Planung
Die Schnittmengen zwischen kritischer Stadtforschung und kritischer Planungsforschung sind groß. Das zeigen die zahlreichen Beiträge, die wir dazu kontinuierlich veröffentlichen, auch vor und nach dem Themenschwerpunkt „Planung als politische Praxis“ (Band 5, Heft 1/2, 2017). Unsere Autor*innen beschäftigen sich mit verschiedenen Ansätzen unter anderem zu politischen Aushandlungsprozessen in der Planung, Partizipationsmodellen, Stadt(entwicklungs)politiken und Fragen von Gerechtigkeit und Ausgleich.
Einleitung
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Planung als politische Praxis. Zur Einleitung in den Themenschwerpunkt
EinleitungIn den letzten Jahren ist im deutschsprachigen Raum ein verstärktes gesellschaftliches Interesse an räumlicher Planung und deren Mitgestaltung wahrnehmbar. Insbesondere die Diskussionen über konkrete Großprojekte, wie etwa den Berliner Flughafen oder Stu…
Aufsätze
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Abfall, Stadt, Natur — Systemische Interaktionen in der urbanen Abseite
AufsatzDer nordwestliche Rand der Metropolregion Athen wird bestimmt durch die Ver- und Entsorgungsinfrastruktur, eine (teils noch informelle) Siedlungsstruktur und soziale Zusammensetzung sowie deren vielfältigen Zusammenhänge und Verknüpfungen mit kulturell g…
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Das Gehirn der Smart City — Das Fortleben kybernetischer Logiken im command and control center: das Beispiel Indien
AufsatzAusgangspunkt des Beitrages ist die Beobachtung, dass sogenannte command and control center im Zuge von Smart-City-Vorhaben zu wichtigen Bausteinen der Stadtentwicklung werden – nicht nur in der von uns untersuchten „Smart City Mission“ in Indien, sond…
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Das Modell Barcelona – Partizipation, Protest und Postpolitik
AufsatzDas ‚Modell Barcelona‘ steht für eine Stadtplanung, bei der unterschiedliche Akteur_innen vermeintlich vorbildlich in Entscheidungs- und Entwicklungsprozesse einbezogen sind. Die heutigen formellen Beteiligungsformen werden dabei meist als in der Traditio…
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Die Abschöpfung des Planungsmehrwerts als Repolitisierung der Planung? Eine neue Perspektive auf die aktuelle Wohnungsfrage
AufsatzWohnungspolitik ist in Deutschland erneut brisant und sozial aktuell. In Zeiten des neuen Städtewachstums sind innovative planerische wie auch politische Antworten auf den Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Agglomerationsräumen gefragt. Ziel dieses Beitrag…
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Die Koproduktion sozialer Infrastrukturen in Ankunftsquartieren — Borderscapes in ostdeutschen Großwohnsiedlungen
AufsatzOstdeutsche Großwohnsiedlungen wurden in der Folge von Strukturwandel, Bevölkerungswegzug und Leerstand bis 2015 vielerorts zu sogenannten Rückbauquartieren. Insbesondere seit der Einwanderung von Menschen, die vor dem Bürgerkrieg in Syrien flohen, ist e…
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Ein Urbanismus der Ungleichheit — ‚Neue soziale Stadtpolitik‘ in Hamburg als Strategie der Verbürgerlichung
AufsatzIn Deutschland werden gegenwärtig verschiedene stadtpolitische Re-Regulierungen beobachtet: neue Wohnungsbauprogramme, Instrumente zur Mietpreisbegrenzung oder Ansätze zur Restriktion von Investitionen in Gentrifizierungsgebieten. Nun wird diskutiert, ob…
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Emotionale Rationalität und Planung: Planungsansätze einer ‚3. Generation‘. Oder: Zum depolitisierenden Potenzial von Vertrauensbildung und Selbstversicherung
AufsatzDem Beitrag liegt die Annahme zugrunde, dass der Umgang mit Verunsicherungen, die den planerischen Fortschritt zu unterbrechen drohen, im Planungshandeln einen zentralen Stellenwert einnimmt. Darum ist es planungspraktisch so wichtig, bei allen Beteiligte…
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Informalität von oben und unten — Stadtentwicklung in Kabul im Kontext von Staatsaufbau und militärisch-humanitärer Intervention
AufsatzStadtentwicklung in der afghanischen Hauptstadt Kabul nach der westlichen Intervention ist gekennzeichnet von der Verschränkung einer durch Staatsaufbau nach westlichem Vorbild gesteuerten Logik und der sich in diesem Rahmen ausbreitenden Aneignung des s…
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Jenseits der Utopie? — Zur visuellen Konstruktion städtischer Beteiligungsverfahren am Beispiel des Dragonerareals in Berlin-Kreuzberg
