Basteln, matschen und toben während der Coronakrise – Die Bedeutung von wohnungsnahem Freiraum für Kinder und Familien während der Frühphase der Pandemie
Abstract
Mit der Sperrung von Spielplätzen und Parkanlagen bei zeitgleicher Schließung aller Einrichtungen der Kinderbetreuung zu Beginn der Coronapandemie wandelten sich Bedeutung und Nutzung des öffentlichen Raums. Maßnahmen und Empfehlungen wie das Abstandhalten, die Schließung von Schulen und Betreuungseinrichtungen und das Arbeiten von zu Hause veränderten den Kinder- und Familienalltag von einem Tag auf den anderen. Viele sonst alltäglich genutzte öffentliche Freiräume standen nicht mehr zur Verfügung; das „Austoben“ auf dem Spielplatz fiel ebenso weg wie Treffen mit Freund_innen oder Großeltern im Park. In unserem Artikel betrachten wir die pandemiebedingten Einschränkungen im Alltag von Kindern und Familien sowie individuelle Kompensationsstrategien: Wie haben sich die Wohn- und Freiraumpraktiken von Kindern verschoben und wie hat sich das im Raum niedergeschlagen? Was bedeutet der an die Wohnung angrenzende private und öffentliche Freiraum für die Kinder und ihre Familien? Welche Bedarfe an öffentlichen und wohnungsnahen Freiräumen ergeben sich in Zeiten der Pandemie und darüber hinaus? Mithilfe narrativer Landkarten analysieren wir Bewegungsradius, Tagesrhythmus und Freiraumpraxis von Kindern. Befragt werden Kinder zwischen acht und zwölf Jahren sowie deren Eltern in zwei kleineren Großstädten in Westdeutschland.
Förderung
Dieser Artikel wurde durch den Open Access Publikationsfonds der Universität Kassel gefördert.
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