Die Ostdeutschlandforschung muss das Wohnen in den Blick nehmen
Diese Debatte widmen wir dem 30-jährigen Jahrestag der Deutschen Einheit, der im Jahr 2020 aufgrund der Pandemie etwas weniger Beachtung gefunden hat. Auch in der kritischen Stadtforschung gibt es dazu noch viel zu diskutieren. Es scheint, als bestünde in Deutschland große Einigkeit darüber, dass es an der Zeit ist, die Ereignisse dieses Prozesses klarer als zuvor zu diskutieren und kritischer zu hinterfragen.
Vor diesem Hintergrund luden Matthias Bernt und Andrej Holm mit ihrem: „Plädoyer für eine neue politisch-institutionelle Perspektive auf ostdeutsche Städte“ zu einer Debatte ein. Anhand zweier politischer Entscheidungen, die zu einem Bruch in den ostdeutschen Wohnerfahrungen führten, zeigen die Autoren, wie aktuelle Debatten zu ostdeutschen Subjektivitäten durch eine Analyse konkreter Machtverhältnisse und institutioneller Rahmenbedingungen befruchtet werden könnten. Nur dadurch könne die Ostdeutschlandforschung, so die Autoren, Ostdeutschland weniger als „Sonderfall“, sondern vielmehr als Brennglas untersuchen lassen, in welchem sich gesamtdeutsche und sogar internationale Beziehungsgeflechte wiedererkennen lassen. Als Kommentator_innen konnten wir Barbara Schönig, Carsten Keller, Carmen Leidereiter, Dieter Rink und Felix Ringel gewinnen, die dazu aus ihren jeweils ganz eigenen Perspektiven und Forschungserfahrungen zu Ostdeutschland diskutieren. Matthias Bernt und Andrej Holm antworten darauf in einer Replik.
Diese Debatte ist am 15.12.2020 in Bd. 8, Nr. 3 (2020) erschienen.
Beiträge zur Debatte
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Den Osten im Blick — Eine Replik
DebatteDie Kommentare zu unserem „Plädoyer für eine neue politisch-institutionelle Perspektive auf ostdeutsche Städte“ lassen sich grob in zwei Argumentationslinien einteilen: Das ist zum einen eine Perspektive, die Zweifel an unserem politökonomisch-institutio…
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Die Ostdeutschlandforschung muss das Wohnen in den Blick nehmen — Plädoyer für eine neue politisch-institutionelle Perspektive auf ostdeutsche Städte
DebatteOstdeutschland ist in den vergangenen Jahren verstärkt zum Thema öffentlicher und wissenschaftlicher Debatten geworden. Neben Pegida und AfD haben dabei auch neue Zahlen zur Segregation in ostdeutschen Städten das wissenschaftliche Interesse wiederbelebt…
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Ererbte Transformation — Kommentar zu Matthias Bernt und Andrej Holm „Die Ostdeutschlandforschung muss das Wohnen in den Blick nehmen“
DebatteMatthias Bernt und Andrej Holm weisen zu Recht darauf hin, dass es einer Forschung zu ostdeutschen Städten als konzeptionell eigenständigem Feld bedarf, die die spezifische Verräumlichung des tiefgreifenden gesellschaftlichen Transformationsprozesses nac…
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Rückschritte in längst überwunden geglaubte Ausbeutungs- und Unsicherheitsmuster — Kommentar zu Matthias Bernt und Andrej Holm „Die Ostdeutschlandforschung muss das Wohnen in den Blick nehmen“
DebatteDieser Kommentar nimmt den Aufschlag von Bernt und Holm zum Anlass, die institutionellen Rahmenbedingungen der Landentwicklung Ostdeutschlands zu hinterfragen und damit die konstituierenden Prozesse einer Ungleichartigkeit der Lebensverhältnisse aufzuzei…
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Schrumpfung und Stadtumbau als zentrale Themen der Forschung zu Städten in Ostdeutschland — Kommentar zu Matthias Bernt und Andrej Holm „Die Ostdeutschlandforschung muss das Wohnen in den Blick nehmen“
DebatteOstdeutschland beziehungsweise ostdeutsche Städte sind kein „Nischenthema“ „ohne weitere Relevanz“. Ostdeutsche Städte haben immer wieder die Aufmerksamkeit der Stadtforschung auf sich gezogen - davon zeugen die Diskurse zur postsozialistischen Transform…
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Von der ostdeutschen zur marktliberalen Transformation — Kommentar zu Matthias Bernt und Andrej Holm „Die Ostdeutschlandforschung muss das Wohnen in den Blick nehmen“
DebatteForschungen zum Bereich des Wohnens können dazu beitragen, in der Transformationsforschung subjektive Alltagserfahrungen mit politischen, ökonomischen und Macht-Faktoren zu vermitteln. In dem Kommentar wird dieses Plädoyer von Matthias Bernt und Andrej H…
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Zur Zukunft der Ostdeutschlandforschung — Kommentar zu Matthias Bernt und Andrej Holm „Die Ostdeutschlandforschung muss das Wohnen in den Blick nehmen“
DebatteIn diesem Kommentar bestärkt Felix Ringel die von Bernt und Holm formulierten Thesen zum Scheitern der deutschen Ostdeutschlandforschung und fragt, erstens, nach den Gründen dieses Scheiterns und, zweitens, ob ein Ausweg aus diesem Scheitern durch eine b…