AufsatzDer Beitrag erweitert die bisherigen Untersuchungen von Visualisierungen städtischer Wirklichkeiten um die qualitative Analyse visueller Praktiken und Visualisierungskulturen im Kontext stadtplanerischer Beteiligungsverfahren. Am empirischen Fall des Mod…
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Planning in the Face of Democracy. Mit Jacques Rancière über Raumplanung und Demokratie nachdenken
AufsatzIm Rahmen vieler städtischer Planungskonflikte werden derzeit Funktionsweisen der liberalen Demokratie und ihrer Institutionen kritisiert. In meinem Text wird die Frage nach dem eigentlich Demokratischen von Raumproduktion und Stadtplanung gestellt und a…
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Poor Doors in Erlangen — Umweltbezogene Mikrosegregation unter Bedingungen der Reurbanisierung
AufsatzIn der sich im Zuge der Reurbanisierung verschärfenden Konkurrenz um städtische Ressourcen gestalten sich Prozesse der Segregation zunehmend kleinräumiger. Eine Fallstudie in Erlangen zeigt, wie bei den Planungen eines Quartiers im Röthelheimpark und der…
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Raumordnungspolitik als Verdichtung politischer Kräfteverhältnisse
AufsatzAm Beispiel der Raumordnungspolitik der Bundesrepublik Deutschland der 1970er-Jahre wird im Beitrag mithilfe der historisch-materialistischen Politikanalyse die politische Verdichtung der Kräfteverhältnisse bezüglich Raumordnung analysiert. Es wird aufgez…
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Renderings — Bildwelten zur Legitimation von spekulativen Stadtentwicklungsprojekten in Lagos und New York
AufsatzRenderings tragen im Kontext des spekulativen Urbanismus wesentlich zur Legitimation von Stadtentwicklungsprojekten bei. Der Beitrag erläutert, wie mithilfe dieser Form der digitalen Architekturvisualisierung umfassende Bildwelten innerhalb der jeweilige…
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Subjektive Rationalität — Die Suche nach visuell wahrnehmbaren Ordnungsprinzipien in der Stadtforschung bis 1975
AufsatzDie Qualität historischer Stadträume hat seit jeher eine besondere Faszination auf Stadtplaner*innen und Architekt*innen ausgeübt. Mit der Kritik an der modernen Stadt nach 1960 erfuhr die Betrachtung der alten Städte einen neuen Aufschwung. In Kombinati…
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Urban policy mobilities und globale Produktionsnetzwerke — Städtische Planung in Chile als Legitimationsinstanz extraktiver Industrien
AufsatzAls Reaktion auf die urbane Krise des chilenischen Entwicklungsmodells haben einige Multinationale Unternehmen der extraktiven Industrien damit begonnen, ihre Aktivitäten im Bereich der Unternehmensverantwortung auf städtische Interventionen hin zu fokus…
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Urbane Kleingärten im Fokus von Stadtentwicklung — Übersetzungen eines mehrschichtigen Stadtraumes
AufsatzKleingärten in verdichteten europäischen Städten sind zunehmend Druck ausgesetzt, ihre Existenz und ihr Nutzungsrecht gegenüber alternativen Ansprüchen zu legitimieren. Als Problem wird dabei artikuliert, dass sich die Kleingartenareale auf städtischem B…
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Wissen Macht Stadt — Wie in Reallaboren Stadt verhandelt und Wissen produziert wird
AufsatzReallabore gewinnen in der Forschung stetig an Aufmerksamkeit und werden als ein vielversprechendes Instrumentarium betrachtet, das im Sinne eines transdisziplinären Ansatzes gemeinsam mit Akteur_innen aus Zivilgesellschaft, Politik, Verwaltung und Wirts…
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„Gegen-Neoliberalisierung“ in Budapest — Großräumige Stadtentwicklungsprojekte in der populistischen Politik der aktuellen ungarischen Regierung
AufsatzSeit dem Machtantritt der derzeitigen ungarischen Regierung im Jahr 2010 hat sich die ungarische Hauptstadt Budapest rasant entwickelt. Die meisten der wichtigen symbolischen Räume der Stadt werden im Rahmen großräumiger Stadtentwicklungsprojekte umgesta…
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„Keine unklugen Leute“. Die Durchsetzung des „Stadtumbau Ost“
AufsatzDer Beitrag untersucht die Herausbildung des Bund-Länder-Programms „Stadtumbau Ost“ um die Jahrtausendwende. Er analysiert dabei das Zusammenwirken von Interessen, Ideen und Akteuren, die diesem (damals) neuartigen Ansatz der deutschen Stadtentwicklungspo…
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„Wir kaufen den Kiez zurück“ — Milieuschutz und Vorkaufsrecht als Ansätze einer postneoliberalen Wohnraumversorgung in Berlin Friedrichshain-Kreuzberg?
