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Wichtiger denn je! Ein Plädoyer für eine intensivere Auseinandersetzung mit Arbeit in der kritischen Stadtforschung

Autor/innen::

Yannick Ecker (ORCID) , Tatiana López , Nicolas Schlitz (ORCID)

Abstract

In politisch-ökonomischen Ansätzen der kritischen Stadtforschung nehmen die Arbeit als Quelle der Mehrwertproduktion, der Arbeitsplatz als Ort der Ausbeutung und die Urbanisierung als Prozess der Reproduktion von Klassenverhältnissen theoretisch die Hauptbühne ein. Praktisch zeigt sich diese theoretische Inklusion von Arbeit und Klassenverhältnissen jedoch häufig als unvollständig und widersprüchlich, da Kapital und Staat ontologisch priorisiert werden. Wir nehmen jüngere städtische Arbeitskämpfe zum Anlass für ein Plädoyer, Arbeiter_innen, ihre Arbeit, soziale Reproduktion, organisatorische Praxis und damit einhergehende Raumproduktionen stärker in der Stadtforschung mitzudenken: Herausforderungen wie die Pandemie und die Klimakrise spitzen städtische Konflikte um Fragen der sozialen Reproduktion – etwa um öffentliche Infrastrukturen wie Krankenhäuser, Wohnen und ÖPNV – zu einem Zeitpunkt weiter zu, da die Arbeiter_innenschaft so urban ist wie noch nie. Es ist daher wichtiger denn je, Stadt, Raum und Arbeit stärker zusammenzudenken.

Förderung

Die Publikation dieses Beitrags wurde durch das Finanzierungsprojekt KOALA (Konsortiale Open-Access-Lösungen aufbauen) ermöglicht.