Reproduktion/Reproduktionsarbeit
Mit dem Schwerpunkt „Stadt der Reproduktion“ möchten wir stadträumliche Ebenen hegemonialer Reproduktionsdispositive ebenso wie deren Infragestellen sichtbar machen, um damit aus machtkritischer Perspektive zur Entwicklung solidarischer Antworten auf die vielfältigen miteinander verschränkten Krisen unserer Zeit beizutragen. Denn wie diese Krisen, so finden auch politische Kämpfe notwendigerweise in konkreten räumlichen Kontexten statt – nicht zuletzt unter Bedingungen post-industrieller Urbanität. Was bedeutet es etwa, wenn das seit den 2000er Jahren wieder verstärkt diskutierte „Recht auf Stadt“ unter dem Gesichtspunkt der Reproduktion diskutiert wird? Welche Implikationen haben veränderte Verhältnisse des Öffentlichen und Privaten oder des Lokalen und Globalen für das umkämpfte Feld der Reproduktionsarbeit? In welcher Beziehung stehen Prozesse der Gentrifizierung, Finanzialisierung und Ökonomisierung mit gesellschaftlicher Reproduktion und ihrer Prekarisierung?
Einleitung
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Stadt der Reproduktion. Einführung in den Themenschwerpunkt
EinleitungDer Beitrag führt in den Themenschwerpunkt „Stadt der Reproduktion“ ein und skizziert die bisherigen Forschungen und Leerstellen zu Fragen der spezifischen räumlichen Organisationsformen von Reproduktion und Sorgearbeit. Daran anschließend stellen wir die…
Aufsätze
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Abgesicherte Fürsorge und fürsorgliche Absicherung in Gemeinschaft. Mehrgenerationenwohnprojekte als neue Formen der städtischen Reproduktion?
AufsatzMehrgenerationenwohnen (MGW) gewinnt vor dem Hintergrund des demografischen Wandels bei gleichzeitiger Individualisierung und Transformation von Familien- und Fürsorgestrukturen an gesellschaftlicher Relevanz. Aus einer feministischen Perspektive schaut d…
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Die ungleiche Geographie des Elterngelds. Zur familienpolitischen Reproduktion gesellschaftlicher Ungleichheit
AufsatzDer Beitrag analysiert Ungleichheitseffekte des 2007 eingeführten Elterngelds. Wir zeigen, dass die familienpolitische Einführung der Ressource Elterngeld die Einkommensungleichheiten der Produktions- bzw. Erwerbssphäre auf die Reproduktions- bzw. Familie…
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Sorgende Gemeinschaften? — ‚Demenzfreundliche‘ Kommunen zwischen sozialstaatlichem Sparmodell und Emanzipationsgewinn
AufsatzDer von Bund, Kommunen und Selbsthilfeorganisationen ausgerufene „demenzfreundliche“ Umbau der Gesellschaft wird einer kritischen Analyse unterzogen. Hierfür werden die polit-ökonomischen und wohlfahrtstaatlichen Rahmenbedingungen des sozialpolitis…
Debatte
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Das Wagnis des Spekulierens: Inspirationen aus der nicht-sexistischen Stadt. Kommentar zu Dolores Haydens „Wie könnte eine nicht-sexistische Stadt aussehen?” (1981)
DebatteIm Juli 2017 fand beim Kongress der Association of European Schools of Planning (AESOP) ein Runder Tisch mit dem Titel „Engendering cities. Designing sustainable urban spaces for all“ statt. Nach einer umfassenden Problemanalyse durch die Stadtplanerin C…
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Eine feministische Perspektive für Berlin heute. Kommentar zu Dolores Haydens „Wie könnte eine nicht-sexistische Stadt aussehen?” (1981)
DebatteDer Text von Dolores Hayden ist einer der Klassiker zur Thematik feministischer Städteplanung aus der letzten Phase der Zweiten Frauenbewegung und damit ein historisches Dokument aus einer Zeit, in der die Zukunft der Städteplanung noch im Kontext von all…
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Eine Utopie von gestern – Haydens nicht-sexistische Stadt. Kommentar zu Dolores Haydens „ Wie könnte eine nicht-sexistische Stadt aussehen?” (1981)
DebatteWarum soll man diesen 37 Jahre alten Text heute noch einmal lesen? Meine Antwort: Er erinnert daran, dass die Reproduktionsarbeit (Hausarbeit, Beziehungsarbeit, Kindererziehung, Elternpflege) Frauen an der gleichberechtigten Teilhabe an der Erwerbstätigke…
