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Historiografien der Extreme: Mike Davis, Reyner Banham und das Schreiben über Los Angeles Kommentar zu Mike Davis‘ „Festung L.A.“ (2006 [1990])

Autor_innen::

Sina Brückner-Amin

Abstract

Mike Davis schrieb zeitlebens aus einer zutiefst kritischen, durch Aktivismus geschulten Perspektive heraus zu raumpolitischen Entwicklung in Los Angeles. Sein Blick auf die Stadt hätte kaum weiter von dem eines weiteren präsenten Autors im Feld abweichen können: dem des britischen Architekturtheoretikers Reyner Banham. Banham veröffentliche 1971 das Buch Los Angeles: The architecture of four ecologies, dem folgte 1972 die BBC Fernsehdokumentation Reyner Banham loves Los Angeles. Banhams Buch, wie auch die Sendung, zeugten von einer großen Faszination und lesen sich heute als ein Loblied auf die so „andere“, un-europäische Stadt. Was Banham nicht zu sehen schien, so die These, rückte für Davis umso mehr in den Vordergrund: die Rassen- und Klassenkonflikte, die Polizeigewalt und die radikale Gentrifizierung vieler Stadtviertel. Der Beitrag nimmt die Relektüre von „Fortress L.A.“ deswegen zum Anlass, die Potenziale, Limitationen und Problematiken beider Annäherungen an eine historische Stadtforschung über Los Angeles herauszuarbeiten und zu fragen: Wie können Forscher_innen heute produktive Fragen an eine Stadt der Extreme stellen?

Förderung

Die Publikation dieses Beitrags wurde durch das Finanzierungsprojekt KOALA (Konsortiale Open-Access-Lösungen aufbauen) ermöglicht.