(Stadt-)Planung als politische Praxis
der Themenschwerpunkt „Planung als politische Praxis“ widmet sich den Konflikten, Widersprüchen, Widerständen und (Alltags-)Praktiken der räumlichen Planung. Zu häufig wird Planung noch immer als technische, rationale Form der „öffentlichen Problemlösung“ verstanden und zu selten als konfliktreicher gesellschaftlicher Aushandlungsprozess mit Verlierer_innen und Gewinner_innen. Die in diesem Schwerpunkt versammelten Aufsätze, Debatten- und Magazinbeiträge nähern sich der Planung als politischer Praxis aus unterschiedlichen disziplinären und methodischen Blickwinkeln sowie anhand verschiedener empirischer Fallbeispiele.
Einleitung
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Planung als politische Praxis. Zur Einleitung in den Themenschwerpunkt
EinleitungIn den letzten Jahren ist im deutschsprachigen Raum ein verstärktes gesellschaftliches Interesse an räumlicher Planung und deren Mitgestaltung wahrnehmbar. Insbesondere die Diskussionen über konkrete Großprojekte, wie etwa den Berliner Flughafen oder Stu…
Aufsätze
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Die Abschöpfung des Planungsmehrwerts als Repolitisierung der Planung? Eine neue Perspektive auf die aktuelle Wohnungsfrage
AufsatzWohnungspolitik ist in Deutschland erneut brisant und sozial aktuell. In Zeiten des neuen Städtewachstums sind innovative planerische wie auch politische Antworten auf den Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Agglomerationsräumen gefragt. Ziel dieses Beitrag…
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Raumordnungspolitik als Verdichtung politischer Kräfteverhältnisse
AufsatzAm Beispiel der Raumordnungspolitik der Bundesrepublik Deutschland der 1970er-Jahre wird im Beitrag mithilfe der historisch-materialistischen Politikanalyse die politische Verdichtung der Kräfteverhältnisse bezüglich Raumordnung analysiert. Es wird aufgez…
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„Keine unklugen Leute“. Die Durchsetzung des „Stadtumbau Ost“
AufsatzDer Beitrag untersucht die Herausbildung des Bund-Länder-Programms „Stadtumbau Ost“ um die Jahrtausendwende. Er analysiert dabei das Zusammenwirken von Interessen, Ideen und Akteuren, die diesem (damals) neuartigen Ansatz der deutschen Stadtentwicklungspo…
Debatte
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1974 – Markierung einer Wende. Kommentar zu Lucius Burckhardts „Wer plant die Planung?“
DebatteDer referenzfreie und bestechend unprätentiöse Duktus, mit dem Lucius Burckhardt seine Gedankengänge entwickelt, verbirgt, dass diese in Diskurse hinein ragen, die zu den großen Themen der sechziger und frühen siebziger Jahre innerhalb und außerhalb der P…
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Macht und Herrschaft, aber auch Werte und institutionelle Settings – sie bestimmen die Raumplanung. Kommentar zu Lucius Burckhardts „Wer plant die Planung?“
DebatteLucius Burckhardt hat vor mittlerweile 43 Jahren die Frage gestellt und – aus damaliger Sicht – kritisch beantwortet, wer die Planung plane. Das war knapp zehn Jahre nach dem Pamphlet zur Unwirtlichkeit der Städte von Mitscherlich (1965) und kurz nachdem …
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Perspektiven einer Politisierung von Planungsprozessen jenseits lokaler Mobilisierungen. Kommentar zu Lucius Burckhardts „Wer plant die Planung?“
DebatteLucius Burckhardt beschreibt in seinem wegweisenden Text Planen als sozialen Prozess und eröffnet damit wichtige Perspektiven auf die Politisierung von Planungsprozessen. Ich möchte drei Argumente Burckhardts hervorheben, die heute unverändert hohe Rele…
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Was macht die Planung? Theoretische Lockerungen mit ANT. Kommentar zu Lucius Burckhardts „Wer plant die Planung?“
DebatteLucius Burckhardts Text „Wer plant die Planung“ ist zu Recht legendär. Schon der Titel ist ein genialer Wurf: Hinter dem Abstraktum ‚Planung‘ sind Akteure am Werk und an Akteure können Fragen gerichtet werden. Burckhardt war einer der ersten, der eine Exp…
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Wem gehört die Planung? Recht auf Stadt jenseits des Kolumbus-Syndroms. Kommentar zu Lucius Burckhardts „Wer plant die Planung?“
DebatteMit spitzer Feder beschreibt Lucius Burckhardt in seinem Aufsatz „Wer plant die Planung?“ die konfligierenden Rationalitäten der am Planungsprozess beteiligten Akteure. Dabei zeigt er auf, wie „das Kräfteparallelogramm zwischen der regierenden Beamtenscha…
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Wer plant die Planung? (1974)