AufsatzAktuell wird in der kritischen Wohnungsforschung vermehrt die Frage nach Alternativen zur neoliberalen Wohnraumpolitik aufgeworfen. Der vorliegende Beitrag verortet sich in dieser Debatte und versucht diese über die Untersuchung markteinschränkender Poli…
Debatte
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1974 – Markierung einer Wende. Kommentar zu Lucius Burckhardts „Wer plant die Planung?“
DebatteDer referenzfreie und bestechend unprätentiöse Duktus, mit dem Lucius Burckhardt seine Gedankengänge entwickelt, verbirgt, dass diese in Diskurse hinein ragen, die zu den großen Themen der sechziger und frühen siebziger Jahre innerhalb und außerhalb der P…
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Das Wagnis des Spekulierens: Inspirationen aus der nicht-sexistischen Stadt. Kommentar zu Dolores Haydens „Wie könnte eine nicht-sexistische Stadt aussehen?” (1981)
DebatteIm Juli 2017 fand beim Kongress der Association of European Schools of Planning (AESOP) ein Runder Tisch mit dem Titel „Engendering cities. Designing sustainable urban spaces for all“ statt. Nach einer umfassenden Problemanalyse durch die Stadtplanerin C…
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Eine Utopie von gestern – Haydens nicht-sexistische Stadt. Kommentar zu Dolores Haydens „ Wie könnte eine nicht-sexistische Stadt aussehen?” (1981)
DebatteWarum soll man diesen 37 Jahre alten Text heute noch einmal lesen? Meine Antwort: Er erinnert daran, dass die Reproduktionsarbeit (Hausarbeit, Beziehungsarbeit, Kindererziehung, Elternpflege) Frauen an der gleichberechtigten Teilhabe an der Erwerbstätigke…
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Grabenkämpfe um die Kritik am funktionellen Städtebau um 1968 — Sozialpsychologische Reformisten und marxistische Revoluzzer
DebatteIn diesem Debattenbeitrag werden die Spaltung der Kritiken am funktionalen Städtebau um 1968 und die damit verbundene Fragen hinsichtlich Systemerhalt oder Umsturz anhand von zwei damals relativ bekannten Publikationen analysiert: Architektur als Ideolo…
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Macht und Herrschaft, aber auch Werte und institutionelle Settings – sie bestimmen die Raumplanung. Kommentar zu Lucius Burckhardts „Wer plant die Planung?“
DebatteLucius Burckhardt hat vor mittlerweile 43 Jahren die Frage gestellt und – aus damaliger Sicht – kritisch beantwortet, wer die Planung plane. Das war knapp zehn Jahre nach dem Pamphlet zur Unwirtlichkeit der Städte von Mitscherlich (1965) und kurz nachdem …
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Partizipation als Konsens — Die ‚68er‘-Bewegung und der Paradigmenwechsel in der Stadtplanung
DebatteDie Ausweitung der Beteiligungsmöglichkeiten gilt als eine der wichtigsten Errungenschaften der ‚68er‘-Bewegung im Bereich der Stadtplanung. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass die ‚68er‘ mit ihren Forderungen erfolgreich waren, weil sie auf einem um 197…
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Perspektiven einer Politisierung von Planungsprozessen jenseits lokaler Mobilisierungen. Kommentar zu Lucius Burckhardts „Wer plant die Planung?“
DebatteLucius Burckhardt beschreibt in seinem wegweisenden Text Planen als sozialen Prozess und eröffnet damit wichtige Perspektiven auf die Politisierung von Planungsprozessen. Ich möchte drei Argumente Burckhardts hervorheben, die heute unverändert hohe Rele…
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Politische Positionierung tut not! Kommentar zu Dolores Haydens „Wie könnte eine nicht-sexistische Stadt aussehen” (1981)
