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Eine Lücke in der Theorie? Die politische Erklärung für Gentrifizierung Rezension zu Matthias Bernt (2022): The commodification gap. Gentrification and public policy in London, Berlin and St. Petersburg. Hoboken: Wiley.

Autor_innen::

Jan Üblacker (ORCID)

Abstract

Das Buch The commodification gap ist die Veröffentlichung von Matthias Bernts Habilitationsschrift. Anhand dreier Fallstudien aus Deutschland, Großbritannien und Russland entwickelt der Autor darin einen konzeptionellen Rahmen für eine Erklärung von Gentrifizierung, bei der er Public Policy in den Fokus rückt. In der Gesamtschau erweist sich Bernts Studie als ein bedeutsamer Beitrag für das Feld der international vergleichenden Gentrifizierungsforschung, obgleich sie für Deutschland empirisch wenig Neues bietet. Der Prenzlauer Berg ist (auch durch Bernt selbst) hinreichend erforscht und die für Deutschland beschriebenen Kommodifizierungslücken griffen bereits frühere Veröffentlichungen auf. Besonders hervorzuheben ist Bernts umfassende Aufarbeitung der Rent-Gap-Theorie und deren Einbettung in die Heuristik der Kommodifizierungslücke. Bernts Buch stellt eine wertvolle Ergänzung zur bestehenden Literatur dar. Es fordert seine Leser*innen auf, die Komplexität und Vielschichtigkeit von Gentrifizierungsprozessen aus der Perspektive der Public Policy zu denken und komplementäre Erklärungen zu angebots- und nachfrageseitigen Theorien zu entwickeln. Bernts Beitrag zum internationalen Diskurs ist unbestreitbar und verdient höchste Anerkennung.

Förderung

Die Publikation dieses Beitrags wurde durch das Finanzierungsprojekt KOALA (Konsortiale Open-Access-Lösungen aufbauen) ermöglicht.