Mit Rechten reden, zu Rechten forschen? Eine Einladung zum Widerspruch
Grundlage der Debatte des Themenschwerpunkts „Stadt von rechts“ sind folgende forschungspraktische Fragen: Sollte man – in der Forschung – mit Rechten reden, und wenn ja, wie? Sollen wir in unseren Erforschungen rechter politischer Entwicklungen mit Rechten beziehungsweise politisch rechts handelnden Menschen Kontakt aufnehmen? Wie können die Interaktionen aussehen, welche Zugänge können wir wählen? Wie positionieren wir uns selbst innerhalb dieser Forschung? Den Debattenaufschlag von Robert Feustel diskutieren Regina Ammicht Quinn, Lee Hielscher, Annekatrin Kühn und Katrin Lehn, Nils Kumkar, Daniel Mullis und Andreas Nölke.
Diese Debatte ist am 15.05.2019 in Bd. 7, Nr. 1/2 (2019) erschienen.
Beiträge zur Debatte
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DebatteAusgehend von Rancières Politik-Verständnis wird im Debattenbeitrag auf Robert Feustels Einschätzungen sowie die Kernfrage „Mit rechten Reden?“ in dreifacher Weise geantwortet: Erstens , der Aufstieg der Rechten verdeutlicht keineswegs eine gänzlich n…
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Die Faktizität des Postfaktischen — Kommentar zu Robert Feustels „Substanz und Supplement. Mit Rechten reden, zu Rechten forschen?“
DebatteUm die gegenwärtige gesellschaftliche Unterstützung rechter Bewegungen zu verstehen und Gegenstrategien zu entwickeln, muss die kritische Sozialforschung die Affinität bestimmter sozialer Gruppen zu diesen Bewegungen untersuchen. Um den dafür nötigen Ein…
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Forschungsprioritäten in Zeiten des Aufstiegs rechter Parteien — Kommentar zu Robert Feustels „Substanz und Supplement. Mit Rechten reden, zu Rechten forschen?“
DebatteDer Fokus unserer Forschung zum Populismus sollte nicht auf dem harten Kern rechter Parteien liegen, sondern auf jenen, die diese Parteien nur aus Protest wählen oder gar nicht mehr wählen. Wir sollten auch nicht den Fehler machen, die Unterstützung rech…
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Landschaften der Regression — Rezension zu Daniel Mullis / Judith Miggelbrink (Hg.) (2022): Lokal extrem Rechts. Analysen alltäglicher Vergesellschaftungen. Bielefeld: transcript.
RezensionBereits 2016 wies die Mitte-Studie auf eine Radikalisierung rechtspopulistischer Gruppierungen hin. Die „Radikalisierung antidemokratischer Milieus“ wird allerdings – wie die neuere Stadtforschung kritisch hervorhebt – oft noch immer so verortet, dass kl…
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Let’s talk about …? Warum und wie wir mit Rechten reden müssen! — Kommentar zu Robert Feustels „Substanz und Supplement. Mit Rechten reden, zu Rechten forschen?“
DebatteDer Kommentar zu Robert Feustels Beitrag „Substanz und Supplement – Mit Rechten reden, zu Rechten forschen? Eine Einladung zum Widerspruch“ stärkt die Methodenvielfalt der qualitativen Sozialforschung als Möglichkeit, in der Erforschung rechter Gruppieru…
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Mit Rechten reden, zu Rechten forschen? Ein Widerspruch auf Einladung — Kommentar zu Robert Feustels „Substanz und Supplement. Mit Rechten reden, zu Rechten forschen?“
DebatteDer Text ist eine Antwort auf Robert Feustels „Mit Rechten reden, zu Rechten forschen?“. Er nimmt die beiden irritierenden Titelfragen als Irritation auf und stellt sie in den Kontext des Selbstverständnisses von Wissenschaft und des Verständnisses von „…
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Mit Rechten reden? Lasst mal lieber über Rassismus sprechen! — Kommentar zu Robert Feustels „Substanz und Supplement. Mit Rechten reden, zu Rechten forschen?“
DebatteDie Debatte, ob und wie mit Rechten zu reden ist, dreht sich hauptsächlich darum, Rechte wieder in die Gesellschaft zurückzuholen. Jedoch wird kaum über den gesellschaftlich verbreiteten und institutionalisierten Rassismus gesprochen, auf den Rechte ihre…
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Rollenkonflikte — Eine Replik
Debatte -
Substanz und Supplement — Mit Rechten reden, zu Rechten forschen? Eine Einladung zum Widerspruch
DebatteDie Frage, ob und wenn ja wie mit Rechten zu reden wäre, ist gegenwärtig einigermaßen prominent. Dass der Versuch, rechte Akteure argumentativ umzustimmen oder zu überzeugen, wenig erfolgversprechend ist, hat sich zudem herumgesprochen. Doch was heißt da…