Bd. 6 Nr. 2/3 (2018): Stadt von oben
Abstract
Die Beiträge dieses Themenschwerpunkts „Stadt von oben“ beleuchten Akteure und Mechanismen hegemonialer Raumproduktion anhand der Stadtentwicklung in Kabul, der Raumproduktion globaler Finanzeliten, der Rolle extraktiver Industrien in der Stadtentwicklung in Chile, der Verwaltung der unternehmerischen Stadt, dem Einfluss von Unternehmensberatungen auf städtische Politik und der Rolle des Städtebaus in Potsdam. Die Debatte zum Schwerpunkt gibt einen Einblick in die international lebhafte Diskussion zum Einfluss von Superreichen auf die Stadtentwicklung. Daneben versammelt das Heft eine ganze Reihe weiterer spannender Beiträge, zum Beispiel eine Debatte zum Thema „1968 und die Kritik der Stadt“.
Komplette Ausgabe Veröffentlicht:
Heft online lesen: sub\urban, Bd. 6 Nr. 2/3 (2018): Stadt von oben
Einleitung
-
Einleitung
-
Impressum und Inhaltsverzeichnis
Einleitung -
Editorial
EinleitungIn unserem Call für den Themenschwerpunkt „Stadt von oben“ haben wir um Beiträge gebeten, die sich mit dem Verhältnis von Eliten und Stadtentwicklung auseinandersetzen. Als Orte, an denen sich die gesellschaftlichen Widersprüche materialisieren, sind Städte auch Räume der Eliten und der Macht. Hinter den Strukturen und Mechanismen von Unterdrückung, Ausbeutung und Marginalisierung stehen die Interessen und gesellschaftspolitischen Positionen bestimmter stabiler oder sich wandelnder Konstellationen mächtiger Akteure, Netzwerke und Gruppen. Die Rolle ökonomisch und politisch mächtiger Akteure in Raumproduktionen, die Mechanismen heg…
Aufsätze aus dem Schwerpunkt
-
Informalität von oben und unten — Stadtentwicklung in Kabul im Kontext von Staatsaufbau und militärisch-humanitärer Intervention
AufsatzStadtentwicklung in der afghanischen Hauptstadt Kabul nach der westlichen Intervention ist gekennzeichnet von der Verschränkung einer durch Staatsaufbau nach westlichem Vorbild gesteuerten Logik und der sich in diesem Rahmen ausbreitenden Aneignung des s…
-
Intersektionalität privilegierter Identitätsdimensionen — Performanz einer weißen, männlichen und globalen Elite
AufsatzPrivilegierte männliche, hochmobile Finanzmanager sind nicht nur Teil abstrakter ortsübergreifender Netzwerke, sondern sie arbeiten an konkreten Arbeitsorten. Am Beispiel deutscher Finanzmanager in London und Singapur arbeite ich die Relevanz des lokalen…
-
Die Verwaltung der unternehmerischen Stadt — (K)ein Thema in der geographischen Stadtforschung?!
