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Kämpfe um Autonomie und Commons des Ankommens Urbane Infrastrukturen und Infrapolitiken der Arbeitsvermittlung

Autor/innen::

Mouna Maaroufi

Abstract

Der Artikel beschäftigt sich mit Veränderungen in der Vermittlung und Verhandlung von Arbeit seit dem Sommer der Migration 2015. Am Beispiel von Berlin und Potsdam werden die zunehmende Vielfalt und Verknüpftheit von Vermittlungsakteur*innen wie Arbeitsagenturen, Job Center, Bildungs- und Beratungsträgern und Leiharbeitsfirmen aufgezeigt. Diese Akteur*innen werden in Form von Infrastrukturen dargestellt, die zwischen staatlichen, privatwirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Interessen vernetzen und vermitteln. In ihren Funktionen der Extraktion von Informationen, der Aktivierung und Disziplinierung von Arbeitssuchenden, der (Im-)Mobilisierung von Arbeitskräften und der Bewertung oder Abwertung von Fähigkeiten hat ihre Intervention Auswirkungen auf die Konkretisierung von lokalen Arbeitsteilungen und Arbeitsbedingungen. Auf diese Transformationen reagieren Geflüchtete mit Infrapolitiken, durch die sie versuchen, sich in den Infrastrukturen des Ankommens und der Arbeitsmarktteilhabe im städtischen Raum Autonomie zu erstreiten. Insofern werden Infrastrukturen der Arbeitsvermittlung auf viele unscheinbare Weisen von Arbeitenden und Arbeitsuchenden verweigert oder angeeignet, wodurch Verhandlungs- und Mobilitätsmacht auf dem Arbeitsmarkt gestärkt werden kann. So argumentiere ich, dass vermittelnde Infrastrukturen von Arbeit räumlich sowie politisch zu wichtigen Orten der Begegnung, des Austauschs und der Aushandlung werden und somit als Commons des Ankommens dienen können.

Förderung

Die Publikation dieses Beitrags wurde durch das Finanzierungsprojekt KOALA (Konsortiale Open-Access-Lösungen aufbauen) ermöglicht.