Bd. 1 Nr. 1 (2013): Offene Ausgabe
Abstract
Nach zwei Jahren intensiver Diskussion und Vorbereitung veröffentlichen wir mit sub\urban eine neue deutschsprachige, wissenschaftliche und frei zugängliche Zeitschrift für kritische Stadtforschung. Während es in der internationalen Forschungslandschaft eine große Anzahl an Zeitschriften mit einem Fokus auf Stadt, Raum und Urbanes gibt, finden sich im deutschsprachigen Stadtforschungs-Kontext bisher wenige Zeitschriften, die wissenschaftliche Qualität, kritische Ansätze und transdisziplinäre Perspektiven vereinen (eine große Ausnahme bildet die bereits im 13. Jahr in Wien erscheinende Zeitschrift dérive). Allerdings zeichnet sich auch im deutschsprachigen Raum ein wachsendes Interesse an städtischen Phänomenen und ihrer Ausdeutung ab, erkennbar an der Vielzahl neuer Forschungsprojekte, Studienprogramme und Internetseiten. Ein Großteil der neueren Beschäftigungen ist jedoch aus unserer Sicht durch unpolitische und/oder wenig reflektierte Aneignungen städtischer Themen gekennzeichnet. Darauf reagiert sub\urban mit der Schaffung eines wissenschaftlichen Forums, das deutschsprachigen Diskussionen im heterogenen Feld kritischer Stadtforschung mehr Kontinuität und Sichtbarkeit verleihen soll.
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Heft online lesen: sub\urban, Bd. 1 Nr. 1 (2013): Offene Ausgabe
Einleitung
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Einleitung
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Impressum und Inhaltsverzeichnis
Einleitung -
Editorial
EinleitungNach zwei Jahren intensiver Diskussion und Vorbereitung veröffentlichen wir mit sub\urban eine neue deutschsprachige, wissenschaftliche und frei zugängliche Zeitschrift für kritische Stadtforschung. Während es in der internationalen Forschungslandschaft eine große Anzahl an Zeitschriften mit einem Fokus auf Stadt, Raum und Urbanes gibt, finden sich im deutschsprachigen Stadtforschungs-Kontext bisher wenige Zeitschriften, die wissenschaftliche Qualität, kritische Ansätze und transdisziplinäre Perspektiven vereinen (eine große Ausnahme bildet die bereits im 13. Jahr in Wien erscheinende Zeitschrift dérive). Allerdings zeichnet sich …
Aufsätze
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Zur Konzeption kritischer Stadtforschung. Ansätze jenseits einer Eigenlogik der Städte
AufsatzKritische Stadtforschung dient in Gestalt der „kritischen Stadtsoziologie“ gegenwärtig als Negativfolie für jene Stadtforschungsperspektive, die mit dem Postulat einer „Eigenlogik der Städte“ (EdS) antritt. Eine (Selbst-)Verständigung über konzeptionelle…
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Urbanität nach exklusivem Rezept. Die Ausdeutung des Städtischen durch hochpreisige Immobilienprojekte in Berlin und Los Angeles
AufsatzInnerstädtisches Wohnen steht zunehmend hoch im Kurs. Wahlweise als „Renaissance der Stadt“, Reurbanisierung oder Gentrifizierung thematisiert, ist das gegenwärtige Interesse von Investor_innen, Projektentwickler_innen und Käufer_innen an innerstädtische…
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Die Goethe-Universität zieht um. Staatliche Raumproduktion und die Neoliberalisierung der Universität
AufsatzIm Zuge des Bildungsstreiks 2009 besetzten Studierende der Johann Wolfgang Goethe-Universität (JWGU) in Frankfurt das „Casino“, ein zentrales Gebäude auf dem neuen IG-Farben-Campus im Westend. Während frühere Besetzungen von Universitätsgebäuden auf dem …
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Wohnungen als Finanzanlage. Auswirkungen von Responsibilisierung und Finanzialisierung im Bereich des Wohnens
AufsatzBislang war in deutschen Städten das Wohnen im Eigentum – entweder im Eigenheim oder in der Eigentumswohnung – die Ausnahme. Insbesondere in Großstädten dominierte das Wohnen zur Miete. Gegenwärtig ändert sich dies: Großstädte wie Frankfurt, Berlin, Ham…
Debatte
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Thesen zur Soziologie der Stadt
DebatteMit der Wiederveröffentlichung des Textes „Thesen zur Soziologie der Stadt“, der zum ersten Mal 1978 im Leviathan erschienen ist, möchten wir zu einer trans- und interdisziplinären Debatte anregen. Wir gehen davon aus, dass der Text einerseits als Zeitze…
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Androzentrische Leerstellen der Stadtforschung. Geschlechtliche Arbeitsteilung, heteronormative Geschlechterkonstruktion und deren sozialräumliche Organisation. Kommentar zu Hartmut Häußermann & Walter Siebels „Thesen zur Soziologie der Stadt“
DebatteDer Beitrag kommentiert den Artikel von Häußermann und Siebel „Thesen der Soziologie der Stadt“ von 1978 aus feministisch geographischer Perspektive. Die Autoren fordern, die Zusammenhänge zwischen politischen, ökonomischen, sozialen und räumlichen Entw…
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Thesen zur Soziologie der Stadt – revisited. Kommentar zu Hartmut Häußermann & Walter Siebels „Thesen zur Soziologie der Stadt“
DebatteDie Thesen von Häussermann und Siebel werden einerseits als zeitgeschichtliches Dokument aufgefasst, das die städtischen Folgen der Krise des Fordismus reflektiert andererseits wird ihre Relevanz für eine kritische, gesellschaftstheoretisch fundierte St…
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Von der Stadtsoziologie des Bürgertums zur Stadtsoziologie der industriellen Moderne? Kommentar zu Hartmut Häußermann & Walter Siebels „Thesen zur Soziologie der Stadt“
