Wichtiger denn je! – Ein Plädoyer für eine intensivere Auseinandersetzung mit Arbeit in der kritischen Stadtforschung
Abstract
In politisch-ökonomischen Ansätzen der kritischen Stadtforschung nehmen die Arbeit als Quelle der Mehrwertproduktion, der Arbeitsplatz als Ort der Ausbeutung und die Urbanisierung als Prozess der Reproduktion von Klassenverhältnissen theoretisch die Hauptbühne ein. Praktisch zeigt sich diese theoretische Inklusion von Arbeit und Klassenverhältnissen jedoch häufig als unvollständig und widersprüchlich, da Kapital und Staat ontologisch priorisiert werden. Wir nehmen jüngere städtische Arbeitskämpfe zum Anlass für ein Plädoyer, Arbeiter_innen, ihre Arbeit, soziale Reproduktion, organisatorische Praxis und damit einhergehende Raumproduktionen stärker in der Stadtforschung mitzudenken: Herausforderungen wie die Pandemie und die Klimakrise spitzen städtische Konflikte um Fragen der sozialen Reproduktion – etwa um öffentliche Infrastrukturen wie Krankenhäuser, Wohnen und ÖPNV – zu einem Zeitpunkt weiter zu, da die Arbeiter_innenschaft so urban ist wie noch nie. Es ist daher wichtiger denn je, Stadt, Raum und Arbeit stärker zusammenzudenken.
Förderung
Die Publikation dieses Beitrags wurde durch das Finanzierungsprojekt KOALA (Konsortiale Open-Access-Lösungen aufbauen) ermöglicht.
Copyright
Als CC BY-SA 4.0 Lizenz dürfen die Inhalte unter den folgenden beiden Bedingungen vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden: erstens der Nennung des Namen der Autor_innen und der Zeitschrift sub\urban, zweitens Weitergabe unter den gleichen rechtlichen Bedingungen, d.h. derselben Lizenz wie das Original (CC BY-SA). In jedem Fall bitten wir bei Weiterverwendung um eine Nachricht an info@zeitschrift-suburban.de.