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Renderings Bildwelten zur Legitimation von spekulativen Stadtentwicklungsprojekten in Lagos und New York

Autor/innen::

Sophie Mélix

Abstract

Renderings tragen im Kontext des spekulativen Urbanismus wesentlich zur Legitimation von Stadtentwicklungsprojekten bei. Der Beitrag erläutert, wie mithilfe dieser Form der digitalen Architekturvisualisierung umfassende Bildwelten innerhalb der jeweiligen Planungsprozesse entstehen und wie sie wirkmächtig werden. Am Beispiel der beiden großmaßstäblichen Stadtentwicklungsprojekte Eko Atlantic in Lagos (Nigeria) und Hudson Yards in New York (USA) zeigt sich, wie durch den Einsatz von Renderings imaginäre Räume entstehen, die symbolischen Mehrwert für die geplanten Projekte schaffen: durch fotorealistische, aus digitalen Bildelementen zusammengestellte Renderings sowie eine stark homogenisierte Bildproduktion mit lokalen Anpassungen, die innerhalb der Planungsprozesse eine hohe Eigendynamik entwickelt. So wird die Vision einer bruchlosen und vorhersehbaren Zukunft erzeugt und potenzielle Konflikte werden visuell eingeebnet. Dies verdeckt den imaginären Charakter der Bildwelten – und damit auch ihre spekulative Funktion im Planungsprozess. Es wird diskutiert, wie diese Ambivalenz produktiv gemacht werden kann, um eine größere Vielfalt von Zukunftsvisionen in Planungsprozessen abzubilden.

Förderung

Dieser Artikel wurde durch den Open-Access-Publikationsfonds des Leibniz-Instituts für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) gefördert.