Bd. 4 Nr. 1 (2016): Riots
Abstract
Pünktlich zum 1. Mai erscheint unser Themenheft riots. Es entstand in Zusammenarbeit mit Janna Frenzel, Philippe Greif, Fabian Klein und Sarah Uhlmann. Darin werfen wir Blicke in Nachbarländer, auf andere Kontinente und in die Bundesrepublik. Riots sind ein vielschichtiges und in der Forschung umstrittenes Phänomen – diesem Umstand haben wir versucht mit vielfältigen empirischen Beispielen, disziplinären Zugängen und Blickwinkeln Rechnung zu tragen. Eines ist unseren Beiträgen aber gemeinsam: Sie betonen die politische Seite von riots, beschreiben sie als soziales und ökonomisch eingebettetes Phänomen und unterstreichen damit ihre Relevanz für die wissenschaftliche Analyse und die politische Bewegung. Zwei Einleitungen führen an das Thema heran. Fünf Aufsätze befassen sich mit ganz unterschiedlichen sozialen und räumlichen Kontexten, wobei sie verschiedene disziplinäre Zugänge wählen. Unsere Debatte zu den Aufständen in den Pariser Banlieues 2005 zeigt, wie umstritten und politisch aufgeladen das Thema ist.
Komplette Ausgabe Veröffentlicht:
Heft online lesen: sub\urban, Bd. 4 Nr. 1 (2016): Riots
Einleitung
-
Einleitung
-
Impressum und Inhaltsverzeichnis
Einleitung -
Editorial
EinleitungPünktlich zum 1. Mai erscheint unser Themenheft riots . Darin werfen wir Blicke in Nachbarländer, auf andere Kontinente und in die Bundesrepublik. Riots sind ein vielschichtiges und in der Forschung umstrittenes Phänomen – diesem Umstand haben wir versucht mit vielfältigen empirischen Beispielen, disziplinären Zugängen und Blickwinkeln Rechnung zu tragen. Eines ist unseren Beiträgen aber gemeinsam: Sie betonen die politische Seite von riots, beschreiben sie als soziales und ökonomisch eingebettetes Phänomen und unterstreichen damit ihre Relevanz für die wissenschaftliche Analyse und die politische Bewegung.
-
Riots ‒ Zur Verortung eines unscharfen Phänomens
EinleitungBei riots handelt es sich um unscharfe Phänomene, die von urbanen Jugendaufständen bis zu gewaltvoll eskalierenden Demonstrationen reichen. Auch der Begriff riot ist trotz seiner teils regen Verwendung in Medien und Wissenschaft nach wie vor diffus u…
-
Riots ‒ Anmerkungen zu Begriff und Konzept
EinleitungAusgehend von sozialwissenschaftlichen Befunden werden zunächst ältere massenpsychologische Deutungen von riots zurückgewiesen. Die überwiegende Mehrzahl der im riot Aufbegehrenden entspricht nicht dem Typus entfremdeter und verängstigter Einzeltäter_inn…
Aufsätze
-
Urbane riots in der öffentlichen Wahrnehmung. Die riots in England 2011 und die griechischen Dezemberproteste 2008 im Vergleich
AufsatzUrbane riots sind politische Ereignisse. Sie rütteln an den Grundfesten der institutionellen Ordnung und bringen die tieferliegenden Konflikte des ritualisierten gesellschaftlichen Lebens zum Vorschein. Nach wie vor kreisen öffentliche Debatten um die F…
-
„Wir sind der Zorn“ (Exoume thn Orgh). Die Romanos-Bewegung 2014 in Griechenland als konstituierender Bruch im postpolitischen Krisenregime
AufsatzAusgelöst durch den Hungerstreik des 21-jährigen griechischen Anarchisten und Gefängnisinsassen Nikos Romanos fanden im Zeitraum November-Dezember 2014 landesweite Solidaritätsproteste in Griechenland statt. Dieser Artikel liefert einen umfangreichen Ein…
-
Spontan, gewaltsam, von Hunger getrieben? Diskursive Rahmung von food riots und Protesten gegen hohe Preise in Burkina Faso 2008
AufsatzIm Zuge der Nahrungsmittelpreiskrise 2008 fanden in vielen Städten weltweit und insbesondere in Afrika Hungeraufstände statt. Der Beitrag argumentiert, dass solche Aufstände häufig als spontan und gewaltsam dargestellt werden – nicht nur von „westlichen“…
-
Die Chaostage 1995 als politisches Spektakel. Medialität und Materialität urbaner riots
AufsatzVor 20 Jahren erschütterten die Chaostage die Messestadt Hannover. In den bis dato schwersten Auseinandersetzungen der bundesdeutschen Nachtkriegsgeschichte, brachte eine subkulturelle Strömung aus Punks, Skinheads und anderen, die Ordnungsvorstellung de…
-
Keine riots in Deutschland? Die Ereignisse in Hamburg-Altona im Sommer 2013
AufsatzGibt es in Deutschland wirklich (bislang) keine riots? Und ist es hier im Vergleich zu Vororten oder Großstädten der nordwesteuropäischen Nachbarschaft oder der USA wirklich so ruhig? Entgegen dieser in der deutschsprachigen sozialwissenschaftlichen Deba…
Debatte
-
„Riot – warum denn riot? Gibt es keinen deutschen Begriff dafür?“
DebatteFür s u b \ u r b a n sprach Philippe Greif mit dem französischen Politikwissenschaftler Dr. Fabien Jobard über den Begriff riot, städtische Gewalt und Konfliktlinien im aktuellen Forschungsstand zu diesen Themen. Fabien Jobard ist Directeur de recherche…
-
Frankreich dekolonialisieren! Politik und Aktivismus in Pariser Banlieues
DebatteDer massive Abbau von Arbeitsplätzen im industriellen Sektor infolge neoliberaler Wirtschaftsmaßnahmen seit den 1970er Jahren besiegelte das Schicksal der sogenannten ‚roten Vorstädte‘ als traditioneller Bastion der Gewerkschaften und der kommunistischen…
Magazin
-
ARCHIPLEX DREAMS – CITY rIOT
MagazinARCHIPLEX DREAMS – CITY rIOT
Rezensionen
-
“I wouldn’t start from here” — Rezension zu Cathy L. Schneider (2014): Police Power and Race Riots: Urban Unrest in Paris and New York. Philadelphia: University of Pennsylvania Press.
RezensionDieses Buch wirkt wie der Begleitband zu einer Reise, die ausweislich der Autorin mehr als 15 lange Jahre gedauert hat. Es erhebt den Anspruch, von den riots der 1920er Jahre bis zu denen in den Pariser Banlieues (und darüber hinaus) im Jahr 2005 einen…
-
Auf dem Weg zu einer wissenssoziologischen Architektursoziologie? Rezension zu Silke Steets (2015): Der sinnhafte Aufbau der gebauten Welt. Berlin: Suhrkamp.
RezensionSilke Steets zielt mit ihrem Buch Der sinnhafte Aufbau der gebauten Welt auf eine Untersuchung der „Rolle von Dingen und Gebäuden für die gesellschaftliche Konstruktion von Wirklichkeit“ (58) und damit auf eine systematische Analyse, wie Wissen und Mater…