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Konturen eines Plattform-Urbanismus Soziale und räumliche Ausprägungen eines digital divide am Beispiel Smart Mobility

Autor/innen::

Sybille Bauriedl , Henk Wiechers

Abstract

Smart Cities sind mit großen Versprechen hinsichtlich einer verbesserten urbanen Lebensqualität durch digitale Technologien verbunden. Diese technologieoptimistische Stadtentwicklung schließt an Modernisierungsversprechen der „unternehmerischen Stadt“ an. Vielfältige Versorgungsaufgaben in Städten werden mittlerweile über Onlineplattformen vermittelt, die von internationalen IT-Konzernen betrieben und durch digitale Infrastrukturen im öffentlichen Raum unterstützt werden. Dieser Prozess wird in der Stadtforschung als Plattformurbanismus bezeichnet.


Der Beitrag geht von der These aus, dass Smart-City-Infrastrukturen und -Dienstleistungen räumlich exklusiv realisiert werden. Er stellt am Beispiel von Smart Mobility in europäischen Städten die vielfältigen plattformvermittelten Mobilitätsangebote vor und diskutiert, welche Nachfrage sie ansprechen und ob damit urbane Mobilitätsdefizite und sozialräumliche Segregation behoben werden können oder aber durch einen ungleichen Digitalisierungszugang Mobilitätsungerechtigkeit verstärkt wird. Diese Frage wird mit Referenz auf Studien zu Geschlechterverhältnissen im Mobilitätsalltag diskutiert und dient als Grundlage für unsere Abschlussthesen, die die Folgen von Standardisierung, Normierung und Universalisierung als Merkmale des Plattformurbanismus in Europa kritisch beleuchten.

Förderung

Dieser Artikel wurde durch die Universität Graz im Elisabeth-List-Fellowship „Geschlechtergerechtigkeit und Smart Cities“ gefördert.