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Terroranschläge in Frankreich seit 1995: ein postkoloniales Drama

Autor_innen::

Eric Macé

Abstract

Die Terroranschläge im Namen von Al Kaida im Januar 2015 in Frankreich können als ein postkoloniales Drama gedeutet werden: ein Drama zunächst im Sinne des Schocks, den die Gewalt und der Schmerz ausgelöst haben, aber auch aus einem analytischen Blickwinkel, im Gegensatz zum Begriff der Tragödie. Während die Tragödie den Determinismus auf der Grundlage göttlicher, ideologischer oder materialistischer Mechanismen entfaltet, wird das Drama als Ergebnis einer Bündel kontingenter Beziehungen, Handlungen und Erfahrungen gedacht, die auch nicht zu diesem Ausgang hätten führen können. Somit lädt uns diese dramatische Dimension dazu ein, über die „relationale Konstruktion“ dieser Art von Ereignissen nachzudenken.