DebatteDer hier wieder veröffentlichte Artikel von Hartmut Häußermann und Walter Siebel aus dem Jahr 1978 ist beides, hoch aktuell – und ein Zeitzeuge. In jedem Fall aber ist er ein lehrreiches Traktat über die Frage nach dem Selbstverständnis einer gesellschaft…
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Alte Thesen neu gelesen: Perspektiven kritischer Stadtforschung. Kommentar zu Hartmut Häußermann & Walter Siebels „Thesen zur Soziologie der Stadt“
Debatte[Dieser Artikel ist Teil einer Debatte] Der Text „Thesen zur Soziologie der Stadt“ scheint mir besonders in den abschließend formulierten Perspektiven, die Hartmut Häußermann und Walter Siebel unter der Überschrift „Aufgaben einer kritischen Soziologie …
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Konjunkturen gesellschaftstheoretischer Perspektiven auf große Städte: Zur Aktualität der „Thesen zur Soziologie der Stadt“ von Häußermann und Siebel (1978)
DebatteWissenschaftliche Publikationen nach vielen Jahren neu oder erstmals zu lesen, lohnt sich in zweierlei Hinsicht: wegen ihres möglichen grundlegenden Gehalts und weil sie historische Dokumente sind, die im Vergleich interessieren. Die verwendete Sprache i…
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Replik
DebatteJan Wehrheim (2013) nennt zwei gegensätzliche Gründe, aus denen alte Artikel von Interesse sein könnten: weil sie heute noch gültige Aussagen enthalten, oder weil ihre Problemdefinitionen und Kategorien, gerade weil sie überholt sind, dazu dienen können, …
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Urbane soziale Bewegungen in der neoliberalisierenden Stadt
DebatteDer Aufsatz verfährt in drei Schritten: Zunächst stellt er die spezifische Konzeption von Neoliberalisierung vor, die im Zusammenhang städtischer Konflikte und Bewegungen produktiv erscheint, um im zweiten Schritt die Widersprüche und Implikationen der …
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Kritisiert die Kritiker_innen! Kommentar zu Margit Mayers „Urbane soziale Bewegungen in der neoliberalisierenden Stadt“
DebatteÜber vierzig Jahre nach Castells wissen wir im Detail noch immer viel zu wenig über die verschiedenen städtischen sozialen Bewegungen und die ebenso heterogene Zusammensetzung der Initiativen und Netzwerke innerhalb dieser Bewegungen. Für weite Teile der …
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„Hallo, wer spricht?“ Kommentar zu Margit Mayers „Urbane soziale Bewegungen in der neoliberalisierenden Stadt“
Debatte[Dieser Artikel ist Teil einer Debatte] Die von Margit Mayer vorgestellten Vorschläge zur theoretischen Verortung der aktuellen stadtpolitischen Bewegungen sind aus meiner Sicht sehr wichtig. Kein Zweifel kann daran bestehen, dass eine fließende, historis…
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Urbane Neoliberalisierung – ein Plädoyer für etwas mehr Differenz. Kommentar zu Margit Mayers „Urbane soziale Bewegungen in der neoliberalisierenden Stadt“
Debatte[Dieser Artikel ist Teil einer Debatte] In ihrem Beitrag nimmt Margit Mayer die neoliberale Stadt und urbane soziale Bewegungen in globaler Perspektive in den Blick. Die auch von Margit Mayer maßgeblich vorangetriebene Diskussion, die sich in der letzte…
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Neoliberalisierung als Gesellschaftskrise. Kommentar zu Margit Mayers „Urbane soziale Bewegungen in der neoliberalisierenden Stadt“
DebatteDie Darstellung aktueller neoliberaler Politik, wie sie im Beitrag von Margit Mayer dargelegt wird, trifft zumindest im Bereich der kritischen Stadtgeographie auf Zustimmung und wird dort als eine Art common senseCommon Sense betrachtet. Daher greift der…
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Zwischen Partikularismus und Universalismus. Wie bilden sich Koalitionen? Kommentar zu Margit Mayers „Urbane soziale Bewegungen in der neoliberalisierenden Stadt“
DebatteIn ihrer Analyse aktueller urbaner Proteste konstatiert Margit Mayer (2013) die Formierung neuer Koalitionen zwischen verschiedenen Gruppen auf allen politischen Ebenen als die wichtigste Herausforderung städtischer sozialer Bewegungen. Während ich mit Ma…
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Was können urbane Bewegungen, was kann die Bewegungsforschung bewirken? Replik zu den fünf Kommentaren
DebatteDie Replik auf die fünf Kommentare zu meinem Beitrag verdeutlicht zunächst den Theorierahmen, den ich zur Analyse urbaner sozialer Bewegungen im Kontext neoliberaler Stadtpolitik benutzt habe, weil dieser offensichtlich zu einigen Missverständnissen gefü…
Magazin
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Nützliche Illusionen
MagazinIn der Zweckarchitektur der Wasserversuchsanstalt in Berlin werden Schiffsmodelle auf ihre Seetauglichkeit hin überprüft; der stadtverwöhnte Parisien erlernte in der Badeanstalt Piscine Pontoise das Schwimmen in einer Passage. Beide Motive der Arbeit „Mi…
Rezensionen
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Die Krise verstehen. Rezension zu: Felix Wiegand "David Harveys urbane politische Ökonomie"
RezensionMietsteigerungen, Zwangsräumungen, gewalttätige Auseinandersetzungen in den Peripherien europäischer Großstädte – die aktuelle Krise des Finanzkapitalismus wird vor allem in Städten sichtbar. Damit stellen sich nicht nur Fragen nach politischen Strategi…