Das Urbane mit Bourdieu denken
Abstract
Dieser in Form eines Dialogs mit dem Stadtsoziologen Clément Rivière gehaltene Beitrag beleuchtet einige zentrale Ideen meines Buchs Bourdieu in the city: Challenging urban theory (Wacquant 2023) und zieht daraus analytische Schlussfolgerungen. Ausgehend von Bourdieus Trialektik des symbolischen, sozialen und physischen Raums ergibt sich ein spezifisches Verständnis des Urbanen als Ort der Akkumulation und Ausdifferenzierung von Kapital sowie der Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Kapitalarten und der Kombination und Kollision unterschiedlicher Habitus. Die Stadt ist ein Nährboden für soziale Felder und zugleich ein Motor sozialer Perplexität. Territoriale Stigmatisierung resultiert aus der symbolischen Markierung entwerteten Raums. Das Gefängnis ist eine städtische Kerninstitution, die ins Zentrum der Soziologie der Produktion und Regulierung von Klasse und ethnischer Marginalität gerückt werden muss. Um die Stadt zu verstehen, muss man den strafenden Staat verstehen und umgekehrt.
Förderung
Die Publikation dieses Beitrags wurde durch das Finanzierungsprojekt KOALA (Konsortiale Open-Access-Lösungen aufbauen) ermöglicht.
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