DebatteGesa Witthöft erfreut sich bei der Wiederlektüre an der argumentativen Wucht und der (fach-)politisch deutlichen Ausdruckweise von Dolores Hayden. Sie erfreut sich an der Qualität der feministischen Analyse, und findet, dass hier vorweg genommen wird, was…
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Soziale Wohnutopien 68 — Everything must change
DebatteWohnutopien um 1968 spiegelten in vielerlei Hinsicht Diskussionen, die eng mit einer Kritik an Kapitalismus und obrigkeitsstaatlichen Systemen in Erziehung, Verwaltung und Alltagsleben verknüpft waren. Diese Auseinandersetzung wurde angetrieben von vielf…
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Was macht die Planung? Theoretische Lockerungen mit ANT. Kommentar zu Lucius Burckhardts „Wer plant die Planung?“
DebatteLucius Burckhardts Text „Wer plant die Planung“ ist zu Recht legendär. Schon der Titel ist ein genialer Wurf: Hinter dem Abstraktum ‚Planung‘ sind Akteure am Werk und an Akteure können Fragen gerichtet werden. Burckhardt war einer der ersten, der eine Exp…
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Wem gehört die Planung? Recht auf Stadt jenseits des Kolumbus-Syndroms. Kommentar zu Lucius Burckhardts „Wer plant die Planung?“
DebatteMit spitzer Feder beschreibt Lucius Burckhardt in seinem Aufsatz „Wer plant die Planung?“ die konfligierenden Rationalitäten der am Planungsprozess beteiligten Akteure. Dabei zeigt er auf, wie „das Kräfteparallelogramm zwischen der regierenden Beamtenscha…
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Wer plant die Planung? (1974)
DebatteWer plant die Planung? – Diese Frage soll darauf hinweisen, daß Planung nicht isoliert geschieht, sondern daß sie bedingt ist durch die Politik, daß sie aufgehängt ist in einem sozialen System. Wie man plant, mag der Fachmann wissen, obwohl, wie wir sehen…
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Wer plant die Planung? Ein Vorschlag. Kommentar zu Lucius Burckhardts „Wer plant die Planung?“
DebatteDie Initiative Stadt von Unten folgt hiermit dem Aufruf der Zeitschrift, einen Kommentar auf Lucius Burckhardts Text „Wer plant die Planung?“ von 1974 zu schreiben. Wir möchten die Frage aus der Perspektive unserer Praxis beantworten und einige allgemeine…
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„Die Entscheidung ist ausgelöst in der Zeit“. Kommentar zu Lucius Burckhardts „Wer plant die Planung?“
DebatteDie Frage „Wer plant die Planung?“, die Lucius Burckhardt 1974 seinen Überlegungen zu den Missverhältnissen in der hiesigen Stadtplanungskultur voranstellt, ist heute genauso aktuell wie damals. In den letzten Jahren sind Planungsprozesse verstärkt auch i…
Magazin
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Bewegung handhaben oder: Planung als Problem? Eine Einladung das Denken der Stadtplanung am Beispiel infrastruktureller Praxis im peri-urbanen Raum von Mexiko-Stadt zu hinterfragen
MagazinStadtplanung steht auf dem Prüfstand und das wieder einmal und zu Recht. Vielerorts wird der Planung unserer Städte auf den Leib gerückt und die Perspektiven dieser Kritik – zum Beispiel aus der historischen Metropolenforschung, der Kulturanthropologie o…
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Das Projektstudium: Eine ‚weltfremde‘ Utopie? Zwischen gesellschaftskritischem Reformanspruch und wissenschaftsbasierter Berufsvorbereitung
MagazinDas Projektstudium ist seit der Einführung der Planungsstudiengänge ein zentraler Baustein des Studiums. Aktuell wird seine Ausgestaltung neu diskutiert. Mit Blick auf das ‚Dortmunder Modell‘ diskutieren wir das utopische Potenzial dieser Lehrform und arg…
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Der Lucius-Burckhardt-Platz in Kassel. Eine Geschichte über den Kampf um Legitimität und Deutungshoheit bei der Neugestaltung des Campus der Universität Kassel.