DebatteWer plant die Planung? – Diese Frage soll darauf hinweisen, daß Planung nicht isoliert geschieht, sondern daß sie bedingt ist durch die Politik, daß sie aufgehängt ist in einem sozialen System. Wie man plant, mag der Fachmann wissen, obwohl, wie wir sehen…
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Wer plant die Planung? Ein Vorschlag. Kommentar zu Lucius Burckhardts „Wer plant die Planung?“
DebatteDie Initiative Stadt von Unten folgt hiermit dem Aufruf der Zeitschrift, einen Kommentar auf Lucius Burckhardts Text „Wer plant die Planung?“ von 1974 zu schreiben. Wir möchten die Frage aus der Perspektive unserer Praxis beantworten und einige allgemeine…
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„Die Entscheidung ist ausgelöst in der Zeit“. Kommentar zu Lucius Burckhardts „Wer plant die Planung?“
DebatteDie Frage „Wer plant die Planung?“, die Lucius Burckhardt 1974 seinen Überlegungen zu den Missverhältnissen in der hiesigen Stadtplanungskultur voranstellt, ist heute genauso aktuell wie damals. In den letzten Jahren sind Planungsprozesse verstärkt auch i…
Magazin
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Bewegung handhaben oder: Planung als Problem? Eine Einladung das Denken der Stadtplanung am Beispiel infrastruktureller Praxis im peri-urbanen Raum von Mexiko-Stadt zu hinterfragen
MagazinStadtplanung steht auf dem Prüfstand und das wieder einmal und zu Recht. Vielerorts wird der Planung unserer Städte auf den Leib gerückt und die Perspektiven dieser Kritik – zum Beispiel aus der historischen Metropolenforschung, der Kulturanthropologie o…
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Interessenskonflikt im Basler Hafenareal. Wie Widerständige Lucius Burckhardts Planungskritik neu interpretieren
MagazinNach über 60 Jahren ist in Basel erneut die Parole „Wir selber bauen unsre Stadt“ zu vernehmen. Was im Jahr 1953 als provokativer Titel ein kleines Büchleins zweier junger Basler Studenten zierte (Burckhardt/Frisch/Kutter 2016 [1956]), bekräftigt heute di…
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Kunst des Gehens. Taktiken im Ort des Automobils
MagazinDie Straße als Transit- und Abstellraum für Automobile ist kein Naturgesetz. Mit Michel de Certeau lässt sie sich als historisches Produkt einer Strategie verstehen, die sich in einem immerwährenden Konflikt durchsetzt. Ziel dieses Beitrags ist es, die…
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PlanBude Hamburg. Kollektives Wissen als Grundlage von Stadtgestaltung
MagazinViele stadtplanerische Beteiligungsverfahren hatten in der jüngeren Vergangenheit überwiegend informativen oder konsultierenden Charakter, selten waren Prozesse darauf ausgelegt, weitere Stufen der „ladder of participation“ (Arnstein 1969) zu nehmen. Zune…
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Planung als politische Praxis? Zum emotionalen Risikomanagement praktischen Verhaltens
MagazinPolitisches Planen in der öffentlichen Verwaltung charakterisiere ich als ambivalent, unentscheidbar und graduell. Nicht zuletzt darum stellen sich Planungssituationen den planenden Individuen stets einzigartig dar. Deren Sinn für das situativ angemessene…
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Queer inclusive planning. Raumansprüche und queeres Selbstverständnis in einer heteronormativen Gesellschaft
MagazinAusgehend von Michael Frischs Annahme, dass Stadtplanung ein heterosexistisches Projekt sei, beschäftigt sich der vorliegende Text mit den Raumansprüchen und Bedürfnissen queerer Bürger*innen. Es wird argumentiert, dass die Stadtplanung infolge einer Orie…
Rezensionen
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Die Zukunft war jetzt — Rezension zu Christina Schwenkel (2020): Building socialism. The afterlife of East German architecture in urban Vietnam. Durham: Duke University Press.
RezensionDie US-amerikanische Kulturanthropologin Christina Schwenkel legt mit Building socialism eine quellengesättigte ethnografische Studie über Zerstörung, Wiederaufbau und Nutzungsperspektiven der vietnamesischen Stadt Vinh vor. Ein besonderes Augenmerk li…
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Race Matters… Still — Rezension zu Tom Angotti und Sylvia Morse (Hg.) (2016): Zoned Out! Race, Displacement, and City Planning in New York City. New York City: Terreform.
RezensionIn ihrem Sammelband Zoned Out! identifizieren Tom Angotti und Sylvia Morse zoning als eines der Planungsinstrumente, welches die historischen Muster ethnischer Diskriminierung und Segregation in New York bis heute immer wieder reproduziert hat. [...]
Sonstiges
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