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Tolerante Rassist*innen: Kämpfe um Anerkennung in der deutschen Stadt Rezension zu Peter Bescherer / Anne Burkhardt / Robert Feustel / Gisela Mackenroth / Luzia Sievi (2021): Urbane Konflikte und die Krise der Demokratie – Stadtentwicklung, Rechtsruck und Soziale Bewegungen. Münster: Westfälisches Dampfboot.

Autor/innen::

Tino Buchholz

Abstract

Der rezensierte Sammelband markiert den Auftakt für ein neues Forschungsfeld kritischer, deutscher Stadtforschung. Das ist nicht nur zeitgemäß, sondern überfällig. Die Autor*innen der Studie fokussieren insbesondere das städtische Moment rechter Narrative in der Stadtpolitik, entlang von Fragen städtischer Sicherheit, der Verkehrspolitik und der Wohnungsfrage in Leipzig und Stuttgart. Während sich die politisch Verantwortlichen ratlos zeigen, verschieben die Forscher*innen ihren Fokus auf die Mikrokonflikte der Lebenswelt: Eine dichte Beschreibung des städtischen Alltagslebens, die sich mit Blick auf Politikverdrossenheit – Resonanz versus Entfremdung –, vor allem aber durch die Unterscheidung zwischen Toleranz und Anerkennung rechter Narrative in der deutschen Stadt analytisch noch schärfen ließe. In Anbetracht bevorstehender Untersuchungen zur diskursiven Rahmung rechter Bewegungen (DFG-Netzwerk) ist das Forschungsfeld hiermit jedoch bestellt.