Bd. 5 Nr. 1/2 (2017): Planung als politische Praxis
Abstract
Diese Ausgabe zum Themenschwerpunkt „Planung als politische Praxis“ widmet sich den Konflikten, Widersprüchen, Widerständen und (Alltags-)Praktiken der räumlichen Planung. Die Aufsätze, Debatten- und Magazinbeiträge erörtern Planung als konfliktreichen gesellschaftlichen Aushandlungsprozess mit Verlierer_innen und Gewinner_innen aus unterschiedlichen disziplinären und methodischen Blickwinkeln sowie anhand verschiedener empirischer Fallbeispiele.
Der Themenschwerpunkt ist in Zusammenarbeit mit Jan Lange und Jonas Müller entstanden.
Neben den Beiträgen zum Themenschwerpunkt versammelt die Ausgabe wie immer auch einige weitere Beiträge sowie Rezensionen – unter anderem eine Debatte rund um einen Text von Loïc Wacquant, in dem er den Beitrag der frühen Forschung Bourdieus zu einer kritischen soziologischen Stadtforschung beleuchtet.
Komplette Ausgabe Veröffentlicht:
Heft online lesen: sub\urban, Bd. 5 Nr. 1/2 (2017): Planung als politische Praxis
Einleitung
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Einleitung
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Impressum und Inhaltsverzeichnis
Einleitung -
Editorial
EinleitungDer Themenschwerpunkt „Planung als politische Praxis“ widmet sich den Konflikten, Widersprüchen, Widerständen und (Alltags-)Praktiken der räumlichen Planung. Zu häufig wird Planung noch immer als technische, rationale Form der ‚öffentlichen Problemlösung‘ verstanden und zu selten als konfliktreicher gesellschaftlicher Aushandlungsprozess mit Verlierer_innen und Gewinner_innen. Die im Heftschwerpunkt versammelten Aufsätze, Debatten- und Magazinbeiträge nähern sich der Planung als politischer Praxis aus unterschiedlichen disziplinären und methodischen Blickwinkeln sowie anhand verschiedener empirischer Fallbeispiele.
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Planung als politische Praxis. Zur Einleitung in den Themenschwerpunkt
EinleitungIn den letzten Jahren ist im deutschsprachigen Raum ein verstärktes gesellschaftliches Interesse an räumlicher Planung und deren Mitgestaltung wahrnehmbar. Insbesondere die Diskussionen über konkrete Großprojekte, wie etwa den Berliner Flughafen oder Stu…
Aufsätze aus dem Schwerpunkt
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Raumordnungspolitik als Verdichtung politischer Kräfteverhältnisse
AufsatzAm Beispiel der Raumordnungspolitik der Bundesrepublik Deutschland der 1970er-Jahre wird im Beitrag mithilfe der historisch-materialistischen Politikanalyse die politische Verdichtung der Kräfteverhältnisse bezüglich Raumordnung analysiert. Es wird aufgez…
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„Keine unklugen Leute“. Die Durchsetzung des „Stadtumbau Ost“
AufsatzDer Beitrag untersucht die Herausbildung des Bund-Länder-Programms „Stadtumbau Ost“ um die Jahrtausendwende. Er analysiert dabei das Zusammenwirken von Interessen, Ideen und Akteuren, die diesem (damals) neuartigen Ansatz der deutschen Stadtentwicklungspo…
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Die Abschöpfung des Planungsmehrwerts als Repolitisierung der Planung? Eine neue Perspektive auf die aktuelle Wohnungsfrage
AufsatzWohnungspolitik ist in Deutschland erneut brisant und sozial aktuell. In Zeiten des neuen Städtewachstums sind innovative planerische wie auch politische Antworten auf den Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Agglomerationsräumen gefragt. Ziel dieses Beitrag…
Aufsätze
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Smarte Städte. Digitalisierte urbane Infrastrukturen und ihre Subjekte als Themenfeld kritischer Stadtforschung
AufsatzWelche Bedeutung hat eine zunehmend digitale Vernetzung für (europäische) Städte und ihre Bewohner_innen? Die aktuelle kritische „Smart City“-Forschung versucht diese Frage für unterschiedliche Aspekte der Stadtpolitik zu beantworten. Sie betrachtet Smart…
Debatte
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Wer plant die Planung? (1974)
DebatteWer plant die Planung? – Diese Frage soll darauf hinweisen, daß Planung nicht isoliert geschieht, sondern daß sie bedingt ist durch die Politik, daß sie aufgehängt ist in einem sozialen System. Wie man plant, mag der Fachmann wissen, obwohl, wie wir sehen…
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1974 – Markierung einer Wende. Kommentar zu Lucius Burckhardts „Wer plant die Planung?“
DebatteDer referenzfreie und bestechend unprätentiöse Duktus, mit dem Lucius Burckhardt seine Gedankengänge entwickelt, verbirgt, dass diese in Diskurse hinein ragen, die zu den großen Themen der sechziger und frühen siebziger Jahre innerhalb und außerhalb der P…
