Weder ein Ende der Arbeit, noch der Fabrik – Rezension zu Moritz Altenried (2022): The digital factory. The human labor of automation. Chicago/London: University of Chicago Press.
Abstract
Mit The digital factory. The human labor of automation legt Moritz Altenried eine umfangreiche Studie zu neuen Formen plattformvermittelter Arbeit vor, die für zukünftige Forschungsvorhaben der Stadtforschung und Arbeitssoziologie zu dem Thema wegweisend ist. Die Studie stützt sich auf eine Perspektive, die über Begriffe wie digitale Taylorisierung und multiplication of labor sowie eine raumsensible Theoretisierung gleich auf mehrfache Weise für die Problemstellungen digitalisierter Arbeitsformen geschärft ist. Anhand von diversen Beispielen, wie der Logistikarbeit der letzten Meile, der Gaming-Industrie, Crowdwork-Plattformen und der Infrastrukturarbeit von Kommentarmoderator_innen, entwickelt Altenried auf Basis eigener ethnographischer Forschung und Interviews einen Begriff der digitalen Fabrik. Diese empirisch gesättigte Studie leistet so einen theoriegenerativen Beitrag zur Fassung von Arbeitsformen, die auf Arbeiter_innen weltweit zugreifen können, ohne sie räumlich zu versammeln oder in ihrer Subjektivität zu homogenisieren. Die vorliegende Rezension würdigt diesen Beitrag, regt jedoch auch eine Diskussion der in theoretischer Hinsicht eiligen Analyse an.
Förderung
Die Publikation dieses Beitrags wurde durch das Finanzierungsprojekt KOALA (Konsortiale Open-Access-Lösungen aufbauen) ermöglicht.
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