Küchentechnik ist politisch! – Eine feministische Perspektive auf Mensch-Technik-Beziehungen am Beispiel des Thermomix
Abstract
Aktuell werden digitalisierte Küchengeräte als Lösung für die Unvereinbarkeit von Reproduktions- und Erwerbsarbeit mobilisiert, eine Herausforderung, die nach wie vor zum größten Teil Frauen zu bewältigen haben. Der Artikel fragt, inwiefern häusliche Technologien vergeschlechtlichte Reproduktionsarbeit verändern können und wie sich Mensch-Technik-Beziehungen in räumlichen Praktiken ausdrücken. Der Wohnraum mit den darin stattfindenden sozialen Praktiken wird dabei im Sinne Feministischer Stadtforschung und Feministischer Technikforschung als zentraler Aushandlungsort von Geschlechterverhältnissen und als Schauplatz von Technisierung betrachtet. Am Beispiel der zunehmend digitalisierten Küchenmaschine Thermomix bin ich in einer qualitativen Fallstudie der Frage nachgegangen, welche Bedeutung die Technologie für vergeschlechtlichte Praktiken im Haushalt hat. Mit Blick auf die räumliche Verortung der Küchentechnologie und symbolische Bezüge zu ihr wird deutlich, wie vergeschlechtlichte Mensch-Technik-Beziehungen Arbeit und Wohnen mitgestalten und so einerseits Geschlechterungleichheiten manifestieren und andererseits neue Sichtbarkeiten ermöglichen.
Förderung
Dieser Artikel wurde durch den Open-Access-Publikationsfonds der Friedrich-Schiller-Universität Jena gefördert.
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