Bd. 9 Nr. 1/2 (2021): digital war besser
Abstract
Im Schwerpunkt dieser Ausgabe beleuchten wir das Thema Stadt und Digitalisierung aus kritischer Perspektive. Wer wissen will, was es mit dem Titel der Ausgabe auf sich hat, möge das Editorial lesen. Neben fünf spannenden Aufsätzen befasst sich auch eine Bildstrecke von Susanne Huth im Magazinteil mit dem Themenschwerpunkt, der wir das Titelbild dieser Ausgabe entnommen haben. Unseren virtuellen Themenschwerpunkt zu COVID-19 erweitern wir durch eine Debatte zum „Ende des Städtischen?“ sowie einen Videovortrag von Roger Keil. Im offenen Heftteil erwarten euch ein Aufsatz zu methodischen Fragen der Verdrängungsforschung sowie im Magazin ein Beitrag zum Refugee District in Belgrad. Rezensionen sind natürlich auch wieder zu finden.
Komplette Ausgabe Veröffentlicht:
Heft online lesen: sub\urban, Bd. 9 Nr. 1/2 (2021): digital war besser
Einleitung
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Einleitung
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Impressum und Inhaltsverzeichnis
Einleitung -
Editorial
EinleitungMit der Planung des Schwerpunkts dieser Ausgabe haben wir bereits begonnen, als Covid-19 noch kein Thema war. Eine Sammlung von Beiträgen, die das Thema Stadt und Digitalisierung aus kritischer Perspektive beleuchten, erschien uns längst überfällig. Mit dem Titel „digital war besser“ zitieren und remixen wir den Titel einer älteren Ausgabe der Testcard , wie wir erst kurz vor Drucklegung feststellten. Zugleich bekennen sich mit dem Titel zumindest Teile der Redaktion als Tocotronic-Fans (1995 schrieb die Hamburger Band mit ihrem Debutalbum „Digital ist besser“ ein Manifest für die deutschsprachige Popmusik der 1990er-Jahre). Vor …
Aufsätze
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Von Gentrifizierung betroffen — Ein exemplarischer Beitrag zur Diskussion konzeptioneller und methodisch-methodologischer Fragen qualitativer Verdrängungsforschung
AufsatzVerdrängung als Teil von Gentrifizierungsprozessen stellt einen wichtigen und noch stärker zu erforschenden Aspekt einer kritischen Stadt- und Wohnforschung dar. Zur Erforschung der subjektiven Deutungen von Verdrängung bietet sich ein qualitativer Zugan…
Aufsätze aus dem Schwerpunkt
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Junge Städter zwischen Improvisation und Ausbeutung — Abidjans Handyguthabenverkäufer als Knotenpunkte von Infrastrukturen des digitalisierten Kapitalismus
AufsatzDieser Artikel nimmt die Handy-Guthabenökonomie in Abidjan in der Côte d’Ivoire zum Ausgangspunkt, um städtische Wertschöpfungsprozesse im digitalen Kapitalismus zu problematisieren. Mithilfe von Konzepten der Infrastruktur und der ökonomischen Praxis ze…
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Das Gehirn der Smart City — Das Fortleben kybernetischer Logiken im command and control center: das Beispiel Indien
AufsatzAusgangspunkt des Beitrages ist die Beobachtung, dass sogenannte command and control center im Zuge von Smart-City-Vorhaben zu wichtigen Bausteinen der Stadtentwicklung werden – nicht nur in der von uns untersuchten „Smart City Mission“ in Indien, sond…
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Plattform-Urbanismus — Arbeit, Migration und die Transformation des urbanen Raums
AufsatzDer Beitrag analysiert, wie digitale Plattformen urbanes Arbeiten und Leben ebenso verändern wie die gelebte Räumlichkeit und die materielle Architektur der Stadt. Davon sind nicht nur Arbeitsverhältnisse berührt, sondern auch alltägliche Formen und Prak…
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Konturen eines Plattform-Urbanismus — Soziale und räumliche Ausprägungen eines digital divide am Beispiel Smart Mobility
