Unsichtbare Kindergeographien – Dominierende Denkfiguren von Kinderorten in der Stadt
Abstract
Im Zuge der Covid-19-Pandemie wurden die unterschiedlichen Kinderorte in der Stadt neu geordnet. Kindergärten, Schulen, Freizeiteinrichtungen und Spielplätze wurden – zumindest temporär – geschlossen. Kinder waren auf ihren Wohnort zurückgeworfen. Bedeutsame Orte, die sie sonst selbstständig und in einer Gruppe von Gleichaltrigen erschlossen, waren ebenso außer Reichweite wie die Stadt als solche. Angesichts fehlender empirischer Studien zur Erklärung dieser veränderten Raumnutzung durch Kinder in der Stadt macht sich der Beitrag auf eine Spurensuche nach dominanten Thematisierungslinien bedeutsamer Kinderorte in der Tradition der sozialräumlichen Kinderforschung. Zeitlich und argumentativ macht die Suchbewegung drei dominierende Denkfiguren von Kinderorten in der Stadt sichtbar: Erstens die Großstadt ohne Kinderorte, zweitens die durchfunktionalisierte Stadt mit unpassenden Kinderorten und drittens die Stadt als Bildungskiste, in der sämtliche Kinderorte bildungsrelevant sind. Abschließend arbeitet der Beitrag die Gemeinsamkeiten dieser drei Denkfiguren heraus, überprüft sie auf ihren Erklärungsgehalt hinsichtlich der beschriebenen neuen Ordnung der Kinderorte in der Stadt und bestimmt übergangene Dimensionen.
Förderung
Dieser Artikel wurde durch den Open-Access-Publikationsfonds der Ostschweizer Fachhochschule (OST) gefördert.
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