Bd. 10 Nr. 2/3 (2022): Die intime Stadt – Kulturen queerer Verbindung
Abstract
Es ist praktisch ein Allgemeinplatz – im Alltagswissen ebenso wie in der Stadtforschung – Anonymität als konstitutiv für städtische Beziehungen und Interaktionen zu verstehen. Was aber passiert, wenn wir stattdessen Intimität zum Ausgangspunkt der Betrachtung von Stadt machen? Diese Frage haben Jan Hutta, Nina Schuster und Ben Trott für diesen Themenschwerpunkt aufgegriffen. Hierzu gibt es wie gewohnt vielfältige Beiträge in den Rubriken Aufsatz, Debatte, Magazin und Rezensionen.
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Heft online lesen: sub\urban, Bd. 10 Nr. 2/3 (2022): Die intime Stadt – Kulturen queerer Verbindung
Einleitung
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Einleitung
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Impressum und Inhaltsverzeichnis
Einleitung -
Editorial
EinleitungEs ist praktisch ein Allgemeinplatz – im Alltagswissen genauso wie in der Stadtforschung – Anonymität als konstitutiv für städtische Beziehungen und Interaktionen zu betrachten. Was aber passiert, wenn wir stattdessen Intimität zum Ausgangspunkt machen? Diese Frage haben Jan Hutta, Nina Schuster und Ben Trott für unseren aktuellen Themenschwerpunkt aufgegriffen.
Aufsätze aus dem Schwerpunkt
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Chemisch-Werden — Verkörperte Momente urbaner Zugehörigkeit in Berlin
AufsatzDer vorliegende Beitrag befasst sich mit Chemie, Körpern und Stadt in ihren intimen Verstrickungen und wechselseitigen Beeinflussungen. Er untersucht, wie sich die Stadt mittels Chemie auf verschiedene Weise in Körper einschreibt und gleichzeitig das Stä…
Aufsätze
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Subjektive Rationalität — Die Suche nach visuell wahrnehmbaren Ordnungsprinzipien in der Stadtforschung bis 1975
AufsatzDie Qualität historischer Stadträume hat seit jeher eine besondere Faszination auf Stadtplaner*innen und Architekt*innen ausgeübt. Mit der Kritik an der modernen Stadt nach 1960 erfuhr die Betrachtung der alten Städte einen neuen Aufschwung. In Kombinati…
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Prekäre Wohnverhältnisse und wohnungspolitische Kämpfe — Potenziale und Herausforderungen einer angewandt-kritischen Wohnungsforschung
AufsatzDer Beitrag skizziert die Perspektive einer angewandt-kritischen Wohnungsforschung, welche auf (1) die kooperative Entwicklung von Fragestellungen mit außeruniversitären Akteuren, (2) partizipative Forschungsprozesse mit zivilgesellschaftlichen Initiativ…
Debatte
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Infrastrukturen städtischer Intimität — Einladung zu einem Gedankenspiel
DebatteWie sähe eine kritische Stadtforschung aus, die von Anbeginn nicht Anonymität, sondern Intimität zum Dreh- und Angelpunkt ihres Stadtverständnisses gemacht hätte? Wie sprächen wir dann über das Recht auf Stadt und über Differenz, wie über städtische Infr…
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Bonding oder „Was hält die Stadt zusammen?“ — Kommentar zu Jan Hutta und Nina Schuster „Infrastrukturen städtischer Intimität“
Debatte„Infrastrukturen städtischer Intimität“ – flüchtige, affektive Prozesse des Sich-Verbindens, vermittelt durch konkrete, mit Versprechen, Wünschen und Begehren behaftete Objekte – halten die Stadt zusammen. Gleichzeitig werden Prozesse der Fragmentierung,…
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Queere Nähe aus der Ferne — Kommentar zu Jan Hutta und Nina Schuster „Infrastrukturen städtischer Intimität“
DebatteAus queer-historischer Perspektive verkompliziert dieser Debattenbeitrag die Figur des Intimen. Er spielt mit dem Gedanken des Öffentlichen. Und er wirft die Frage des Ländlichen auf, um die Infrastrukturen städtischer Intimität besser begreifen zu könne…
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Infrastruktur, Intimität und Konsens – Fragen verdichteter Kräfteverhältnisse — Kommentar zu Jan Hutta und Nina Schuster „Infrastrukturen städtischer Intimität“
DebatteInfrastrukturen gelten als zentral für die Absicherung von Grundbedürfnissen und der Wirtschaftsentwicklung. Daher kommt eine Forschung zu Infrastrukturen der Intimitäten nicht ohne Staats- und Kapitalismustheorien aus. Der Beitrag verdeutlicht am Beispi…
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Soziale Medien als digitale intime Infrastrukturen: das Beispiel Instagram — Kommentar zu Jan Hutta und Nina Schuster „Infrastrukturen städtischer Intimität“
DebatteIn meinem Debattenbeitrag zu Jan Huttas und Nina Schusters Einladung zu einem Gedankenspiel über Infrastrukturen städtischer Intimität thematisiere ich soziale Medien als digitale intime Infrastrukturen. Ich knüpfe damit an die von den Autor_innen aufg…
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Gebaute Umwelten als Objekte des Begehrens — Kommentar zu Jan Hutta und Nina Schuster „Infrastrukturen städtischer Intimität“
DebatteIn ihrem Debattenaufschlag verweisen Jan Hutta und Nina Schuster auf Brian Larkin, um hervorzuheben, dass Infrastrukturen mehr als nur „technische Objekte“ sind, sondern dass diese „auch auf der Ebene von Fantasie und Begehren operieren“ und somit die „T…
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Städtische Care-Infrastrukturen zwischen Küche, Kinderspielplatz und Kita — Kommentar zu Jan Hutta und Nina Schuster „Infrastrukturen städtischer Intimität“