AufsatzSmart Cities sind mit großen Versprechen hinsichtlich einer verbesserten urbanen Lebensqualität durch digitale Technologien verbunden. Diese technologieoptimistische Stadtentwicklung schließt an Modernisierungsversprechen der „unternehmerischen Stadt“ an…
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Smart und/oder partizipativ? — Eine kritische Betrachtung der SmartCity Cologne
AufsatzSmart-City-Konzepte versprechen einfache Lösungen für eine Vielzahl komplexer sozioökologischer Probleme und Herausforderungen. Die vielfältigen Visionen von Smart Cities basieren auf der Vorstellung, digitale Technologien seien der Hauptantrieb für posi…
Debatte
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Das Ende des Städtischen? — Pandemie, Digitalisierung und planetarische Enturbanisierung
DebatteDer Einfluss der Coronapandemie wie auch die durch sie rasant beschleunigten Digitalisierungsprozesse haben zu tiefgreifenden Transformationen nahezu jeden Aspekts des urbanen Lebens geführt: von Wirtschaft und Sozialem bis zu Kultur und Alltag. Zugleich…
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Die COVID-19-Pandemie bedeutet nicht das Ende des Städtischen (aber vielleicht den Beginn eines besseren Verständnisses unserer Welt) — Kommentar zu Stefan Höhne und Boris Michel „Das Ende des Städtischen? Pandemie, Digitalisierung und planetarische Enturbanisierung“
Debatte„Das Ende des Städtischen?“ ist der Titel des Debattenaufschlags von Stefan Höhne und Boris Michel, der die möglichen sozialräumlichen Folgen der Covid-19-Pandemie diskutiert. Obwohl diese Frage von den Autoren im Stil einer Hypothese formuliert ist, ver…
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Das Ende des Ländlichen? Covid-19 als Krise ländlicher Räume — Kommentar zu Stefan Höhne und Boris Michel „Das Ende des Städtischen? Pandemie, Digitalisierung und planetarische Enturbanisierung“
DebatteDie Ausbreitung von Covid-19 und deren Auswirkungen werden in Medien, wie auch im Beitrag von Stefan Höhne und Boris Michel, vor allem als ein Phänomen der Großstädte verstanden. Demgegenüber erscheinen die geringe Siedlungsdichte, die Nähe zur Natur und…
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The end of care-less capitalism (as we knew it)? — Kommentar zu Stefan Höhne und Boris Michel „Das Ende des Städtischen? Pandemie, Digitalisierung und planetarische Enturbanisierung“
DebatteDie Pandemie hat uns die Auswirkungen der Globalisierung vorgeführt. Die Coronakrise hat uns zugleich die Unumgehbarkeit lokaler, alltäglicher physischer wie psychischer Sorgearbeiten – entlohnter wie unentlohnter – spüren lassen. Sie intensiviert die Ca…
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Krisendiagnostik einer kritischen Stadtforschung — Kommentar zu Stefan Höhne und Boris Michel „Das Ende des Städtischen? Pandemie, Digitalisierung und planetarische Enturbanisierung“
DebatteHöhne und Michel (2021) beschreiben Symptome einer „Krise der Städte“, die im Zuge der Coronapandemie deutlicher zum Vorschein kommen. Mit ihren Thesen legen sie nahe, dass es auf ein Ende des Städtischen – as we know it – hinauslaufen könnte. Im Grunde …
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Lokale urbane Welten sichtbar machen — Kommentar zu Stefan Höhne und Boris Michel „Das Ende des Städtischen? Pandemie, Digitalisierung und planetarische Enturbanisierung“
DebatteDie aktuelle Gesundheitskrise zeigt die Diskrepanz zwischen den Sichtweisen auf gesellschaftliches Zusammenleben, wie sie sich in offiziellen Politiken einerseits und im städtischen Alltag der Vielen, der lokalen urbanen Welten, ausdrücken. Stadtforschun…
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Höher, weiter, breiter. Die endlose Stadt nach Covid-19 — Kommentar zu Stefan Höhne und Boris Michel „Das Ende des Städtischen? Pandemie, Digitalisierung und planetarische Enturbanisierung“