AufsatzIn der geographischen Stadtforschung finden sich allgemeine Verweise darauf, dass zum Kanon neoliberaler Reskalierung und urbaner Transformation auch die Einführung von New Public Management in den Städten westlicher Industriestaaten zählt. Daran anschli…
-
Urban policy mobilities und globale Produktionsnetzwerke — Städtische Planung in Chile als Legitimationsinstanz extraktiver Industrien
AufsatzAls Reaktion auf die urbane Krise des chilenischen Entwicklungsmodells haben einige Multinationale Unternehmen der extraktiven Industrien damit begonnen, ihre Aktivitäten im Bereich der Unternehmensverantwortung auf städtische Interventionen hin zu fokus…
Debatte
-
Hypergespaltene Städte und die ‚unmoralischen‘ Superreichen – Fünf abschließende Fragen
DebatteDer vorliegende Text wurde zuerst in englischer Sprache als Schlusskapitel des Sammelbandes Cities and the Super-Rich: Real Estate, Elite Practices and Urban Political Economies bei Palgrave Macmillan veröffentlicht. Der von den Autor_innen dieses Arti…
-
Stadt- und Elitesoziologie – Desinteresse oder Kooperation? — Kommentar zu Ray Forrest, Sin Yee Koh und Bart Wissinks „Hyper-Spaltung in Städten und die ‚unmoralischen‘ Superreichen“
DebatteElite- und Stadtsoziologie zeichnen sich bislang dadurch aus, dass sie die Ergebnisse der jeweils anderen Disziplin weitgehend ignorieren. Dabei gibt es gerade in Hinblick auf die Debatte über die rasant gestiegenen Immobilienpreise in den Metropolen int…
-
Immobilien, Stadtentwicklung und die Superreichen — Kommentar zu Ray Forrest, Sin Yee Koh und Bart Wissinks „Hyper-Spaltung in Städten und die ‚unmoralischen‘ Superreichen“
DebatteNach einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes (2018) hatten von allen in Deutschland erfassten Lohn- und Einkommensteuerpflichtigen 19.000 Einkünfte von mindestens einer Million Euro. Dass Arbeit aber nicht die vorrangige Methode ist, um reic…
-
Eine shiny windows theory? — Kommentar zu Ray Forrest, Sin Yee Koh und Bart Wissinks „Hyper-Spaltung in Städten und die ‚unmoralischen‘ Superreichen“
DebatteDie Autor_innen Ray Forrest, Sin Yee Koh und Bart Wissink adressieren in ihrem Beitrag ein für die internationale Stadtforschung wichtiges Thema: die aktuell zu beobachtende Tendenz der sozialräumlichen Ausdifferenzierung in Städten, welche mit einer int…
-
Finanzialisierung und die Raumproduktionen von Superreichen — Kommentar zu Ray Forrest, Sin Yee Koh und Bart Wissink „Hypergespaltene Städte und die ‚unmoralischen‘ Superreichen. Fünf abschließende Fragen“
DebatteDer Kommentar zum Abschlusskapitel von Forrest, Koh und Wissink „Cities and the Super-Rich“ diskutiert den Unterschied zwischen direkten und indirekten Investitionen und betont die asymmetrische Position zwischen Privathaushalten, professionalisierten Ak…
-
1968 und die Kritik der Stadt – 50 Jahre danach
DebatteVor 50 Jahren – im Jahr 1968 – kulminierten weltweit zahlreiche politische Bewegungen in eine Hochphase des Protests gegen den Vietnamkrieg, gegen die Ausbeutung am Arbeitsplatz, gegen die Diskriminierung von Frauen und die von Trans*, Lesben und Schwule…
-
Mieter_innenproteste von den 1960er bis in die 1980er Jahre in der BRD — Von der Klassenallianz zur Aufspaltung und Einhegung ins neoliberale Projekt
DebatteDie späten 1960er Jahre und vor allem die 1970er Jahre waren eine Hochphase der Mieter_innenproteste in der BRD. Dieser Beitrag verfolgt die These, dass die Krise der fordistischen Wohnraumversorgung in den 1960er Jahren, bzw. die von der Politik impleme…
-
Henri Lefebvres „Recht auf Stadt“ feministisch denken — Eine stadttheoretische Querverbindung von 1968 bis heute
DebatteDie Aufstände im Mai 1968 in Paris haben Henri Lefebvre in seinen theoretischen Überlegungen beflügelt. Studierende und Arbeitende trafen sich auf den Straßen, um gemeinsam zu protestieren. Für Lefebvre bedeutete das, dass Differenzen – unterschiedliche …