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„Die Entscheidung ist ausgelöst in der Zeit“. Kommentar zu Lucius Burckhardts „Wer plant die Planung?“
DebatteDie Frage „Wer plant die Planung?“, die Lucius Burckhardt 1974 seinen Überlegungen zu den Missverhältnissen in der hiesigen Stadtplanungskultur voranstellt, ist heute genauso aktuell wie damals. In den letzten Jahren sind Planungsprozesse verstärkt auch i…
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Macht und Herrschaft, aber auch Werte und institutionelle Settings – sie bestimmen die Raumplanung. Kommentar zu Lucius Burckhardts „Wer plant die Planung?“
DebatteLucius Burckhardt hat vor mittlerweile 43 Jahren die Frage gestellt und – aus damaliger Sicht – kritisch beantwortet, wer die Planung plane. Das war knapp zehn Jahre nach dem Pamphlet zur Unwirtlichkeit der Städte von Mitscherlich (1965) und kurz nachdem …
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Perspektiven einer Politisierung von Planungsprozessen jenseits lokaler Mobilisierungen. Kommentar zu Lucius Burckhardts „Wer plant die Planung?“
DebatteLucius Burckhardt beschreibt in seinem wegweisenden Text Planen als sozialen Prozess und eröffnet damit wichtige Perspektiven auf die Politisierung von Planungsprozessen. Ich möchte drei Argumente Burckhardts hervorheben, die heute unverändert hohe Rele…
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Was macht die Planung? Theoretische Lockerungen mit ANT. Kommentar zu Lucius Burckhardts „Wer plant die Planung?“
DebatteLucius Burckhardts Text „Wer plant die Planung“ ist zu Recht legendär. Schon der Titel ist ein genialer Wurf: Hinter dem Abstraktum ‚Planung‘ sind Akteure am Werk und an Akteure können Fragen gerichtet werden. Burckhardt war einer der ersten, der eine Exp…
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Wer plant die Planung? Ein Vorschlag. Kommentar zu Lucius Burckhardts „Wer plant die Planung?“
DebatteDie Initiative Stadt von Unten folgt hiermit dem Aufruf der Zeitschrift, einen Kommentar auf Lucius Burckhardts Text „Wer plant die Planung?“ von 1974 zu schreiben. Wir möchten die Frage aus der Perspektive unserer Praxis beantworten und einige allgemeine…
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Wem gehört die Planung? Recht auf Stadt jenseits des Kolumbus-Syndroms. Kommentar zu Lucius Burckhardts „Wer plant die Planung?“
DebatteMit spitzer Feder beschreibt Lucius Burckhardt in seinem Aufsatz „Wer plant die Planung?“ die konfligierenden Rationalitäten der am Planungsprozess beteiligten Akteure. Dabei zeigt er auf, wie „das Kräfteparallelogramm zwischen der regierenden Beamtenscha…
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Mit Bourdieu in die Stadt: Relevanz, Prinzipien, Anwendungen
DebatteDieser Beitrag zeigt die Relevanz der Soziologie Bourdieus für die Stadtforschung auf, indem er Bourdieus Frühwerk zu Macht, Raum und Urbanisierung im Béarn und Algerien aufgreift und es mit seinem Spätwerk verknüpft, in welchem er das soziale Leiden in d…
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Reflexionen zu räumlicher Nähe und sozialer Distanz. Kommentar zu Loïc Wacquants „Mit Bourdieu in die Stadt“
DebattePierre Bourdieus Werk spielt in der deutschsprachigen Soziologie zweifellos eine große Rolle. Einer Befragung von Soziologie-Studierenden zufolge gehört er zu den am meisten gelesenen Vertreter_innen des Faches (vgl. Lenger/Rieder/Schneickert 2014). Auch …
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Post-urbanisierte Städte in globaler Perspektive. Kommentar zu Loïc Wacquants „Mit Bourdieu in die Stadt“
DebatteDie Notwendigkeit einer gesellschaftstheoretischen Rückbindung der Stadtforschung kommt in der gegenwärtigen Grundsatzdiskussion über den Stadtbegriff (Netzwerk? Flüsse/Ströme? Räumliche Fixierungen/Barrieren/Territorien?) beziehungsweise über die Fragen …
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Ortseffekte oder Bourdieu und die Ausrufung des Ghettos. Kommentar zu Loïc Wacquants „Mit Bourdieu in die Stadt“
DebatteEbenso wie Pierre Bourdieu ist sein Schüler Loïc Wacquant einer der selten gewordenen Intellektuellen, die ihre Profession, die Soziologie, nutzen um soziale Ungleichheiten und gesellschaftliche Machtverhältnisse nicht nur zu analysieren, sondern auch ver…
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Physischer Raum und Herrschaft. Kommentar zu Loïc Wacquants „Mit Bourdieu in die Stadt“