DebatteIn der Stadtforschung gelangt meist nur ein Bruchteil städtischer Care-Praktiken in den Fokus der Analyse. Mit dem Konzept der städtischen Care-Infrastruktur nehme ich Interdependenzen und Vulnerabilitäten von Stadtbewohnenden zum Ausgangspunkt und hinte…
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Das „Infra-“ der Struktur — Eine Replik zur Debatte um Infrastrukturen städtischer Intimität
DebatteEin Anlass für unser „vielstimmiges Gedankenspiel“ zu den Infrastrukturen städtischer Intimität ist die verlockende und womöglich nur vermeintliche Spannung zwischen Intimität auf der einen und Infrastruktur auf der anderen Seite. Dass es sich hier nur v…
Magazin
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Berlin in Szenen täglichen Liebens
MagazinDieser Essay verfolgt und präsentiert eine intime Szenographie von Berlin. Die nicht linearen Fragmente, die nur teilweise miteinander verbunden sind und sich zwischen Schlafzimmern, Cafés, Moscheen, Bars, Straßenecken und Parks bewegen, bieten einen fac…
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Die Instabilität queerer Raumpraxis — Fünf Oral Histories zu Orten in Berlin, die es nicht mehr gibt
MagazinIn einer Spurensuche nach verlorenen und verdrängten Orten queerer Stadtkultur kommen Protagonist*innen zu Wort, die das Leben, die politische Situation von LGBTQIA+-Communities und (Stadt-)Räume gestaltet und die queere Geschichtsschreibung Berlins gepr…
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(Homo-)Sexuelle Lust jenseits der Metropole — Das intime Queeren von Räumen in Aachen
MagazinBereits seit Jahrzehnten beschweren sich queere Aachener_innen darüber, dass ihnen die lebendigere Subkultur der 1980er und 1990er Jahre fehle. Die wenigen queeren Räume in der Innenstadt sind heute institutionalisiert und konzentrieren sich meist auf so…
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Wohnen als Profilierungsfeld der AfD?
MagazinIn den letzten Jahren hat die Alternative für Deutschland (AfD) das Thema Wohnen zunehmend in ihren Wahlprogrammen aufgegriffen und für die eigene politische Profilierung genutzt. Der Beitrag zeigt, inwiefern die Thematisierung des Wohnens bei der AfD so…
Rezensionen
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Über eigenwillige Experimente, queere Leben und rigorose schwarze Frauen — Rezension zu Saidiya Hartman (2022): Aufsässige Leben, schöne Experimente. Von rebellischen schwarzen Mädchen, schwierigen Frauen und radikalen Queers. Berlin: Claassen. (Übers. Anna Jäger)
RezensionDer Text beschäftigt sich mit dem Buch von Saidiya Hartman in seiner deutschen Übersetzung und bettet es sowie seine Bezüge in schwarze theoretische Zugänge ein.
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Intimate capital illegalisierter Frauen in Deutschland — Rezension zu Flaminia Bartolini (2021): Intimacy in illegality. Experiences, struggles and negotiations of migrant women. Bielefeld: transcript.
RezensionMenschen in vulnerablen Lebensbedingungen handeln in diesen. Sie interagieren eigensinnig und zu ihrem eigenen Vorteil: Sie gestalten ihre Leben in und trotz, beziehungsweise auch wegen, der illegalisierten Bedingungen, in denen sie leben.
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Rennen und Stillstand. Aus der Zukunft von AIDS and the distribution of crises — Rezension zu Jih-Fei Cheng / Alexandra Juhasz / Nishant Shahani (Hg.) (2020): AIDS and the distribution of crises. Durham: Duke University Press.
RezensionDiese Rezension von AIDS and the distribution of crises verortet den von Jih-Fei Cheng, Alexandra Juhasz und Nishant Shahani herausgegebenen Sammelband im Kontext neuerer Arbeiten zur Kulturpolitik von HIV/AIDS. Dabei erweitern wir einige der vorgebrac…
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Sexy Schwule, tragische Lesben und queer-feministische Spaßbremsen — Rezension zu Carolin Küppers / Martin Schneider (Hg.) (2018): Orte der Begegnung, Orte des Widerstands. Zur Geschichte homosexueller, trans*geschlechtlicher und queerer Räume. Hamburg: Männerschwarm.
RezensionVon den klandestinen Bars der Nachkriegszeit, der Klappe und ihrer Renaissance, den Folgen des Ausverkaufs der Städte und der Digitalisierung des Datings für die rosa Quartiere bis hin zur Frage, wie eigentlich safer spaces für alle gestaltet werden kö…
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Facettenreiche Einblicke in die Wirkmächtigkeit von Karten — Rezension zu Finn Dammann / Boris Michel (Hg.) (2022): Handbuch Kritisches Kartieren. Bielefeld: transcript.
RezensionMit der Zusammenstellung einer großen Vielfalt an Beiträgen gelingt es den beiden Herausgebern des Handbuchs, unterschiedliche Facetten des Kritischen Kartierens an der Schnittstelle von Aktivismus und Wissenschaft sichtbar zu machen. Dem Anspruch, metho…
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Rebellion um Raum — Rezension zu Gruppe Panther & Co. (Hg.) (2021): Rebellisches Berlin. Expeditionen in die untergründige Stadt. Berlin: Assoziation A.
RezensionDer Sammelband des Herausgeber:innenkollektivs Gruppe Panther & Co. macht auf unkonventionelle Weise die Widerstandsgeschichte Berlins sichtbar. Er enthält 61 Beiträge, darunter Zeitzeug:innenberichte, Interviews, Aufsätze und Stadtrundgänge und biet…