (CC BY-SA). In jedem Fall bitten wir bei Weiterverwendung um eine Nachricht an info@zeitschrift-suburban.de.