Töten und Überleben in der mehr-als-menschlichen Stadt – Die Produktion „abstoßender“ Tiere in Frankfurt und Halle
Abstract
Dieser Beitrag schlägt vor, Städte als Räume zu konzeptualisieren, in denen politische Aushandlungen um die Frage des Tötens oder Leben Lassens nichtmenschlicher Lebewesen ausgetragen werden. Städte verstehen wir in diesem Sinne als lebendige – und daher potenziell auch tödliche – Gefüge aus menschlichen und nichtmenschlichen Entitäten. Wir argumentieren, dass das Zusammenleben in der mehr-als-menschlichen Stadt zum Teil konflikthaft verläuft und Regimen der Regulierung und Steuerung unterworfen ist, die den Ausschluss und die aktive Tötung als abstoßend wahrgenommener Lebewesen zum Ziel haben. Dabei diskutieren wir, wie die theoretischen Arbeiten Giorgio Agambens für das empirische Beispiel des Tötens vermeintlicher Problemtiere in Städten fruchtbar gemacht werden können. Aufbauend auf qualitativen empirischen Erhebungen zum Umgang mit Nilgänsen in Frankfurt am Main und mit Nutrias in Halle an der Saale zeigen wir, dass Entscheidungen um das Töten nicht nur höchst umkämpft sind, sondern auch eigensinnige nichtmenschliche Praktiken und widerspenstige Kämpfe ums Überleben in Gang setzen.
Förderung
Die Arbeit von Elisa Kornherr wurde unterstützt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Projektnummer 512513565). Die Publikation dieses Beitrags wurde durch das Finanzierungsprojekt KOALA (Konsortiale Open-Access-Lösungen aufbauen) ermöglicht.
Copyright
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