LGBTIQ+
Die heteronormative Verfasstheit der Gesellschaft spiegelt sich in Städten und ihrer Materialität wider, wie die Beiträge der Queer Urban Studies seit einigen Jahrzehnten zeigen. Ihnen geht es sowohl um queere Gegenöffentlichkeiten und Szeneorte wie um widerständige Raumaneignungen und queere Praktiken, aber auch um die nach wie vor lückenhafte Einbeziehung queerer Bedürfnisse in die Stadtplanung, um globale Perspektiven queerer Weltherstellung ebenso wie die Mikroebene der Intimität und ihre Infrastrukturen, auch in ihren intersektionalen Dimensionen.
Einleitung
Keine Schwerpunktbeitrag aus der Rubrik »Einleitung«
Aufsätze
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Chemisch-Werden — Verkörperte Momente urbaner Zugehörigkeit in Berlin
AufsatzDer vorliegende Beitrag befasst sich mit Chemie, Körpern und Stadt in ihren intimen Verstrickungen und wechselseitigen Beeinflussungen. Er untersucht, wie sich die Stadt mittels Chemie auf verschiedene Weise in Körper einschreibt und gleichzeitig das Stä…
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Homonationalismus und New Metropolitan Mainstream. Gentrifizierungsdynamiken zwischen sexuellen und postsäkularen Politiken der Zugehörigkeit
AufsatzIn Zeiten von weltweiter Terrorismusbekämpfung und antimuslimischem Rassismus geraten die städtischen Räume der sogenannten ethnischen Parallelgesellschaften zu Laboratorien einer neuen Kunst des Regierens der Migration als ‚ bad diversity ‘. Dabei nutzt…
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Queere Archive des Ephemeren. Raum, Gefühl: Unbestimmtheit
AufsatzDer Artikel folgt dem ‚Geschmack‘ dreier Archive in Berlin, San Francisco und New York und stellt einen Beitrag zum archival turn in queer theory zur Verfügung. Ihm zugrunde liegt somit die Frage, wie wir queere Bewegungsgeschichte erinnern wollen – auch…
Debatte
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Bonding oder „Was hält die Stadt zusammen?“ — Kommentar zu Jan Hutta und Nina Schuster „Infrastrukturen städtischer Intimität“
Debatte„Infrastrukturen städtischer Intimität“ – flüchtige, affektive Prozesse des Sich-Verbindens, vermittelt durch konkrete, mit Versprechen, Wünschen und Begehren behaftete Objekte – halten die Stadt zusammen. Gleichzeitig werden Prozesse der Fragmentierung,…
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Das „Infra-“ der Struktur — Eine Replik zur Debatte um Infrastrukturen städtischer Intimität
DebatteEin Anlass für unser „vielstimmiges Gedankenspiel“ zu den Infrastrukturen städtischer Intimität ist die verlockende und womöglich nur vermeintliche Spannung zwischen Intimität auf der einen und Infrastruktur auf der anderen Seite. Dass es sich hier nur v…
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Gebaute Umwelten als Objekte des Begehrens — Kommentar zu Jan Hutta und Nina Schuster „Infrastrukturen städtischer Intimität“
DebatteIn ihrem Debattenaufschlag verweisen Jan Hutta und Nina Schuster auf Brian Larkin, um hervorzuheben, dass Infrastrukturen mehr als nur „technische Objekte“ sind, sondern dass diese „auch auf der Ebene von Fantasie und Begehren operieren“ und somit die „T…
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Infrastrukturen städtischer Intimität — Einladung zu einem Gedankenspiel
DebatteWie sähe eine kritische Stadtforschung aus, die von Anbeginn nicht Anonymität, sondern Intimität zum Dreh- und Angelpunkt ihres Stadtverständnisses gemacht hätte? Wie sprächen wir dann über das Recht auf Stadt und über Differenz, wie über städtische Infr…
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Machtverhältnisse überall analysieren! — Lehren von Beißreflexe für kritische Forschung
DebatteDer Beitrag diskutiert die Debatten, die der Sammelband Beißreflexe aufbrachte. Er verweist einerseits auf gefährliche Nähen zum Diskurs der Rechten, die sich die Beißreflexe -Autor*innen insbesondere durch ihren Schulterschluss mit der Zeitschrift E…
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Queer worldings in the urban age. Die sub\urban Journal Lecture beim Deutschen Kongress für Geographie im Oktober 2015 in Berlin
DebatteDer Beitrag stellt die Frage, in welchem Bezug die vieldiskutierte globale Urbanisierung, die sich in den vergangenen Jahrzehnten besonders im Globalen Süden weiter beschleunigt hat, mit einer ebenfalls zu beobachtenden verstärkten Thematisierung sexuelle…
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Queere Nähe aus der Ferne — Kommentar zu Jan Hutta und Nina Schuster „Infrastrukturen städtischer Intimität“