MagazinAls Mitglieder der Initiative „Lucius-Burckhardt-Platz bleibt!“ erzählen wir euch hier von unserem Versuch, die Zerstörung und autoritäre Überplanung eines Quartiersplatzes zu verhindern. Es ist die Geschichte unseres Wiederstandes gegen eine Planung, die…
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Die Bodenwertsteuer als unterstützendes Instrument der Stadtplanung
MagazinUnser heutiges Bodenrecht verschafft den Grundstückseigentümern Einkommen und Vermögenswerte, die ihnen maßgeblich aufgrund der guten Lage, Infrastrukturausstattung oder Beschaffenheit des Grundstücks zufallen und für deren Höhe üblicherweise gesellschaf…
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Die Unbestimmtheit als Chance — Wie in kreativen Quartiersentwicklungen die Planungszeit gelebt wird
MagazinDie Planungszeit nicht nur als Zwischenzeit zu begreifen, sondern sie zu gestalten, ist eine wichtige Voraussetzung, um lebensnahe und anpassungsfähige Stadträume zu entwickeln, so die Annahme in diesem Artikel. Das bedeutet, Prozessen eine gewisse Off…
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Diversität in der Planungsprofession — Analyse der Sozialstruktur der Studierenden des Bachelors Urbanistik an der Bauhaus-Universität Weimar
MagazinStädte waren schon immer Orte der Diversität. In einer postmigrantischen Gesellschaft sowie angesichts zunehmender sozioökonomischer Ungleichheiten stellt sich zunehmend dringlich die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Diversität und Stadt beziehungswe…
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Interessenskonflikt im Basler Hafenareal. Wie Widerständige Lucius Burckhardts Planungskritik neu interpretieren
MagazinNach über 60 Jahren ist in Basel erneut die Parole „Wir selber bauen unsre Stadt“ zu vernehmen. Was im Jahr 1953 als provokativer Titel ein kleines Büchleins zweier junger Basler Studenten zierte (Burckhardt/Frisch/Kutter 2016 [1956]), bekräftigt heute di…
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Kunst des Gehens. Taktiken im Ort des Automobils
MagazinDie Straße als Transit- und Abstellraum für Automobile ist kein Naturgesetz. Mit Michel de Certeau lässt sie sich als historisches Produkt einer Strategie verstehen, die sich in einem immerwährenden Konflikt durchsetzt. Ziel dieses Beitrags ist es, die…
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PlanBude Hamburg. Kollektives Wissen als Grundlage von Stadtgestaltung
MagazinViele stadtplanerische Beteiligungsverfahren hatten in der jüngeren Vergangenheit überwiegend informativen oder konsultierenden Charakter, selten waren Prozesse darauf ausgelegt, weitere Stufen der „ladder of participation“ (Arnstein 1969) zu nehmen. Zune…
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Planung als politische Praxis? Zum emotionalen Risikomanagement praktischen Verhaltens
MagazinPolitisches Planen in der öffentlichen Verwaltung charakterisiere ich als ambivalent, unentscheidbar und graduell. Nicht zuletzt darum stellen sich Planungssituationen den planenden Individuen stets einzigartig dar. Deren Sinn für das situativ angemessene…
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Queer inclusive planning. Raumansprüche und queeres Selbstverständnis in einer heteronormativen Gesellschaft
MagazinAusgehend von Michael Frischs Annahme, dass Stadtplanung ein heterosexistisches Projekt sei, beschäftigt sich der vorliegende Text mit den Raumansprüchen und Bedürfnissen queerer Bürger*innen. Es wird argumentiert, dass die Stadtplanung infolge einer Orie…
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Von sub\urban zu Pro:Polis? — Anmerkungen zur ambivalenten Geschichte des Städtischen im kurzen ersten Jahrzehnt der zeitschrift für kritische stadtforschung
MagazinDie Jubiläumsausgabe von sub\urban widmet sich unter dem Titel „sub\x“ vor allem aktuellen Positionen des Urbanen. Dieser Beitrag hingegen widmet sich vor allem möglichen Alternativen des sub, das die Perspektive der Redaktion auf das Städtische beschrei…
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Wilde Urbaniten — Tier-Mensch-Regime im Habitat Großstadt
MagazinDie rechtlich-administrative und räumlich-planende Regulation des Vorkommens wildlebender Tiere im urbanen Raum lässt sich drei historisch gewachsenen Regimen zuordnen: Das Regime der Hygiene konstituiert die wilden Tiere der Stadt als Schädlinge, Lästli…
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‚Make-Shift-Urbanismus‘ in den Zeiten einer ‚Absoluten Gegenwart‘?