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Nihil sub sole novum – Nichts Neues unter der Sonne. Kommentar zu Dolores Haydens „Wie könnte eine nicht-sexistische Stadt aussehen?“ (1981)
DebatteHaydens Lösungsvorschläge beziehen sich auf Umnutzungen von bestehenden Siedlungen und Wohnquartieren, indem private Flächen kollektiviert werden. Damit setzt sie die Argumentation ihres Buches The Grand Domestic Revolution (1981) fort. Die politische …
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Politische Positionierung tut not! Kommentar zu Dolores Haydens „Wie könnte eine nicht-sexistische Stadt aussehen” (1981)
DebatteGesa Witthöft erfreut sich bei der Wiederlektüre an der argumentativen Wucht und der (fach-)politisch deutlichen Ausdruckweise von Dolores Hayden. Sie erfreut sich an der Qualität der feministischen Analyse, und findet, dass hier vorweg genommen wird, was…
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Wie könnte eine nicht-sexistische Stadt aussehen? (1981) Überlegungen zum Wohnen, zur städtischen Umwelt und zur menschlichen Arbeit
DebatteDieser Aufsatz beleuchtet die sexistischen Strukturen und Wissensformen der Architektur und Stadtplanung in den USA vom 19. Jahrhundert bis heute. Er rekonstruiert insbesondere die Dynamiken, die zur Herausbildung der amerikanischen Vorstädte und der in i…
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„Wie könnte eine nicht-sexistische Stadt aussehen?“ neu gelesen
DebatteIm Frühjahr 1980 veröffentlichte Catherine R. Stimpson, die Herausgeberin von Signs: Journal of Women in Culture and Society , ein Sonderheft mit dem Titel Women and the American City. Dieses Heft war dermaßen erfolgreich, dass es später auch als Buch …
Magazin
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Durch Athen auf Frankfurt blicken ‚Austerity Urbanism‘, Uneven Development und Alltäglichkeit – Reflektionen aus zwei Workshops
MagazinAufbauend auf den Erfahrungen zweier Workshops zu (urbaner) Austerität in Griechenland und Deutschland diskutiert der Beitrag die (unterschiedliche) Geschichte und Geographie der Austerität mit besonderem Blick auf die Regionen Frankfurt/Rhein-Main und At…
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Feministische Klassenpolitiken in Kämpfen um soziale Reproduktion — Zu den Auseinandersetzungen an der Berliner Charité für mehr Personal im Krankenhaus
MagazinDer Beitrag beschäftigt sich aus gesellschaftstheoretischer und feministischer Perspektive mit gesellschaftlichen Auseinandersetzungen im Bereich der sozialen Reproduktion. Am Beispiel der Auseinandersetzungen am Berliner Universitätsklinikum Charité sol…
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„We take the risk of hope“. Überlegungen zu akademischer (Reproduktions-)Arbeit im Anschluss an das Vernetzungstreffen „Feministische Geographien“ in Hamburg
MagazinUniversität und Stadt als Orte der gesellschaftlichen Reproduktion sind durch Hierarchien, Herausforderungen und Zwänge gekennzeichnet, die einer feministisch solidarischen Praxis in vielerlei Hinsicht (diametral) entgegenstehen. Entlang der Diskussionen …
Rezensionen
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Krisenbearbeitung durch digitale Plattformen — Rezension zu Moritz Altenried / Julia Dück / Mira Wallis (Hg.) (2021): Plattformkapitalismus und die Krise der sozialen Reproduktion. Münster: Westfälisches Dampfboot.
RezensionDer im Verlag Westfälisches Dampfboot erschienene Sammelband Plattformkapitalismus und die Krise der sozialen Reproduktion , herausgegeben von Moritz Altenried, Julia Dück und Mira Wallis, bietet einen aktuellen Überblick zum Forschungsfeld Gig-Economy …
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Verdammt zum Leben in der ‚Rama-Frühstücksfamilie’. Rezension zu Gisela Notz (2015): Kritik des Familismus. Theorie und soziale Realität eines ideologischen Gemäldes. Stuttgart: Schmetterling Verlag.
RezensionDie in der Reihe theorie.org erschienene Streitschrift Kritik des Familismus. Theorie und soziale Realität eines ideologischen Gemäldes von Gisela Notz diskutiert kritisch die Entwicklung des bundesdeutschen Familienbilds. Dabei entlarvt die Autorin die…
Sonstiges
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