DebatteBourdieu wurde oft dafür kritisiert, die Bedeutung des geografischen – oder des physischen – Raums unterschätzt zu haben (siehe zum Beispiel Rérat/Lees 2010: 127). Zumindest dürfte unstrittig sein, dass er kein Raumsoziologe war. Dennoch versucht Wacquant…
Magazin
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Bewegung handhaben oder: Planung als Problem? Eine Einladung das Denken der Stadtplanung am Beispiel infrastruktureller Praxis im peri-urbanen Raum von Mexiko-Stadt zu hinterfragen
MagazinStadtplanung steht auf dem Prüfstand und das wieder einmal und zu Recht. Vielerorts wird der Planung unserer Städte auf den Leib gerückt und die Perspektiven dieser Kritik – zum Beispiel aus der historischen Metropolenforschung, der Kulturanthropologie o…
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Queer inclusive planning. Raumansprüche und queeres Selbstverständnis in einer heteronormativen Gesellschaft
MagazinAusgehend von Michael Frischs Annahme, dass Stadtplanung ein heterosexistisches Projekt sei, beschäftigt sich der vorliegende Text mit den Raumansprüchen und Bedürfnissen queerer Bürger*innen. Es wird argumentiert, dass die Stadtplanung infolge einer Orie…
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Kunst des Gehens. Taktiken im Ort des Automobils
MagazinDie Straße als Transit- und Abstellraum für Automobile ist kein Naturgesetz. Mit Michel de Certeau lässt sie sich als historisches Produkt einer Strategie verstehen, die sich in einem immerwährenden Konflikt durchsetzt. Ziel dieses Beitrags ist es, die…
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PlanBude Hamburg. Kollektives Wissen als Grundlage von Stadtgestaltung
MagazinViele stadtplanerische Beteiligungsverfahren hatten in der jüngeren Vergangenheit überwiegend informativen oder konsultierenden Charakter, selten waren Prozesse darauf ausgelegt, weitere Stufen der „ladder of participation“ (Arnstein 1969) zu nehmen. Zune…
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Interessenskonflikt im Basler Hafenareal. Wie Widerständige Lucius Burckhardts Planungskritik neu interpretieren
MagazinNach über 60 Jahren ist in Basel erneut die Parole „Wir selber bauen unsre Stadt“ zu vernehmen. Was im Jahr 1953 als provokativer Titel ein kleines Büchleins zweier junger Basler Studenten zierte (Burckhardt/Frisch/Kutter 2016 [1956]), bekräftigt heute di…
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Planung als politische Praxis? Zum emotionalen Risikomanagement praktischen Verhaltens
MagazinPolitisches Planen in der öffentlichen Verwaltung charakterisiere ich als ambivalent, unentscheidbar und graduell. Nicht zuletzt darum stellen sich Planungssituationen den planenden Individuen stets einzigartig dar. Deren Sinn für das situativ angemessene…
Rezensionen
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Race Matters… Still — Rezension zu Tom Angotti und Sylvia Morse (Hg.) (2016): Zoned Out! Race, Displacement, and City Planning in New York City. New York City: Terreform.
RezensionIn ihrem Sammelband Zoned Out! identifizieren Tom Angotti und Sylvia Morse zoning als eines der Planungsinstrumente, welches die historischen Muster ethnischer Diskriminierung und Segregation in New York bis heute immer wieder reproduziert hat. [...]
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Finanzialisierung der Hypotheken- und Bodenmärkte: Macht der Staat das Wohnen teuer? — Sammelrezension zu: Manuel B. Aalbers (2016): The Financialization of Housing und: Anne Haila (2016): Urban Land Rent.
RezensionDas Recht auf Wohnen ist elementar. Es wurde nicht nur in der Weimarer Verfassung von 1919 formuliert, es schlägt sich seitdem ebenso in nationalen und internationalen Verfassungen und Chartas nieder. Wie in anderen Ländern auch, wird Wohnen in Deutschla…
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Blackbox Verdrängung: Die vergessene Seite der Medaille — Rezension zu Ilse Helbrecht (Hg.) (2016): Gentrifizierung in Berlin – Verdrängungsprozesse und Bleibestrategien. Bielefeld: transcript.
RezensionWarum werden Menschen, die in Innenstadtgebieten Berlins wohnen, zunehmend aus ihrem Wohnort verdrängt? Wie reagieren sie auf den in der Stadt steigenden Verdrängungsdruck und wohin ziehen sie, nachdem der Verdrängungsprozess sich vollgezogen hat? Der im…
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„Unternehmen Sie etwas!“ — Rezension zu Baris Ülker (2016): Enterprising Migrants in Berlin. Bielefeld: transcript.
RezensionIn seinem Buch Enterprising Migrants in Berlin, das auf seiner an der Central European University eingereichten Dissertation beruht, geht Bariş Ülker der Frage nach, warum und unter welchen politischen Rahmenbedingungen ethnisches Unternehmertum in Berli…