Infrastrukturen städtischer Intimität
Jan Hutta und Nina Schuster rufen in ihrem Debattenaufschlag „Infrastrukturen städtischer Intimität. Einladung zu einem Gedankenspiel“ dazu auf, Stadt nicht – wie historisch üblich – aus der Perspektive von Anonymität, sondern von Intimität zu betrachten. Sie wählen einen infrastrukturellen Zugriff, der den Blick darauf lenkt, welche städtischen Materialitäten, Räumlichkeiten und Vermachtungen intime Beziehungen bedingen – insbesondere für marginalisierte Personen und Identitäten. Ihrer Einladung sind Lucas Pohl, Elisabeth Militz, Benno Gammerl, Laura Kemmer, Jenny Künkel und Sarah Schilliger gefolgt. Die Hoffnung „dass diese Debatte die kritische Wissensproduktion in der Stadtforschung weiter anregt“ (Hutta/Schuster 2022: 194) gilt über die Debatte hinaus für den gesamten Themenschwerpunkt.
Diese Debatte ist am 16.12.2022 in Bd. 10, Nr. 2/3 (2022) erschienen.
Beiträge zur Debatte
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Bonding oder „Was hält die Stadt zusammen?“ — Kommentar zu Jan Hutta und Nina Schuster „Infrastrukturen städtischer Intimität“
Debatte„Infrastrukturen städtischer Intimität“ – flüchtige, affektive Prozesse des Sich-Verbindens, vermittelt durch konkrete, mit Versprechen, Wünschen und Begehren behaftete Objekte – halten die Stadt zusammen. Gleichzeitig werden Prozesse der Fragmentierung,…
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Das „Infra-“ der Struktur — Eine Replik zur Debatte um Infrastrukturen städtischer Intimität
DebatteEin Anlass für unser „vielstimmiges Gedankenspiel“ zu den Infrastrukturen städtischer Intimität ist die verlockende und womöglich nur vermeintliche Spannung zwischen Intimität auf der einen und Infrastruktur auf der anderen Seite. Dass es sich hier nur v…
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Gebaute Umwelten als Objekte des Begehrens — Kommentar zu Jan Hutta und Nina Schuster „Infrastrukturen städtischer Intimität“
DebatteIn ihrem Debattenaufschlag verweisen Jan Hutta und Nina Schuster auf Brian Larkin, um hervorzuheben, dass Infrastrukturen mehr als nur „technische Objekte“ sind, sondern dass diese „auch auf der Ebene von Fantasie und Begehren operieren“ und somit die „T…
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Infrastruktur, Intimität und Konsens – Fragen verdichteter Kräfteverhältnisse — Kommentar zu Jan Hutta und Nina Schuster „Infrastrukturen städtischer Intimität“
DebatteInfrastrukturen gelten als zentral für die Absicherung von Grundbedürfnissen und der Wirtschaftsentwicklung. Daher kommt eine Forschung zu Infrastrukturen der Intimitäten nicht ohne Staats- und Kapitalismustheorien aus. Der Beitrag verdeutlicht am Beispi…
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Infrastrukturen städtischer Intimität — Einladung zu einem Gedankenspiel
DebatteWie sähe eine kritische Stadtforschung aus, die von Anbeginn nicht Anonymität, sondern Intimität zum Dreh- und Angelpunkt ihres Stadtverständnisses gemacht hätte? Wie sprächen wir dann über das Recht auf Stadt und über Differenz, wie über städtische Infr…
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Queere Nähe aus der Ferne — Kommentar zu Jan Hutta und Nina Schuster „Infrastrukturen städtischer Intimität“
DebatteAus queer-historischer Perspektive verkompliziert dieser Debattenbeitrag die Figur des Intimen. Er spielt mit dem Gedanken des Öffentlichen. Und er wirft die Frage des Ländlichen auf, um die Infrastrukturen städtischer Intimität besser begreifen zu könne…
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Soziale Medien als digitale intime Infrastrukturen: das Beispiel Instagram — Kommentar zu Jan Hutta und Nina Schuster „Infrastrukturen städtischer Intimität“
DebatteIn meinem Debattenbeitrag zu Jan Huttas und Nina Schusters Einladung zu einem Gedankenspiel über Infrastrukturen städtischer Intimität thematisiere ich soziale Medien als digitale intime Infrastrukturen. Ich knüpfe damit an die von den Autor_innen aufg…
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Städtische Care-Infrastrukturen zwischen Küche, Kinderspielplatz und Kita — Kommentar zu Jan Hutta und Nina Schuster „Infrastrukturen städtischer Intimität“
DebatteIn der Stadtforschung gelangt meist nur ein Bruchteil städtischer Care-Praktiken in den Fokus der Analyse. Mit dem Konzept der städtischen Care-Infrastruktur nehme ich Interdependenzen und Vulnerabilitäten von Stadtbewohnenden zum Ausgangspunkt und hinte…