MagazinAls Beitrag zu einer Veranstaltungsreihe zum zeitdiagnostischen Begriff der „Absoluten Gegenwart“ im Berliner Technoclub ://about blank und dem Leipziger Institut für Zukunft haben wir einen explorativen Stadtspaziergang um das Ostkreuz entwickelt und dur…
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„Haltung provozieren“. Ein Gespräch über Möglichkeiten der Kooperation zwischen universitären Lehrveranstaltungen und stadtpolitischen Initiativen
MagazinIm Wintersemester 2014/15 fand am Institut für Architektur der TU Berlin eine außergewöhnliche Lehrkooperation statt. Unter dem Namen „Projekt X-Berg“ hat sich das Fachgebiet für Städtebau und Urbanisierung CUD gemeinsam mit der Initiative „Stadt von Unt…
Rezensionen
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Das Wissen um die ‚gute Stadt‘ und die Herausforderung, um sie zu kämpfen. Rezension zu Moritz Rinn (2016): Konflikte um die Stadt für alle. Das Machtfeld der Stadtentwicklungspolitik in Hamburg. Münster: Verlag Westfälisches Dampfboot.
RezensionDas Machtfeld der Stadtentwicklungspolitik wurde in Hamburg durch die Recht-auf-Stadt-Bewegung seit Ende der 2000er-Jahre herausgefordert und befindet sich seitdem in einer Umbruchsphase. Moritz Rinn analysiert in seinem Buch die Kämpfe, Aushandlungen und…
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Die Verteilung des Bodens mitbestimmen — Rezension zu Brigitta Gerber / Ulrich Kriese (Hg.) (2019): Boden behalten – Stadt gestalten. Zürich: rüffler & rub.
RezensionDie Vergesellschaftung von Grund und die Eigentumsfrage in der Wohnungspolitik ist sowohl eine seit Jahren wiederkehrende als auch eine hochaktuelle Debatte. Im Sammelband Boden behalten – Stadt gestalten , herausgegeben von Brigitta Gerber und Ulrich K…
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Die Zukunft war jetzt — Rezension zu Christina Schwenkel (2020): Building socialism. The afterlife of East German architecture in urban Vietnam. Durham: Duke University Press.
RezensionDie US-amerikanische Kulturanthropologin Christina Schwenkel legt mit Building socialism eine quellengesättigte ethnografische Studie über Zerstörung, Wiederaufbau und Nutzungsperspektiven der vietnamesischen Stadt Vinh vor. Ein besonderes Augenmerk li…
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Können Kommunen das Klima retten? — Rezension zu Cindy Sturm (2019): Klimapolitik in der Stadtentwicklung. Zwischen diskursiven Leitvorstellungen und politischer Handlungspraxis. Bielefeld: transcript.
RezensionKlimaschutz ist in den wenigen letzten Jahren zu einem dominanten politischen Topos geworden. Insbesondere die Schulstreik-Bewegung der Fridays for Future (FFF) hat die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Erkenntnisse der internationalen Klimaforschung ge…
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Private Gewinne, öffentliche Verluste — Rezension zu Brett Christophers (2023): Our lives in their portfolios. Why asset managers own the world. London: Verso.
RezensionBrett Christophers’ neues Buch Our lives in their portfolios , das die „Asset-Management-Gesellschaft“ analysiert, zählt zweifellos zu den wichtigsten aktuellen Büchern über die gesellschaftlichen Veränderungen durch den Finanzkapitalismus. Es beleuchte…
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Race Matters… Still — Rezension zu Tom Angotti und Sylvia Morse (Hg.) (2016): Zoned Out! Race, Displacement, and City Planning in New York City. New York City: Terreform.
RezensionIn ihrem Sammelband Zoned Out! identifizieren Tom Angotti und Sylvia Morse zoning als eines der Planungsinstrumente, welches die historischen Muster ethnischer Diskriminierung und Segregation in New York bis heute immer wieder reproduziert hat. [...]
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