Berlin in Szenen täglichen Liebens
Abstract
Dieser Essay verfolgt und präsentiert eine intime Szenographie von Berlin. Die nicht linearen Fragmente, die nur teilweise miteinander verbunden sind und sich zwischen Schlafzimmern, Cafés, Moscheen, Bars, Straßenecken und Parks bewegen, bieten einen facettenreichen Blick auf die Intimitäten des postmigrantischen Urbanen. Die Szenen zeigen, wie die Politiken von Zeit, Sex, Religion und Migration in der Stadt auf queere Weise miteinander verwoben sind und kritisch zusammenfallen. In dieser Konstellation wird Berlin zu einer durchtriebenen Figur: immer formwandlerisch, nie eingefangen. Das Schreiben im Modus der Autotheorie führt die Idee weiter, dass die Stadt weder fixiert noch gänzlich außerhalb des Selbst liegt, sondern vielmehr eine affektive Geographie ist, die an der Schnittstelle von inneren und öffentlichen Modi entsteht. Intime Rhythmen, Ritornelle und Relationen des Urbanen lassen erkennen, auf welch vielfältige Weise die Stadt eine affektive Verflechtung sein kann, die nur subjektiv und bruchstückhaft empfunden wird.
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