DebatteAus queer-historischer Perspektive verkompliziert dieser Debattenbeitrag die Figur des Intimen. Er spielt mit dem Gedanken des Öffentlichen. Und er wirft die Frage des Ländlichen auf, um die Infrastrukturen städtischer Intimität besser begreifen zu könne…
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Soziale Medien als digitale intime Infrastrukturen: das Beispiel Instagram — Kommentar zu Jan Hutta und Nina Schuster „Infrastrukturen städtischer Intimität“
DebatteIn meinem Debattenbeitrag zu Jan Huttas und Nina Schusters Einladung zu einem Gedankenspiel über Infrastrukturen städtischer Intimität thematisiere ich soziale Medien als digitale intime Infrastrukturen. Ich knüpfe damit an die von den Autor_innen aufg…
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Über die (Un-)Möglichkeit, die Beziehung zwischen Kolonialität, Urbanität und Sexualität zu thematisieren. Kommentar zu Stephan Lanz’ „Über (Un-) Möglichkeiten, hiesige Stadtforschung zu postkolonialisieren“
DebatteDie Kritik von Stephan Lanz an einer deutschen Stadtforschung, die die Kolonialität nordwesteuropäischer Städte wie Berlin umgeht und an entwicklungsparadigmatischen Vorstellungen von ‚Moderne‘ und ‚Tradition‘ festhält, ist willkommen und an der Zeit. Tat…
Magazin
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(Homo-)Sexuelle Lust jenseits der Metropole — Das intime Queeren von Räumen in Aachen
MagazinBereits seit Jahrzehnten beschweren sich queere Aachener_innen darüber, dass ihnen die lebendigere Subkultur der 1980er und 1990er Jahre fehle. Die wenigen queeren Räume in der Innenstadt sind heute institutionalisiert und konzentrieren sich meist auf so…
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Berlin in Szenen täglichen Liebens
MagazinDieser Essay verfolgt und präsentiert eine intime Szenographie von Berlin. Die nicht linearen Fragmente, die nur teilweise miteinander verbunden sind und sich zwischen Schlafzimmern, Cafés, Moscheen, Bars, Straßenecken und Parks bewegen, bieten einen fac…
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Die Instabilität queerer Raumpraxis — Fünf Oral Histories zu Orten in Berlin, die es nicht mehr gibt
MagazinIn einer Spurensuche nach verlorenen und verdrängten Orten queerer Stadtkultur kommen Protagonist*innen zu Wort, die das Leben, die politische Situation von LGBTQIA+-Communities und (Stadt-)Räume gestaltet und die queere Geschichtsschreibung Berlins gepr…
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Neue Horizonte feministischer Wissensproduktion
MagazinIn feministischen Diskussionen wird seit den Anfängen der Zweiten Frauenbewegung Ende der 1960er Jahre das Verhältnis von wissenschaftlicher und bewegungsbezogener Wissensproduktion als ein Verhältnis von ‚Theorie und Praxis‘ diskutiert. Dabei geht es ide…
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Queer inclusive planning. Raumansprüche und queeres Selbstverständnis in einer heteronormativen Gesellschaft
MagazinAusgehend von Michael Frischs Annahme, dass Stadtplanung ein heterosexistisches Projekt sei, beschäftigt sich der vorliegende Text mit den Raumansprüchen und Bedürfnissen queerer Bürger*innen. Es wird argumentiert, dass die Stadtplanung infolge einer Orie…
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Queer Times
MagazinDie Fotografische Strecke bietet eine Reflexion zum Thema Queerness. Sie versucht eine Visualisierung des komplexen Themas und dessen künstlerische Darstellung in einem dokumentarischen Kontext.
Rezensionen
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Rennen und Stillstand. Aus der Zukunft von AIDS and the distribution of crises — Rezension zu Jih-Fei Cheng / Alexandra Juhasz / Nishant Shahani (Hg.) (2020): AIDS and the distribution of crises. Durham: Duke University Press.
RezensionDiese Rezension von AIDS and the distribution of crises verortet den von Jih-Fei Cheng, Alexandra Juhasz und Nishant Shahani herausgegebenen Sammelband im Kontext neuerer Arbeiten zur Kulturpolitik von HIV/AIDS. Dabei erweitern wir einige der vorgebrac…
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Sexy Schwule, tragische Lesben und queer-feministische Spaßbremsen — Rezension zu Carolin Küppers / Martin Schneider (Hg.) (2018): Orte der Begegnung, Orte des Widerstands. Zur Geschichte homosexueller, trans*geschlechtlicher und queerer Räume. Hamburg: Männerschwarm.
RezensionVon den klandestinen Bars der Nachkriegszeit, der Klappe und ihrer Renaissance, den Folgen des Ausverkaufs der Städte und der Digitalisierung des Datings für die rosa Quartiere bis hin zur Frage, wie eigentlich safer spaces für alle gestaltet werden kö…
Sonstiges
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