DebatteDieser Artikel diskutiert in drei Teilen die Beziehungen des Städtischen und der Stadtforschung zum Thema Infektionskrankheiten am aktuellen Beispiel der Coronaviruspandemie. Meine Überlegungen beginnen mit der Periode vor der Pandemie, behandeln die Sta…
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Die Stadt am Ende? Am Ende die Stadt. Chancen für eine gerechtere Stadt mit und nach COVID-19 — Kommentar zu Stefan Höhne und Boris Michel „Das Ende des Städtischen? Pandemie, Digitalisierung und planetarische Enturbanisierung“
DebatteDie großen Pandemien der Menschheitsgeschichte und die aktuelle Situation haben eines gemein: Nicht alle Menschen sind im gleichen Ausmaß davon betroffen. Die Pandemie verstärkt und manifestiert Ungleichheiten insbesondere im Städtischen. Diese Ungleichh…
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Kein Ende, sondern eine Veränderung des Städtischen — Kommentar zu Stefan Höhne und Boris Michel „Das Ende des Städtischen? Pandemie, Digitalisierung und planetarische Enturbanisierung“
DebatteIn meinem Kommentar möchte ich auf die Symptomanalyse und These der Autoren mit zwei Gegenbeobachtungen und -thesen antworten: (1) Wir haben es mit einer Neuformierung sozialer Interaktionen zu tun, die maßgeblich von Digitalisierung geprägt ist. (2) Wir…
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Urbanistische Heimsuchungen — Kommentar zu Stefan Höhne und Boris Michel „Das Ende des Städtischen? Pandemie, Digitalisierung und planetarische Enturbanisierung“
DebatteIn meinem Kommentar expliziere ich die Referenz zum Diskursraum der „planetarischen Urbanisierung“ und erweitere die Debatte um zwei eher historisch angelegte Überlegungen. Dabei beschäftige ich mich mit der Konzeption von „Dichte als Gefahr“ und bericht…
Magazin
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Analog Algorithm – Landscapes of Machine Learning
MagazinIn ihrem fotografischen Magazinbeitrag „Analog Algorithm – Landscapes of Machine Learning“, der auf ihrem gleichnamigen Buch basiert, nimmt uns die Fotografin Susanne Huth mit ins Silicon Valley, das Machtzentrum der technischen Innovation und der post…
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Der Refugee District in Belgrad — Ein Raum der Nicht-Bewegung zwischen neoliberaler Stadtentwicklung, serbischem Migrationsmanagement und EU-Grenzregime
MagazinDurch internationale Fluchtbewegungen über die sogenannte Balkanroute bildete sich in Serbiens Hauptstadt Belgrad in den letzten Jahren ein sogenannter Refugee District heraus. Im Kontext von Migration und Flucht werden dabei zahlreiche Spannungsfelder…
Rezensionen
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Verflechtungen im städtischen Gefüge — Rezension zu Barbara Heer (2019): Cities of entanglements. Social life in Johannesburg and Maputo through ethnographic comparison. Bielefeld: transcript.
RezensionDieser Artikel rezensiert die überarbeitete Version von Barbara Heers Dissertation zu städtischen Verflechtungen in Johannesburg und Maputo. Das Buch ist 2019 im Transcript Verlag erschienen und umfasst 337 Seiten.
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In die Gänge gekommen: Kooperation von Zivilgesellschaft und Stadtpolitik — Rezension zu Michael Ziehl (2020): Koproduktion urbaner Resilienz. Das Gängeviertel in Hamburg als Reallabor für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung mittels Kooperation von Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung. Hamburg: jovis.
RezensionSchlagworte wir Kooperation, Koproduktion und Kollaboration sind in Planungswissenschaften und Architektur schwer in Mode. Selten wird allerdings dargelegt, was diese Art(en) der Zusammenarbeit zwischen zivilgesellschaftlichen Akteuren auf der einen Seit…