Der Palast und die Souveränität des Premierministers in Äthiopien
Abstract
Kurz nach seiner Ernennung zum Premierminister Äthiopiens im April 2018 veranlasste Abiy Ahmed die Renovierung des Kaiserpalastes in der Hauptstadt Addis Abeba. Die Renovierung steht im Kontext einer Reihe von Infrastrukturprojekten im städtischen Raum, die nationale Einheit und staatliche Souveränität repräsentierten. Der Beitrag diskutiert Reinszenierung des in Unity Park umbenannten Palastes als politisches Projekt zur Schaffung einer äthiopischen Staatsgeschichte, einer Staatsmythologie und eines Staatsnationalismus. Spezielles Augenmerk liegt dabei auf dem Bau von Statuen zweier äthiopischer Kaiser: Menelik II und Haile Selassie I sowie ihrer strategischen Bedeutung für Abiy Ahmeds Vorhaben, seinen Herrschaftsanspruch in und über Äthiopien zu legitimieren. Die Statuen ermöglichen es ihm, sich als souveräner äthiopischer Führer zu inszenieren, als König, dessen souveräne Macht sich aus seiner Beziehung zu seinen Vorgängern an der Macht ergibt. Der Beitrag liefert Einblicke in die ideologische Dimension autoritärer Herrschaft und deren Konsolidierung im städtischen Raum.
Förderung
Die Publikation dieses Beitrags wurde durch das Finanzierungsprojekt KOALA (Konsortiale Open-Access-Lösungen aufbauen) ermöglicht.
Copyright
Als CC BY-SA 4.0 Lizenz dürfen die Inhalte unter den folgenden beiden Bedingungen vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden: erstens der Nennung des Namen der Autor_innen und der Zeitschrift sub\urban, zweitens Weitergabe unter den gleichen rechtlichen Bedingungen, d.h. derselben Lizenz wie das Original (CC BY-SA). In jedem Fall bitten wir bei Weiterverwendung um eine Nachricht an info@zeitschrift-suburban.de.