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Prekäre Allianzen zwischen subalternem Widerstand und urbaner Zivilgesellschaft Kommentar zu Daniela Zupan, Matthias Naumann, Gala Nettelbladt und Kristine Beurskens „Was heißt hier Widerstand? Widerständige Praktiken im Kontext von autoritärem Urbanismus“

Autor/innen::

Lela Rekhviashvili

Abstract

In diesem kurzen Beitrag möchte ich das verdächtig in Vergessenheit geratene Thema Klasse – und soziale Differenz im weiteren Sinne – wieder in die Diskussion über Widerstand einbringen. Ausgehend von über zehn Jahren der Forschung zu verschiedenen urbanen wie auch ländlichen Widerstandsbewegungen gegen die neoliberale Vermarktlichung und die damit einhergehende autoritäre Politik in der kleinen Kaukasusrepublik Georgien, entwickle ich hierfür drei kurze Argumente: Ich behaupte erstens, dass unterschiedliche soziale Klassen zu unterschiedlichen Formen des Widerstands greifen beziehungsweise sich unterschiedliche Mittel und Wege leisten können. Zweitens behaupte ich, dass die Frage nach Klassenunterschieden empirisch und konzeptionell auch entscheidende Fragen nach Allianzen und Solidarität zwischen verschiedenen Widerstandsbewegungen aufwirft. Mein drittes Argument ist, dass die Erforschung der komplizierten Allianzen zwischen Widerstand aus den Reihen der urbanen Mittelschicht und subalternem Widerstand in und jenseits der Stadt ein anderes Licht auf die Rolle der Stadt als Bollwerk gegen Autoritarismus wirft oder vielleicht sogar deren dunklere Seite offenbart.

Förderung

Die Publikation dieses Beitrags wurde durch das Finanzierungsprojekt KOALA (Konsortiale Open-Access-Lösungen aufbauen) ermöglicht.