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Für unsere Debatte haben wir einen der Klassiker der Gentrifizierungsforschung erstmals ins Deutsche übersetzt: den 1979 erschienen Text „Für eine Theorie der Gentrifizierung: ‚Zurück in die Stadt‘ als Bewegung des Kapitals, nicht der Menschen“ von Neil Smith. Der Aufsatz hat eine bis heute mit spitzer Feder geführte Debatte um die Ursachen von Gentrifizierung ausgelöst. Wie die Kommentare zeigen, haben Smiths Überlegungen auch vierzig Jahre nach Erscheinen nichts an Aktualität eingebüßt. Moritz Ege verteidigt in seinem Kommentar die Vereinbarkeit von Rent-Gap-Theorie und kulturellen Deutungen von Gentrifizierung. Laura Calbet i Elias bricht in ihrem Kommentar eine Lanze für die Grundrententheorie und ihre Weiterentwicklung in Zeiten der Finanzialisierung. Jens Dangschat weist in seinem Kommentar auf die empirischen Unterschiede zwischen US-amerikanischem und europäischem Kontext in Bezug auf die Relevanz des Rent-Gap Konzepts und den Entstehungskontext des Textes hin. Laura Nkula-Wenz betont dessen weiterhin bestehende politische Sprengkraft und theoretische Offenheit, die in der Rezeption oftmals übersehen wird, und wünscht sich, dass der Begriff der Gentrifizierung auch weiterhin ein „dirty word“ bleibt. Lisa Vollmer fragt sich, ob der Gentrifizierungsbegriff für die Vergemeinschaftung wohnungspolitischer Proteste ebenso viel beizutragen hat wie zur wissenschaftlichen Debatte. Und Andrej Holm rekapituliert schließlich die Wirkungsgeschichte und aktuelle Bedeutung von Smiths Klassiker.

Diese Debatte ist am 29.11.2019 in Bd. 7, Nr. 3 (2019) erschienen.

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