-
Soziale Wohnutopien 68 — Everything must change
DebatteWohnutopien um 1968 spiegelten in vielerlei Hinsicht Diskussionen, die eng mit einer Kritik an Kapitalismus und obrigkeitsstaatlichen Systemen in Erziehung, Verwaltung und Alltagsleben verknüpft waren. Diese Auseinandersetzung wurde angetrieben von vielf…
-
In die Zange genommen — Kritik am Wohnungsbau um 1968
DebatteIm Zusammenhang mit den grundlegenden gesellschaftskritischen Bewegungen, die sich um 1968 in Europa etablieren, setzt in Westdeutschland auch die Kritik am modernen Wohnungsbau des Wiederaufbaus ein. Unterschiedliche konvergierende Linien der Kritik – s…
-
Grabenkämpfe um die Kritik am funktionellen Städtebau um 1968 — Sozialpsychologische Reformisten und marxistische Revoluzzer
DebatteIn diesem Debattenbeitrag werden die Spaltung der Kritiken am funktionalen Städtebau um 1968 und die damit verbundene Fragen hinsichtlich Systemerhalt oder Umsturz anhand von zwei damals relativ bekannten Publikationen analysiert: Architektur als Ideolo…
-
Partizipation als Konsens — Die ‚68er‘-Bewegung und der Paradigmenwechsel in der Stadtplanung
DebatteDie Ausweitung der Beteiligungsmöglichkeiten gilt als eine der wichtigsten Errungenschaften der ‚68er‘-Bewegung im Bereich der Stadtplanung. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass die ‚68er‘ mit ihren Forderungen erfolgreich waren, weil sie auf einem um 197…
-
1968 und die Kritik der Kritik der Stadt: Anschlüsse und Verwerfungen. — Eine Replik
DebatteWie kann heute an die rund um 1968 geäußerte Kritik der Stadt angeschlossen werden? Gibt es gute Gründe, die für solche Anschlüsse sprechen bzw. was muss verworfen werden? Die in dieser s u b \ u r b a n-Debatte ve…
-
Für eine wirklich soziale Wohnungspolitik — Wissenschaftler_innen fordern Schutz der Bestandsmieten, Gemeinnützigkeit und Demokratisierung
DebatteWohnen ist die neue soziale Frage, und sie wird allerorts heiß diskutiert. Der wissenschaftliche Beirat des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) hat ein Gutachten mit dem Titel „Soziale Wohnungspolitik“ veröffentlicht, das fordert, den sozialen Wohnungsb…
Magazin
-
Eliten unter sich — Wie Unternehmensberatungen ihre Macht über Städte entfalten
MagazinUnternehmensberatungen beraten auch Politik in neoliberalen Zeiten, in denen viele politische Entscheidungen an ökonomischen Kriterien ausgerichtet werden. Dieser Beitrag zeigt auf, dass ein stadtpolitisches Beratungsprojekt nur vordergründig auf die Sta…
-
Make Potsdam great again
MagazinDie Rekonstruktion der Stadtmitte Potsdams ist Paradebeispiel einer Stadtentwicklung von oben: Diskurse der Ästhetik und Wiederherstellung vergangener Pracht werden geschickt verknüpft mit Strategien der Privatisierung und Verwertung von Stadt. Das Narra…
-
Bevor Sie fliegen können, müssen Sie kaufen — Die Flughafenmalls
MagazinBei diesem Text handelt es sich um die Übersetzung eines Beitrags aus dem Buch This is not an Atlas. A Global Collection of Counter-Cartographies , herausgegeben vom Kollektiv orangotango+, 2018 erschienen beim transcript-Verlag. Mehr dazu findet sich u…
Rezensionen
-
Zwischen Kontinuität und Erneuerung kritisch-materialistischer Raumforschung — Rezension zu Anne Vogelpohl, Boris Michel, Henrik Lebuhn, Johanna Hoerning und Bernd Belina (Hg.) (2018): Raumproduktionen II. Theoretische Kontroversen und politische Auseinandersetzungen. Münster: Verlag Westfälisches Dampfboot.
Rezension -
Sozio-technische Existenzbedingungen der Stadt — Rezension zu Michael Flitner / Julia Lossau / Anna-Lisa Müller (Hg.) (2017): Infrastrukturen der Stadt. Wiesbaden: Springer VS.
RezensionIn Infrastrukturen der Stadt eröffnen die Autor_innen eine Vielzahl möglicher Forschungsperspektiven auf das Verhältnis der Stadt zu ihren infrastrukturellen Konstitutionsbedingungen. Geleitet wird der Sammelband der drei Geograph_innen von der Univers…